Ungewöhnliches Impfzentrum in Köln1100 Menschen bekommen im Flugzeug die Spritze

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Die Impfaktion kam gut an.

Köln – Rund 1100 Männer und Frauen haben sich in einem ausrangierten Airbus A 300 Zero G gegen das Coronavirus impfen lassen. Drei Tage lang diente die Maschine, die bis 2014 zur Simulation von Schwerelosigkeit eingesetzt wurde, am Flughafen Köln/Bonn als Impfzentrum. „Wir sind die einzigen auf der Welt, die in einem Flugzeug impfen“, sagte Flughafen-Geschäftsführer Johan Vanneste am Dienstag zum Abschluss der Aktion, die im Januar 2022 jedoch in die Verlängerung gehen soll. Am 2. Januar (10 bis 16 Uhr), 7. Januar (12 bis 18 Uhr) und 18. Januar (12 bis 18 Uhr) sind weitere Impftermine geplant. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig.

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Eine lange Schlange bildete sich vor dem Flugzeug.

Im Einsatz sind Mitarbeiter der Malteser, des Gesundheitsamts und der Feuerwehr, gespritzt werden die Impfstoffe von Moderna, Biontech und Johnson&Johnson. An den bisherigen drei Tagen wurden auch rund 30 Erstimpfungen verabreicht. Am Dienstag bildete sich vor dem Treppenaufgang am Heck des seit 2015 auf dem Parkplatz Nord geparkten Flugzeugs eine lange Schlange. Feuerwehrchef Christian Miller sprach von einer „tollen Sache“, die der Impfkampagne Aufmerksamkeit beschere.

Im Flugzeug herrschte eine gute Atmosphäre

Der Ansturm auf das ungewöhnliche Impfzentrum habe sich, verglichen mit den anderen Stellen, jedoch nur im Mittelfeld bewegt. Ohnehin lasse die Nachfrage etwas nach: „Wir haben noch rund 8000 offene Termine, die bis zum Jahreswechsel wahrgenommen werden können.“ Kapazitäten seien vor allem im Impfzentrum an der Lanxess-Arena vorhanden.

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Die Stimmung im Airbus war allerdings gut. Anja und Ulrich Kochanek waren extra aus Leverkusen gekommen. „Das ist etwas Besonderes“, so die 53-Jährige: „Es kann nicht jeder sagen, in einem Flugzeug geboostert worden zu sein.“ Ihr Mann fand die Trainingsmaschine, in der schon Astronaut Alexander Gerst unterwegs war, einfach „cool“. Erich Schopf aus Brück war zwar weniger an dem Flugzeug interessiert, aber immerhin lag es in der Nähe seines Zahnarztes, bei dem er am Dienstag einen Termin hatte. Gesundheitsamts-Mitarbeiterinnen Lea Hentschel und Ulrike Höller sprachen unterm Strich von einer guten Atmosphäre: „Alle sind sehr begeistert.“ Darunter war auch Johan Vanneste: Es sei toll, „dass die spannende Geschichte dieses Flugzeugs auf diese Weise fortgeschrieben wird“.  

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