Dark, Big Little Lies, The ActDiese 10 Serien sollten Sie im Juni nicht verpassen

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Dark Season 2 Julia Terjung Netflix

Die deutsche Netflix-Eigenproduktion „Dark“ geht in die zweite Staffel.

Bei Temperaturen von um die 30 Grad ist ein Abend drinnen im Kühlen manchmal eine willkommene Abwechslung. Außerdem lohnt es sich auch im Juni sich auf das Sofa zu verziehen: zahlreiche hochklassige Serienformate können an den langen Wochenenden gebingewatched werden. Ob die neuen Staffeln von Erfolgsserien wie „Dark“ oder „Big Little Lies“ oder neue Formate wie die Kölner Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ oder „When They See Us“ – der neue Monat hält einiges für Serienjunkies parat.

Wir haben die besten Serientipps aus dem Fernsehen und den Streaming-Anbietern wie Netflix und Amazon Prime Video zusammengestellt.

Doch Vorsicht – dieser Text könnte Spoiler enthalten!

Die Serien-Highlights aus dem Mai finden Sie hier.

How to Sell Drugs Online (Fast)

„How to Sell Drugs Online (Fast)“ ist neben „Dark“ gleich die zweite deutsche Netflix-Eigenproduktion, die im Juni läuft. Die Macher der Kölner „bildundtonfabrik“, die auch Jan Böhmermanns „Neo Magazin Royale“ realisieren, verkauften die Idee an den Streaming-Dienst. Im Netz wird die Serie bereits als eines der wenigen (vor allem deutschen) Formate gefeiert, die es schaffen, die sogenannte „Generation Z“ realitätsnah abzubilden.

Darum geht es:

Als Moritz' Freundin Lisa von einem Auslandsaufenthalt zurückkehrt, lässt sie ihn sitzen und kommt stattdessen mit Dan, dem Drogendealer der Schule, zusammen. Um seine Ex-Freundin zurückzugewinnen, will auch Moritz mit dem Drogendealen anfangen – jedoch im ganz großen Stil. Gemeinsam mit seinem besten Freund Lenny baut er eine Online-Plattform auf, über die er den Stoff des Dealers Buba (großartig: Bjarne Mädel) verkauft. Während die Nachfrage steigt, haben Moritz und Lenny immer mehr Angst, erwischt zu werden.

Die einzelnen Folgen der Coming-of-Age-Geschichte dauern nur rund 30 Minuten und sind enorm kurzweilig. Die Geschichte basiert zudem auf einem wahren Fall eines Leipziger Teenagers.

Seit dem 31. Mai 2019 vollständig auf Netflix abrufbar.

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When They See Us

Die Miniserie „When They See Us“ illustriert eine wahre Geschichte rund um strukturellen Rassismus, welche die USA erschütterte und in die auch Donald Trump verstrickt ist. Der Fall besitzt auch heutzutage noch eine erschreckende Relevanz.

Im April 1989 wird im New Yorker Central Park eine 28-jährige Investment-Bankerin vergewaltigt und schwer verletzt. Die Staatsanwältin Elizabeth Federer (gespielt von Felicity Huffmann) lässt daraufhin schnell vier afroamerikanische und einen hispanischen Jugendlichen festnehmen. Obwohl es keinerlei forensische Beweise für die Schuld der fünf jungen Männer gibt, verbringen sie zwischen sieben und vierzehn Jahren im Gefängnis. Der Fall erregte ein riesiges Medienecho. Donald Trump, damals noch Geschäftsmann, forderte in einer großen Kampagne die Wiedereinführung der Todesstrafe für die (zu Unrecht) Beschuldigten. 2002 gesteht der wahre Täter seine Schuld und die „Central Park Five“ werden entlastet. Sie verklagen die Stadt New York wegen rassistischer Diskriminierung und erhalten erst 2014 eine Entschädigung in Millionenhöhe.

Die Geschichte ist aus der Perspektive der Jugendlichen erzählt, einfühlsam und teils schwer zu ertragen. Drehbuchautorin und Regisseurin Ava DuVernay griff den Fall bereits in ihrer sehr zu empfehlenden Dokumentation „The 13th“ auf, die ebenfalls auf Netflix abrufbar ist.

Seit dem 31. Mai 2019 vollständig auf Netflix abrufbar.

Black Mirror

Die britische Serie „Black Mirror“ ist eine Anthologieserie, jede Folge zeigt eine in sich geschlossene Geschichte. Daher lohnt es sich auch, erst zur fünften Staffel in die dystopische Stimmung des Formats einzutauchen. Der Name „Black Mirror“ ist eine Anspielung auf das schwarze Smartphone-Display, die Stories drehen sich um verschiedene Szenarien rund um neue Technologie.

