Rund 1.500 Beschäftigte legen in NRW am Donnerstag die Arbeit nieder – eine zentrale Kundgebung ist in Köln geplant.
Aufruf von VerdiVersicherungsangestellte streiken – Zentrale Kundgebung in Köln geplant

Mit Verdi-Fahnen demonstrieren Teilnehmer während eines Warnstreiks. (Archivbild)
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Die Gewerkschaft Verdi ruft für Donnerstag (26. Juni) erneut zu Warnstreiks in der privaten Versicherungsbranche auf – auch Köln steht dabei im Fokus. Hunderte Angestellte wollen am ERGO-Gebäude an der Aachener Straße in den Ausstand treten und anschließend gemeinsam zum Rudolfplatz ziehen, wo eine zentrale Kundgebung geplant ist. Angemeldet sind nach Angaben der Polizei Köln rund 500 Teilnehmende.
Die Streikaktionen sind Teil eines landesweiten Protests, an dem laut der Gewerkschaft mehr als 1.500 Beschäftigte aus Köln, Düsseldorf, Dortmund und Münster teilnehmen sollen. Aber auch in anderen Bundesländern werde gestreikt. Hintergrund ist die aus Sicht der Arbeitnehmervertretung enttäuschende dritte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern. Verdi spricht von einer „Blockadehaltung“ der Unternehmensseite.
Verdi: Versicherungsbranche boomt, aber Personal sehe nichts davon
Verdi fordert für die rund 160.000 Beschäftigten in der Branche eine Gehaltserhöhung von zwölf Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie 250 Euro mehr Ausbildungsvergütung. Das bislang vorgelegte Angebot der Arbeitgeber sieht eine stufenweise Erhöhung um insgesamt 8,1 Prozent vor – verteilt auf 28 Monate. Der Starttermin der ersten Erhöhung wäre im August 2025.
„Während die privaten Versicherungen wirtschaftlich glänzend dastehen, wollen die Arbeitgeber den Beschäftigten einen Reallohnverlust von vier Prozent zumuten“, kritisiert Dagmar Paasch von Verdi NRW. „Das ist nichts anderes als ein Angriff auf die Einkommen der Beschäftigten – und das mitten in Zeiten hoher Inflation. Wer so blockiert, provoziert Warnstreiks.“
Betroffen sind Allianz, AXA, ERGO – Tarifverhandlungen am 4. Juli
Der Aufruf zum Warnstreik richtet sich unter anderem an Angestellte von AXA, ERGO, Generali, Allianz, HDI, Barmenia.Gothaer, Provinzial und weiteren großen Versicherern. Treffpunkt für Streikende ist laut Pressemitteilung um 9 Uhr am ERGO-Gebäude. Die Kundgebung auf dem Rudolfplatz beginnt um 10 Uhr und soll rund zwei Stunden dauern. Für die Dauer des Weges kommt es kurzzeitig zu Sperrungen an der Aachener Straße, sagt die Kölner Polizei.
Auch in Düsseldorf, Münster und Dortmund kommen die Streikenden zu Versammlungen und Demozügen zusammen. Die Tarifverhandlungen in der Versicherungswirtschaft gehen am 4. Juli weiter. (sbo)