Sitzung der IntendantenKampf ums Image der ARD

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Tom Buhrow (v.l.),  Christine Strobl, Yvette Gerner und Kai Gniffke in Köln.   

Köln – Verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen ist eine der schwersten Aufgaben, die es gibt. Das wissen auch der aktuelle ARD-Vorsitzende und WDR-Intendant Tom Buhrow und SWR-Intendant Kai Gniffke, der Buhrow ab Januar als ARD-Chef folgt. Bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Intendanten mühten sie sich redlich um Schadensbegrenzung. 

Katrin Vernau, neue rbb-Intendantin und ehemalige WDR-Verwaltungsdirektorin, war ursprünglich als Teilnehmerin angekündigt worden, aufgrund ihres ersten Arbeitstages im neuen Job könne sie jedoch nicht dabei sein, hieß es. Intendanten-Treffen ohne den rbb, wie es sie nach den Querelen um Patricia Schlesinger gegeben hatte, soll es künftig jedoch nicht mehr geben.

Die Compliance-Regeln seien in den meisten Sendern gut, sagte Buhrow mit Blick auf den rbb-Skandal. Doch künftig solle es in allen Anstalten einheitliche Standards geben, bis Ende November will man Regeln erarbeiten.

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Die Angst bei Buhrow, Gniffke und ihrer Radio-Bremen-Kollegin Yvette Gerner vor einer Eskalation der Krise war deutlich zu spüren. „Das ist nicht eine Krise der ARD“, sagte Buhrow. „Die grundsätzlichen Fragen, die schwelten, wurden jetzt eruptiv nach oben gespült.“

Es sei richtig, darüber zu diskutieren, was die ARD leisten muss und wo sie sparen soll. Nötig sei ein langfristiger Generationenvertrag über diese Fragen. Zudem betonte er, dass häufig diejenigen, die Einsparungen forderten, laut protestierten, wenn konkrete Kürzungen angekündigt würden. 

Wichtig sei es auch, die Gremien zu professionalisieren und durch externe Expertise und Schulungen kompetenter zu machen, sagte  Hans-Albert Stechl, Vorsitzender des Verwaltungsrates beim Südwestrundfunk (SWR). Außerdem wolle man an die entsendenden Organisatoren appellieren, kompetente Kräfte zu schicken.

„Moderner, agiler, smarter“

ARD-Pogrammdirektorin Christine Strobl pries den Erfolg der Mediathek, deren Nutzung zuletzt deutlich anstieg. Eine AG Umschichtung soll nun schauen, was künftig fürs lineare und digitale Angebot produziert werden soll. Eine weitere AG soll klären, wo Doppelstrukturen abgebaut werden können.

„Moderner, agiler, smarter“ will man laut Gerner werden. „Föderal und digital: Ja. Föderal, digital und doppelt: Nein“, laute da die Formel. Nach dem Hin und Her um Bonus-Zahlungen an rbb-Führungskräfte, von denen man in der restlichen ARD nichts gewusst haben will, bemühte sich Buhrow auch in dieser Frage ums Wogenglätten. 

Buhrow, der mit mehr als 400 000 Euro im Jahr das höchste Gehalt aller Intendanten bekommt, erklärte, dass er  jährlich einen „hohen fünfstelligen Betrag“ an den WDR zurückzahle: Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgelder oder Ähnliches, die er  in verschiedenen Aufsichtsgremien von WDR-Beteiligungsgesellschaften erhält. Bei seinen Vorgängern sei das noch anders gewesen.

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