Anfang Juni veröffentlicht Netflix drei neue Folgen von „Black Mirror“. In einer der neuen Folgen ist beispielsweise Miley Cyrus als Popstar zu sehen, die mithilfe einer Roboter-Puppe, die ihr nachempfunden ist, die Leben ihrer Fans manipuliert. In einer weiteren Folge ist ein Taxifahrer zu sehen, der seine Fahrdienste über eine App anbietet und nun augenscheinlich durchdreht.

Die neue Staffel ist ab Mittwoch, dem 5. Juni 2019 auf Netflix zu sehen.

Das Wichtigste im Leben

Auch das Free-TV fährt im Juni mit einer neuen Serie auf, die zudem mit bekannten Schauspielern besetzt ist. Jürgen Vogel und Bettina Lamprecht spielen in „Das Wichtigste im Leben“ das Ehepaar Kurt und Sandra Frankhauser.

Die erste Vox-Eigenproduktion begleitet die Familie Frankhauser bei all den Schwierigkeiten, die eine fünfköpfige Familie so erlebt: Tochter Luna durchlebt den ersten Liebeskummer, der jüngste Sohn beschließt nach dem Fortlaufen des Hundes nicht mehr zu sprechen und der Älteste, Philipp, entscheidet sich einen Tag vor einem großen Basketballturnier für seine eigentliche Leidenschaft: das Tanzen.

Eine Serie über eine durchschnittliche Mittelstandsfamilie wirkt erstmal aus der Zeit gefallen und wenig interessant. Das Format ist jedoch einfühlsam und humorvoll inszeniert und bietet neben all den düsteren Serien im Juni eine willkommene Abwechslung.

Ab Mittwoch, 5. Juni um 20:15 Uhr in Doppelfolgen auf Vox.

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In bester Verfassung

Eine zweite deutsche Serie im Free-TV folgt gleich hinterher. Gemeinsam mit dem YouTuber Joseph Bolz hat das ZDF die Serie „In bester Verfassung“ entwickelt.

Diese spielt im kleinen, nordrhein-westfälischen Kaff Niederlützel. Aufgrund einer kurzen RAF-Historie in dem Ort existiert dort seit Jahrzehnten eine kleine Dienststelle des Verfassungsschutzes, in welcher Mechthild Dombrowski und Paul Horner den ganzen Tag nichts zu tun haben. Bis eines Tages Referatsleiter Matthias Frings bei ihnen auftaucht und ihnen verkündet, dass das Büro geschlossen wird und die Mitarbeiter nach Rostock versetzt werden sollen. Das wollen Mechthild und Paul unbedingt verhindern, und fingieren kurzerhand eine islamistische Terrorzelle im Ort, die den lokalen Schweinebauern bedrohen soll. Der Plan scheint zunächst aufzugehen – bis sowohl die Medien als auch die Bewohner Panik verbreiten.

Die achtteilige Serie ist ab dem 6. Juni 2019 online in der ZDF-Mediathek abrufbar, ab dem 17. Juni läuft sie um 23:55 Uhr im ZDF.

Zur ZDF-Mediathek

Designated Survivor

Nachdem ABC die Serie „Designated Survivor“ bereits nach der zweiten Staffel gecancelt hatte, hat Neflix nun die dritte Staffel des Formats rund um Kiefer Sutherland realisiert.

Nach einem Attentat auf den amerikanischen Kongress wurde der einzige überlebende Abgeordnete, Tom Kirkman, zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Völlig unvorbereitet ziehen er und seine Familie ins Weiße Haus. Neben den politischen Intrigen rund um den Wiederaufbau des Parlaments wurde in den ersten zwei Staffeln auch der terroristische Anschlag aufgeklärt.

Der wahre Kampf, so wird die dritte Staffel beworben, beginnt für Tom Kirkman jedoch erst jetzt. Nachdem seine Frau in der zweiten Staffel starb und sein Sohn zum Studieren wegzog, ist er mit seinen kleinen Tochter nun alleine im Weißen Haus und muss den Wahlkampf für die nächste Präsidentschaftswahl meistern. Dabei wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob ein guter Mann im politischen Kosmos gut bleiben kann. Zudem droht den USA eine weitere terroristische Attacke.

Ab Freitag, 7. Juni 2019 auf Netflix.

NOS4A2

Die Serie mit dem sperrigen Namen „NOS4A2“ basiert auf dem gleichnamigen Roman des Autor Joe Hill (Sohn von Stephen King). Darin spielt Star-Trek-Darsteller Zachary Quinto den Bösewicht Charlie Manx. Der Unsterbliche ernährt sich von Kinderseelen und deponiert die daraufhin zu Zombies gewordenen Kinder in „Christmasland“, wo jeden Tag Weihnachten ist und Unglück gegen das Gesetz verstößt.

