Zwei Männer beschuldigtJunge Frau laut Anklage in Kölner Pizzeria vergewaltigt

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Symbolbild.

Köln – Wegen Vergewaltigung und Beihilfe dazu müssen sich zwei Männer seit Montag vor dem Landgericht Köln verantworten. Die 23 und 42 Jahre alten Angeklagten sollen eine junge Frau in einer aufgrund der Corona-Pandemie geschlossenen Pizzeria mit dem Ziel eines sexuellen Übergriffs immer weiter mit Alkohol versorgt haben. Die Tat soll geschehen sein, nachdem das Opfer eingeschlafen war.

Bekannte laut Anklage in geschlossene Pizzeria gelockt

Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft soll sich die Geschädigte im vergangenen November mit ihrer Lebensgefährtin gestritten haben. Diese sei zu ihrer Mutter gefahren, woraufhin sich die Frau allein gefühlt und Verlustängste verspürt habe. In ihrer Verzweiflung habe sie den 42-jährigen Lebensgefährten ihrer Tante angerufen, der sie schon einmal in Beziehungsfragen beraten habe.

Er habe einem Kumpel in dessen Pizzeria ausgeholfen, soll der Angeklagte gesagt und seine Bekannte dorthin gelotst haben. Schnell habe man ihr geraten, sie solle ihre Beziehung zu ihrer Freundin „wegschmeißen.“ Nachdem die junge Frau sich bereits angetrunken auf den Weg gemacht habe, habe der Pizzeria-Besitzer sie immer weiter „abgefüllt“, wie es in der Anklageschrift heißt.

Täter soll sich an schlafender Frau vergangen haben

So soll der 23-Jährige der Frau, die eigentlich nach einer Cola verlangt hatte, immer wieder einen Becher mit einem Cola-Mixgetränk aufgefüllt haben. Da habe der Mann bereits gewusst, was sein Freund mit der Frau vorhabe. Nachdem diese sich übergeben haben soll, habe sie sich in dem Restaurant auf eine Bank gelegt und sei eingeschlafen, so Oberstaatsanwältin Almut Breitenbach.

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Der 42-Jährige soll die Frau dann entkleidet und sich an ihr vergangen haben. Aufgrund von Schmerzen sei das Opfer schließlich aufgewacht. „Nein“, habe sie laut Anklage gerufen und sei direkt in Abwehrhaltung gegangen. Der Angeklagte habe dann von ihr abgelassen, sich zu ihr gelegt und gefragt, ob sie nach Hause wolle. Auch der 23-Jährige habe das gefragt. Sie habe das bejaht.

Familienvater sitzt in Untersuchungshaft

Die Angeklagten hätten die Frau dann mit dem Auto zu ihrer Wohnanschrift gebracht. Einer habe noch seinen Finger auf die geschlossenen Lippen gelegt. Um der Geschädigten zu signalisieren, sie solle schweigen. Sie schwieg aber nicht und ging zur Polizei. Ihr Bekannter, der mutmaßliche Haupttäter und Vater eines vierjährigen Sohnes, kam daraufhin in Untersuchungshaft.

„Das ist nicht passiert“, entfuhr es dem 43-Jährigen, der daraufhin von seiner Verteidigerin Adrijana Blazevska-Gkiztavidis gestoppt wurde. Eine Einlassung zur Sache solle erst am nächsten Verhandlungstag erfolgen. Der zweite Angeklagte, der die mutmaßliche Vergewaltigung beobachtet haben soll, könnte laut Richter auch wegen unterlassener Hilfeleistung verurteilt werden.

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