Twitters goldene StundeSo reagierte das Netz auf den Ausfall von Facebook und Co.

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Facebooks Statement auf Twitter. 

Köln  – Über Stunden waren die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und Whatsapp am Montagabend nicht verfügbar. Hatten wohl die meisten zu Beginn noch ihren Mobilfunkanbieter im Verdacht, meldete sich schließlich Facebook selbst mit einer unprätentiösen Mitteilung zu Wort – und das ausgerechnet beim Konkurrenten Twitter: Man sei sich bewusst darüber, dass „manche Menschen“ Probleme damit hätten, auf deren Apps und Produkte zuzugreifen. „Wir arbeiten daran, die Dinge so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen und entschuldigen uns für jegliche Unnanehmlichkeiten“.

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Was bleibt, wenn die meistgenutzten sozialen Netzwerke zumindest in Europa zu ihrer Primetime – dann, wenn man sich nach einem langen Arbeitstag auf dem Sofa berieseln lassen will oder sich unbedingt den Freunden mitteilen muss – ausfallen? Die gute, alte SMS („Kostet das jetzt eigentlich was?“), oder eben der Dienst, den Facebook selbst gewählt hat: Twitter. Oder vielleicht doch Tiktok? In der Not schien das für Mats Hummels, der in der Vergangenheit über die „bescheuerten“ Tiktok-Clips seiner Sportlerkollegen gelästert hat, offenbar gar nicht so abwegig. 

Twitter jedenfalls empfing die Gestrandeten mit offenen Armen:

Damit war die (nicht ganz ernsthafte) Diskussionsrunde unter den Hashtags #facebookdown und #whatsappdown eröffnet, Reaktionen über den Ausfall des Internetriesen waren fortan bei Twitter zu lesen. Als vorbildlicher Gastgeber bemühte sich der Online-Dienst gar um die abendliche Verpflegung seiner Nutzerinnen und Nutzer. 

Ironisch nahmen es derweil die Geschädigten: Whatsapp und Instagram kommentierten den Begrüßungspost mit einem schlichten „Hi!“.

Die Online-Community indes tat, was sie am besten kann: lustige Fotos posten. Beispielsweise von oder mit Bezug auf Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. 

Wertvolle Tipps für Zuckerberg und sein kleines technisches Problem gab es auch: So möge Zuckerberg doch versuchen, den Stecker von Facebook herauszuziehen und wieder hereinzustecken. 

Andere Nutzerinnen und Nutzer zogen die bizarre Idee in Erwägung, sich angesichts der Störung einfach wieder auf das analoge Leben zurückzubesinnen. 

Wieder andere verteilten Spitzen gegen Influencerinnen und Influencer, die der Möglichkeit beraubt wurden, Produkte zu bewerben. 

Auch Jan Böhmermann, Twitter-Fan der ersten Stunde und in fast logischer Konsequenz Autor des „Twitter-Tagebuchs“, konnte sich einen Tweet nicht verkneifen.

In einem weiteren Post erklärte Böhmermann, dass er hoffe, Facebook, Instagram und Whatsapp „gingen nie wieder an“.

Facebook steht aktuell massiv unter Druck. Erst am Sonntag hatte sich eine ehemalige Mitarbeiterin als Whistleblowerin zu erkennen gegeben und dem sozialen Netzwerk vorgeworfen, Profit über das Wohl seiner Nutzerinnen und Nutzer zu stellen. Am Dienstag sollte sie im US-Senat befragt werden. (red) 

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