Die jünge Künstlerin Vic McQueen entdeckt, dass sie mithilfe von übernatürlichen Fähigkeiten den Schurken aufspüren kann. Sie versucht ihm das Handwerk zu legen, ohne ihre Familie in Gefahr zu bringen oder selbst zum Opfer zu werden.

Ab Freitag, 7. Juni 2019 auf Amazon Prime Video.

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Big Little Lies

2017 begeisterte die erste Staffel der Drama-Serie „Big Little Lies“ sowohl Fans als auch Kritiker. Die starbesetzte Serie konnte mehrere Emmys und Golden Globes gewinnen, unter anderem als beste Miniserie und für die schauspielerischen Leistungen von Nicole Kidman und Laura Dern.

Die Serie begleitet fünf Frauen in der weißen Oberschicht, die augenscheinlich alles zu haben scheinen. Doch unter der Oberfläche verbergen sich Intrigen und Gewalt. Nachdem am Ende der ersten Staffel Celestes (Kidman) gewalttätiger Ehemann Perry starb, spinnen die Frauen nun ein Lügennetz, um die wahren Umstände seines Todes zu verschleiern. Dabei tritt nun auch Perrys Mutter (Meryl Streep) auf den Plan, die der Wahrheit auf den Grund gehen will. Die Bösartigkeiten der Mutter lassen dabei die Intrigen der anderen Frauen blass aussehen.

Bei der hochkarätigen Besetzung mit Kidman, Dern, Reese Witherspoon, Shailene Woodley, Zoe Kravitz und nun noch Meryl Streep wären weitere Auszeichnungen keine Überraschung.

Ab Montag, 10. Juni 2019 parallel zum US-Start auf Sky Atlantic HD.

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The Act

2016 wurde in dem Artikel „Dee Dee Wanted Her Daughter to be Sick, Gypsy Wanted her Mom to be Murdered“ der Journalistin Michelle Dean ein furchtbarer Fall publik. Gemeinsam mit Nick Antosca bringt sie die Geschichte rund um Gypsy und ihre Mutter Dee Dee nun auf die Bildschirme.

Dee Dee Blanchard (Patricia Arquette) sorgt sich aufopferungsvoll um ihre Teenager-Tochter Gypsy (fantastisch: Joey King). Diese ist schwer krank und hat den Verstand eines Kindes, wie die Mutter immer wieder erklärt: sie hat Epilepsie, Leukämie und ist querschnittsgelähmt. In der Nachbarschaft genießt die Übermutter ein hohes Ansehen. Die Wahrheit ist jedoch: Gypsy ist kerngesund. Ihre Mutter hat das Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom: sie projiziert alle möglichen Krankheiten auf ihr Kind, um sich weiter um sie kümmern zu können.

Als Gypsy im Internet einen Jungen kennenlernt, will sie dem Kreislauf aus Gewalt entkommen. Dabei sieht sie am Ende keinen anderen Ausweg, als ihre Mutter umbringen zu lassen.

Die Mutter-Tochter-Beziehung ist als Kammerspiel inszeniert und besticht durch tolle schauspielerische Leistungen. Die reale Gypsy Rose sitzt seit 2015 im Gefängnis, um ihre Schuldfähigkeit gibt es andauernde Debatten, die dank der Serie wohl erneut angeheizt werden dürften.

Ab Mittwoch, den 12. Juni 2019 auf dem Channel StarzPlay, buch- und abrufbar über Amazon Prime Video.

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Dark

Lange haben Fans auf der ganzen Welt auf die zweite Staffel der deutschen Netflix-Produktion „Dark“ warten müssen, nun ist sie endlich da.

In der deutschen Kleinstadt Winden ereignen sich mysteriöse Dinge. Kinder verschwinden und der Atommeiler der Stadt scheint mit alldem in Verbindung zu stehen. Die Schicksale verschiedener Windener Familien sind auf tragische Weise miteinander verwoben, wie in einigen Time-Loops offensichtlich wird. In der zweiten Staffel findet sich Protagonist Jonas im Jahr 2052 wieder, die Stimmung ist postapokalyptisch, die Kühlertürme des Kraftwerks zerstört, an der Wand stehen Warnungen vor Radioaktivität. Eigentlich will der Teenager nur zurück nach Hause, wird jedoch ins Jahr 1912 geschickt und erhält damit die Chance, die Apokalypse abzuwenden und die Geschichte der Stadt neu zu schreiben.

Der Trailer verrät außerdem bereits, dass es eine dritte Staffel geben wird, nach welcher die Serie beendet wird. Vorher können sich die Fans jedoch davon überzeugen, ob die zweite Staffel das Niveau der ersten halten kann.

Ab Freitag, 21. Juni 2019 auf Netflix.

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