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Eurovision Song ContestNiederländischer ESC-Star stirbt überraschend nach Termin-Absagen

Lesezeit 8 Minuten
Humphrey Campbell ist einem Krebsleiden erlegen.

Humphrey Campbell ist einem Krebsleiden erlegen. (Archivbild)

Der Newsblog zum Eurovision Song Contest 2024. Wir halten Sie mit aktuellen News über das Musikereignis auf dem Laufenden.

Der niederländische Sänger Humphrey Campbell ist einem Krebsleiden erlegen. Er starb am Montagabend „friedlich und schmerzlos“ im Alter von 66 Jahren, wie seine Familie und sein Management der niederländischen Nachrichtenagentur ANP mitteilten. Seine Familie hatte zuvor mitgeteilt, Campbell sei schwer an Krebs erkrankt. Seinen Körper wolle er der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Ein Begräbnis soll es nicht geben.

Humphrey Campbell sang beim ESC 1992

Der aus Surinam stammende Campbell hatte die Niederlande 1992 mit dem Popsong „Wijs me de weg“ beim Eurovision Song Contest vertreten, der damals wie 2024 im schwedischen Malmö stattfand. Im Finale belegte er den 9. Platz. Im Background sang seine langjährige Lebensgefährtin Ruth Jacott, die im folgenden Jahr mit „Vrede“ am ESC teilnahm und den 6. Platz belegte – hier sang Campbell im Background. Das Paar trennte sich nach 22 Jahren, ohne je geheiratet zu haben, im Jahr 2011.

Campbell, der schon in den 1970er Jahren Platten aufnahm und mit der Soul-Band The Twinkle Stars Erfolge feierte, hatte mit „Wijs me de weg“ nur einen kleinen Hit in den Niederlanden, auch seine folgenden Platten waren nur mäßig erfolgreich. Dennoch trat er noch bis Januar 2024 auf, musste dann aber überraschend alle Konzerte absagen, da er „unheilbar krank“ sei.

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Dienstag, 12. März 2024

+++ Neue Regeln für die „Big 5“ – Deutschland singt im Halbfinale +++

Ein paar kleine Regel-Änderungen sollen den Eurovision Song Contest bei der Austragung in Malmö aufregender machen. Das teilten die schwedischen Ausrichter am Montag mit. Dabei geht es unter anderem um die Auftritte der fünf größten Geldgeber Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien und des Gastgebers.

Alle diese ESC-Nationen sind seit Jahrzehnten gemäß den Statuten automatisch für das Finale gesetzt und müssen nicht im Halbfinale um ihr Fortkommen bangen. Das war nicht unbedingt immer ihr Vorteil, weil sie dadurch auch nur einmal live vor TV-Publikum auftreten konnten. Meistens landeten genau diese Länder dann letztlich weit hinten. Nun werden diese sogenannten Big Five auch in den beiden Halbfinalen in voller Länge live performen. Und das inmitten der anderen Auftritte. Bisher liefen von ihnen kurze Videoclips am Rande der Show.

Dennoch sind diese Acts weiterhin sicher im eigentlichen Finale. Deutschland wird wie Gastgeber Schweden im ersten Halbfinale außer Konkurrenz auftreten, ebenso die Briten. Im zweiten Halbfinale werden Frankreich, Italien und Spanien live zu sehen sein.

Es gibt auch andere Änderungen. Am Abend des Finales werden die Telefonabstimmung und das Online-Voting dieses Jahr direkt mit Beginn des ersten Auftritts freigeschaltet, sodass man seine Stimme direkt unter dem Eindruck des Live-Erlebnisses abgeben kann, statt wie bisher nach Durchspielen von Zusammenschnitten in der zweiten Showhälfte.

Noch eine Neuerung: Wer aus einem Land kommt, das nicht am ESC teilnimmt, darf vor den drei Shows fast 24 Stunden lang vor Beginn abstimmen. 


