Kölner RecherchepreisBewerbungsphase für junge Journalisten läuft

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Die Bewerbungsphase für den Kölner Recherchepreis läuft.

Die Bewerbungsphase für den Kölner Recherchepreis läuft.

Der „Kölner Recherchepreis“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ und der Lingen-Stiftung richtet sich an Journalistinnen und Journalisten unter 35. 

Für den diesjährigen „Kölner Recherchepreis“ ist die Bewerbungsphase angelaufen. Der vom „Kölner Stadt-Anzeiger“ gemeinsam mit der Kölner Lingen-Stiftung ausgelobte Preis richtet sich an junge Journalistinnen und Journalisten unter 35. Prämiert werden Arbeiten, bei denen das besondere Augenmerk auf der gründlichen Recherche als Teil des klassischen journalistischen Instrumentariums liegt.

„Guter Journalismus geht den Dingen auf den Grund. Die beharrliche, hartnäckige, tiefschürfende Recherche ist dafür essenziell", sagt Chefredakteur Carsten Fiedler. Der Kölner Recherchepreis ehrt Nachwuchstalente, die vom Beginn ihrer Berufslaufbahn an exzellenten Gebrauch von ihrem journalistischen Handwerkszeug machen. Dazu gehört auch im Zeitalter von Meinungswettstreit, Zielgruppenorientierung und Kommunikation in Echtzeit der Grundsatz: Vor dem Publizieren steht das Recherchieren.

Bedeutung des Qualitätsjournalismus auch im Digitalen

Die Förderung der Nachwuchsarbeit ist mitentscheidend für die Zukunft des Journalismus. Dessen Basis legen nach wie vor die lokalen und regionalen Zeitungsredaktionen mit ihrem multimedialen Angebot Print und Online. „Der kritische Blick und das aufklärerisch-investigative Herangehen an Themen mit der Bereitschaft, dicke Bretter zu bohren, sind für uns im digitalen Zeitalter wichtiger denn je“, so Fiedler. Regionale Tageszeitungen wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ dokumentieren gerade mit ihren Rechercheleistungen die bleibende Bedeutung des Qualitätsjournalismus auch im Digitalen.

Er freue sich deshalb besonders, herausragende Arbeiten junger Kolleginnen und Kollegen mit einem Preis würdigen zu können, so Chefredakteur Fiedler. „Mit dem Kölner Recherchepreis zeichnen wir exzellente investigative Beiträge aus und ermutigen junge Kolleginnen und Kollegen zu eigenen investigativen Recherchen“. Zugleich sende der Kölner Recherchepreis das Signal, dass Redaktionen jungen Kolleginnen und Kollegen Raum für aufwändige Recherche geben, ja sogar noch erweitern sollten. „Es lohnt sich – für die Autorinnen und Autoren, für die Redaktionen, vor allem aber für die Leserinnen und Leser.“

Preisgelder von 15.000 Euro

Die Zusammenarbeit mit der Lingen-Stiftung verbindet zwei in Köln und der Region ansässige Institutionen. Die gezielte Stärkung eines Grundpfeilers des Qualitätsjournalismus im Bereich der deutschen Lokal- und Regionalzeitungen ist der Stiftung ein besonderes Anliegen, erläutert Vorstand Heinz-Günter Lievenbrück. „Journalisten müssen objektiv recherchieren und umfassend analysieren können. Das wollen wir mit dem Kölner Recherchepreis fördern.“

Der Kölner Recherchepreis wird durch eine unabhängige Jury zuerkannt und und im Rahmen einer Preisverleihung öffentlich überreicht. Das Preisgeld beträgt insgesamt 15.000 Euro und wird wie folgt aufgeteilt:

  • 1. Preis: 7000 Euro
  • 2. Preis: 5000 Euro
  • 3. Preis: 3000 Euro

Bis 2022 vergab die Lingen-Stiftung den Preis gemeinsam mit den VRM Medien (Mainz) unter dem Namen Gutenberg-Recherchepreis.

Große Bandbreite der Themen

Die Riege der bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger, die ihre Beiträge in unterschiedlichsten Lokal- und Regionalmedien aus ganz Deutschland veröffentlicht haben, zeigt die Bandbreite der Themen und die Vielfalt der Ansätze für erfolgreiche Recherchen. Der erste Preis 2022 ging an die freie Journalistin Charlotte Köhler, das kurze Leben eines Jungen nachzeichnet, der sich mit elf Jahren das Leben nahm (Reportageschule Reutlingen, Magazin „Go“).

Mit weiteren Preisen bedacht wurden eine Recherche über das Rocker-Milieu im tiefsten Ostfriesland (Ostfriesenzeitung) und über Geschäftemacherei mit der grassierenden Wohnungsnot in deutschen Großstädten (Mainpost Würzburg). Einen Sonderpreis erhielt die Podcast-Serie „Narcoland“ von Alexander Gutsfeld (freier Journalist) für die Aachener Zeitung, die – wie in einem Krimi – ein Crystal-Meth-Kartell im Dreiländereck aufdeckt.

Ähnlich spannend und bunt waren die Themen der Gewinner-Arbeiten aus den Vorjahren: Gleich mehrfach ging es um Corona, aber auch um den tödlichen Einsatz eines nicht zugelassenen Medikaments, um die Probleme der Deutschen Bahn, um Schule in sozialen Brennpunkten, Immobilienhaie, die ökologische Wende in der Landwirtschaft und den gewaltsamen Tod eines Flüchtlings in Chemnitz mit seinen politischen, gesellschaftlichen und juristischen Folgen.

Die Bewerbung

Bewerberinnen und Bewerber können ihre Beiträge für den Kölner Recherchepreis 2023 über die Webseite www.koelner-recherchepreis.de einreichen. Zugelassen sind Arbeiten, die im Zeitraum vom 1. Mai 2022 bis zum 30. April 2023 in einer deutschen Lokal- oder Regionalzeitung (Print/online) oder auf einer journalistisch unabhängigen Onlineplattform veröffentlicht worden sind. Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2023. (jf)

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