Kommentar zu Böhmermanns Satire-MagazinKlatsche für die Klatschpresse

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Böhmermann neue ZDF Show

Jan Böhmermann 

„Schock zum 38. Geburtstag“ titelte ein Klatschmagazin im Juni vergangenen Jahres über Prinz William. Was war passiert? Der britische Thronfolger braucht manchmal ein Brille. Es ist das Geschäftsmodell der Yellow Press, Belanglosigkeiten aufzublasen, aber auch ausgedachte Interviews und haltlose Spekulationen, etwa über Michael Schuhmachers Gesundheitszustand, sind in den gelben Blättern an der Tagesordnung.

Mehr als harmloser Quatsch

Dass solche Heftchen mehr sind als harmloser Quatsch, den doch ohnehin niemand ernst nimmt, hat Jan Böhmermann in der jüngsten Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ ausführlich und anschaulich beleuchtet. Große Verlage verdienen damit viel Geld.

Und in Zeiten, in denen die Medien häufig attackiert werden, geben die unseriösen Praktiken jenen Futter, die immer sofort „Lügenpresse“ schreien, wenn ihnen etwas nicht passt.

Nun ist das alles nicht neu. Der Blog „Topf voll Gold“ – mittlerweile bei Übermedien zu Hause, beide unterstützen Böhmermann bei dem Thema – arbeitet sich seit Jahren an den Klatschmagazinen ab.

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Doch das „ZDF Magazin Royale“ ging noch einen Schritt weiter. Es brachte das „Freizeit Magazin Royale“ an den Kiosk, nach eigenen Aussage in einer Auflage von 500 000 Exemplaren. Darin finden sich nach dem Muster von Heften wie „Das goldene Blatt“ Geschichten über die Verleger, die hinter den Blättern stehen, wie Hubert Burda oder Yvonne Bauer.

32 „juristisch hochproblematische Seiten“, die das widerwärtige Geschäftsmodell auf das Schönste vorführen. Eine echte Klatsche für die Klatschpresse.

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