Corona-KriseARD und ZDF wollen Produzenten unterstützen

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Die ARD-Telenovela „Rote Rosen“ setzt ihre Dreharbeiten aus. Auch viele andere TV-Produktionen ruhen.

Die ARD-Telenovela „Rote Rosen“ setzt ihre Dreharbeiten aus. Auch viele andere TV-Produktionen ruhen.

Köln – Mehr als 3100 Folgen der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ wurden bereits gedreht. Doch jetzt ist erst einmal Schluss. Wegen der Corona-Epidemie werden die Dreharbeiten unterbrochen. „Wir drehen noch bis Freitag und pausieren dann“, sagte Produzent Emmo Lempert am Dienstag. „Nach unserer jetzigen Planung können wir ohne Unterbrechung auf Sendung bleiben“, zeigte er sich zuversichtlich.

Existenzbedrohende Situation

So optimistisch sind viele andere Produzenten nicht. Bei Dreharbeiten kommen viele Menschen in Kontakt, oft auf engem Raum. In Zeiten von Corona undenkbar. Für die Kreativwirtschaft ist das eine existenzbedrohende Herausforderung. In dieser Situation will die ARD „ein Zeichen der Solidarität mit den Produzentinnen und Produzenten in Deutschland“ setzen, wie sie am Dienstag mitteilte. Man werde den Produzenten unter die Arme greifen, sagte der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow. „Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben daher freiwillige Sofortmaßnahmen für eine schnelle und pragmatische Unterstützung beschlossen“, heißt es in einer Mitteilung. Für alle Auftragsproduktionen, die ihren Dreh nicht fortsetzen oder nicht geplant beginnen können, gelte Folgendes: „Die geschlossenen Verträge gelten fort und die Auftragsproduktionen sollen fertiggestellt werden.“

Gerade in dieser Zeit seien vielfältige Qualitätsinhalte wichtig. „Kommt es zu Drehverschiebungen und entstehen dadurch Kosten, soll der jeweilige Produzent einerseits alle staatlichen Maßnahmen zur Schadensminderung in Anspruch nehmen, andererseits werden sich die ARD-Sender an den nachgewiesenen Mehrkosten nach einer Entscheidung im Einzelfall freiwillig mit 50 Prozent beteiligen.“ Diese Sonderregelung gelte für alle Auftragsproduktionen zunächst bis zum 30. April 2020.

„Wir sind überzeugt, dass wir nur gemeinsam die Kraft haben, diese außergewöhnliche Herausforderung zu bewältigen, und danken allen Produzentinnen und Produzenten für ihr unermüdliches und professionelles Engagement gerade jetzt“, so ARD-Filmintendantin Karola Wille.

Auch das ZDF verspricht Hilfe

Auch das ZDF, größter Einzelauftraggeber der deutschen TV-Produktionswirtschaft, will in der Corona-Krise die Kreativwirtschaft in Form von freiwilligen Leistungen unterstützen. „Das ZDF verspricht schnelle Lösungen bei der Abwicklung der Unterstützung. Wir werden die Hälfte der Mehrkosten tragen, die uns Produzentinnen und Produzenten nachweisen“, so Programmdirektor Norbert Himmler.

Wie auch bei der ARD sollen die neuen Sonderregelungen zunächst für Produktionen mit geplantem Drehbeginn bis 30. April 2020 gelten. „Wir danken den vielen Film- und Fernsehschaffenden in unserem Land für ihren großen Einsatz bei der Realisierung unserer Produktionen – auch unter widrigen Bedingungen“, so ZDF-Intendant Thomas Bellut, „dies ist gerade in der aktuellen Krise für die Erfüllung unseres Programmauftrags von entscheidender Bedeutung“.

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