Montag, 11. März 2024

+++ ESC-Teilnehmerfeld steht fest – Überraschender Favorit +++

Etwa zwei Monate vor dem Eurovision Song Contest 2024 (ESC) im schwedischen Malmö stehen die Kandidatinnen und Kandidaten aller Länder fest. Am Samstag kürten Gastgeber Schweden sowie Portugal ihre Beiträge. Island hatte Anfang März zwar Hera Björk als Siegerin in ihrem Vorentscheid gekürt, die Wahl des Beitrags hatte der isländische Rundfunksender RUV jedoch von der Teilnahme-Zusage abgekoppelt. Ob Island beim Halbfinale am 7. Mai mit dabei sein wird, blieb zunächst noch offen.

Gastgeber Schweden schickt die Zwillinge Marcus und Martinus mit ihrem Song „Unforgettable“ ins Rennen. Für die beiden gebürtigen Norweger war der schwedische Vorentscheid „Melodifestivalen“ kein unbekanntes Terrain. Im vergangenen Jahr landeten sie dort auf dem zweiten Platz hinter Sängerin Loreen, die später den ESC in Liverpool mit ihrem Song „Tattoo“ für sich entschied.

Mit ihrem Popsong gilt das Duo - wie Schweden es häufig tut - als einer der Favoriten auf den Sieg. Als Gastgeber hat das Land automatisch einen Platz im großen ESC-Finale am 11. Mai.

Ganz weit vorn wird in diesem Jahr Kroatien gesehen. Eine Überraschung, denn sonst gehört das Balkanland selten zu den Favoriten. Internationale Wettbüros schätzen die Chancen des Künstlers Baby Lasagna sehr hoch ein. Sein dynamischer Song „Rim Tim Tagi Dim“ ist geprägt von Energie, Unterhaltung und Eingängigkeit. Das Land muss sich aber zunächst beim Halbfinale am 7. Mai für das Finale qualifizieren.


Freitag, 8. März 2024

+++ Israel feiert – Überarbeiteter ESC-Song genehmigt +++

Israel hat im Streit um sein Lied für den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) nachgegeben – und darf nun doch an dem Wettbewerb teilnehmen. Die ESC-Organisatoren haben Israels überarbeiteten Song, dessen erste Version sie als zu politisch empfanden, genehmigt, wie der teilnehmende israelische Fernsehsender Kan sowie die Veranstalter verkündeten.

„Die Referenzgruppe des Wettbewerbs, ihr Vorstand, traf nach sorgfältiger Prüfung des Textes die Entscheidung, das Lied ‚Hurricane‘ für den kommenden Wettbewerb anzunehmen“, teilten die Organisatoren, die European Broadcasting Union (EBU) in Genf, mit. Der Song erfülle die notwendigen Kriterien des ESC. Die israelische Teilnehmerin Eden Golan wird das umgeschriebene Lied, das zuvor „October Rain“ hieß, folglich im Mai in Schweden aufführen.

Die 20-Jährige freute sich riesig über die Nachricht, wie auf einem Video des öffentlich-rechtlichen Senders zu sehen war. „Wir fahren zum Eurovision“, ruft sie darin jubelnd in die Kamera. Die Aufnahmen zeigen auch, wie Eden Golan auf der Straße kleine Freudensprünge macht, als sie erfährt, dass es für sie nun tatsächlich nach Malmö geht.


Freitag, 1. März 2024

+++ „Friesenjung“ Joost fährt mit „Europapa“ zum ESC +++

Nach seinem großen Hit „Friesenjung“ will der niederländische Sänger Joost Klein nun mit „Europapa“ Europa erobern. Mit der Dance-Nummer vertritt der 26-Jährige sein Land im Mai beim Eurovision Song Contest im schwedischen Malmö.

Am Donnerstag stellte Klein den Song in einer TV-Sondersendung vor. „Willkommen in Europa, ich bleib hier, bis ich tot geh“, singt Klein auf Niederländisch und mit nicht ganz sauberen Reimen. Es sei eine Hymne an Europa und seinen schon früh gestorbenen Vater, sagte der Friese mit dem hippen platinblond gefärbten Haar und Schnauzbart.

