„Klare Anzeichen für Satire“ProSieben weist Vorwürfe gegen Joko und Klaas zurück

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Joko_und_Klaas_03.03.2020

Die Satiriker Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf

Unterföhring – ProSieben hat Fälschungsvorwürfe gegen die Entertainer Joko und Klaas zurückgewiesen. Selbstkritisch räumte der Privatsender am Dienstag zugleich ein, dass bei einem Clip über einen angeblich durch Klaas ertappten Berliner Fahrraddieb „der satirische Ansatz des Filmes womöglich deutlicher gemacht hätte werden müssen“. Nach dem Einspieler der Reihe „Late Night Berlin“ hatte 2019 Berlins Polizei Ermittlungen wegen des Verdachts des Diebstahls aufgenommen.

Das NDR-Reportageformat „STRG_F“ wirft Joko Winterscheidt (41) und Klaas Heufer-Umlauf (36) vor, Schauspieler in ihren Einspielfilmen einzusetzen. Anhand mehrerer Beispiele sei der Einsatz gecasteter Laiendarsteller nachgewiesen worden. Darstellungen von Ereignissen seien grob verkürzt oder offensichtlich gescriptet (Scripted Reality/ausgedacht und vorgeschrieben).

ProSieben widerspricht den Vorwürfen

ProSieben hielt dem in einem Statement entgegen: „Für Einspielfilme werden neben spontanen Passanten ab und an ganz offen und öffentlich Teilnehmer gesucht, um sicherzustellen, dass ausreichend Protagonisten zur Verfügung stehen, die bereit sind, sich filmen zu lassen. Sie wissen nicht, was redaktionell für sie vorbereitet wird.“

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Ein weiterer Kritikpunkt des NDR-Magazins ist, dass beim Einspielfilm „Fahrraddiebstahl“ manche Szenen mindestens zwei Mal gedreht worden seien.

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Die Verpixelung des Täters solle offenbar Authentizität vermitteln. Dazu ProSieben: „Ziel des Beitrages war die humoristische Sensibilisierung für das Thema „Fahrraddiebstahl“. Dies kann als erfolgreich bezeichnet werden und ist unserer Kenntnis nach im Sinne der Polizei Berlin geschehen. Nach erfolgreichem Abschluss eines Drehs mit versteckter Kamera werden aus produktionstechnischen Gründen häufig entweder mit Einverständnis des Protagonisten oder einem Ersatzprotagonisten, sogenannte Schnittbilder nachgedreht.“

Offensichtliche Satire

Dafür, dass der Clip Satire sei, gebe es mehrere Indizien, zählte der Privatsender auf: „Die Redaktion und die Produktion waren (...) davon ausgegangen, dass ein Feuerschlucker, eine zirka vier Meter große Frau und ein Kirchenchor ausreichend Hinweis darauf liefern würden.“

Für eine andere Sendung - das Format „Joko & Klaas LIVE - 15 Minuten“ - bekamen die Entertainer am Dienstag einen Grimme-Preis in der Kategorie Unterhaltung zugesprochen. (dpa)

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