„Es ist eigentlich eine Art Brief an meinen Vater“, sagte Klein. „Der hat mir beigebracht, dass Menschen sich die Grenzen ausgedacht haben, und dass man sich eigentlich seine eigene Welt selbst erfinden kann.“ Der Vater starb, als Joost erst zwölf Jahre alt war.

Klein nennt es eine typisch niederländische Dance-Nummer, an der auch der Hardcore-Techno-DJ Paul Elstak und Rapper Donnie mitgearbeitet haben. Erst muss er aber durch das Halbfinale am 9. Mai kommen. Am 11. Mai ist dann das Finale. Klein hat gerade in Deutschland viele Fans. Seine Dance-Version des Otto-Waalkes-Hits „Friesenjung“ landete in Deutschland und Österreich auf Platz 1 der Singlecharts. (mit dpa)


Donnerstag, 29. Februar 2024

+++ Schweiz schickt Nemo mit der Drum'n'Bass-Operette „The Code“ nach Malmö +++

In einem mehrstufigen internen Auswahlverfahren hat die Schweiz Nemo für den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö nominiert. Das Lied „The Code“, an dem neben Nemo auch Lasse Nyman, Linda Dale und Benjamin Alasu beteiligt sind, verbindet musikalische Elemente aus Rap, Drum n' Bass und Oper.

Nemo, eine nicht-binäre Person aus Biel, die sich künstlerisch mit Violine, Klavier und Schlagzeug ausdrückt, versteht „The Code“ als künstlerisches Manifest ihrer persönlichen Reise. Der Song soll dazu anregen, den eigenen „Code“ zu entschlüsseln und Authentizität zu leben.

„Diese Plattform bietet eine riesige Chance, Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Generationen zu bauen. Deshalb ist es mir als gender-queere Person sehr wichtig, für die gesamte LGBTQIA+-Community einzustehen“, sagte Nemo nach der Bekanntgabe, dass sie für die Schweiz nach Malmö reist. Gleichzeitig veröffentlichten auch der Schweizer Fernsehsender SRF 3 und der offizielle Eurovision Song Contest-Kanal auf YouTube das Video zu „The Code“.

In den Wettbüros stieg Nemo, der 2017 mit „Du“ einen großen Hit in der Schweiz hatte, laut eurovisionworld.com auf Anhieb in die Top 10 ein.



Donnerstag, 7. September 2023

+++ ESC 2024: Bewerbungen ab sofort möglich +++

Die Hoffnung auf einen besseren Platz des deutschen Acts beim Eurovision Song Contest (ESC) geht in die nächste Runde: Ab sofort können sich Musikerinnen und Musiker sowie maximal sechsköpfige Bands dafür bewerben, wie der für den ESC zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. „Ob Pop, Rock, Schlager, Ballade, Elektro, Metal oder Dance: Ab sofort sucht der NDR Talente für den Eurovision Song Contest 2024“, hieß es dazu.

Bis zum 5. Oktober müssen die Bewerbungen auf eurovision.de eingereicht werden. Das ist auch mit Liedern möglich, die nicht vor dem 1. September veröffentlicht wurden. Es genügt den Angaben zufolge aber auch ein „aussagekräftiges Video, in dem das Gesangstalent unter Beweis gestellt wird“. Jede Sprache sei erlaubt.

Wer sich im folgenden Auswahlverfahren - wie genau das aussehen wird, verriet der NDR zunächst nicht - durchsetzen kann, wird am 16. Februar in der Show „Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024“ im Ersten entschieden. Wer hier das Sagen haben wird, dazu hielt sich der Sender ebenfalls bedeckt. Klar ist jedoch: der Sieger der Show wird am 11. Mai im schwedischen Malmö Deutschland beim ESC vertreten - und hoffentlich nicht auf dem letzten Platz landen.

Zuletzt hatte Deutschland wenig Erfolg beim ESC - Lord of the Lost landeten mit 18 Punkten auf dem letzten Platz. Ähnlich sah es in den zehn Jahren zuvor - mit Ausnahme von Michael Schultes viertem Platz 2018 - aus. (dpa)

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