„Scheiß-Krieg!“Russische Konzertbesucher sorgen für Aufsehen
St. Petersburg – Mit Anti-Kriegs-Sprechchören haben Besucher eines Konzerts in Russland für Aufsehen gesorgt. In sozialen Netzwerken veröffentlichten viele Nutzer am Wochenende ein kurzes Video, auf dem zu sehen ist, wie Hunderte Menschen vor einer Bühne immer wieder „Scheiß-Krieg, Scheiß-Krieg“ rufen.
Angaben unabhängiger Medien und bekannter Oppositioneller zufolge entstand die Aufnahme bei einem Auftritt der russischen Rockgruppe Kiss-Kiss am vergangenen Freitag in der Ostsee-Metropole St. Petersburg. Auch auf der Bühne steht mit Leuchtbuchstaben „Kiss Kiss“ geschrieben.
Das könnte Sie auch interessieren:
Die Band, die sich in der Vergangenheit bereits gegen Russlands Krieg in der Ukraine positioniert hatte, äußerte sich zunächst nicht. Einige User sorgten sich, dass die Musiker nun möglicherweise juristische Konsequenzen befürchten müssen. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine offiziell nur als „militärische Spezial-Operation“ bezeichnet. Wer angebliche „Falschnachrichten“ über Russlands Armee verbreitet, dem drohen hohe Strafen.
Alles zum Thema Musik
- Überraschung im Halbfinale Deutscher Sänger Isaak brilliert gesanglich – und steigt in den Wettquoten
- Burna Boy, Marsimoto, Sido und mehr Summerjam am Fühlinger See – finales Line-up und Zeitplan steht
- Konzert Jazzmusiker Engelbert Wrobel bringt seine internationale Band nach Burscheid
- 500 Teilnehmer Die erste Euskirchener CSD-Parade zieht am 17. Mai durch die Innenstadt
- ESC 2024 1. Halbfinale – Diese 10 Länder ziehen beim Eurovision Song Contest ins Finale ein
- Eurovision Song Contest Das wurde aus allen 68 deutschen ESC-Teilnehmern 1956 bis 2023
- Acht Brücken Musikfestival Die Hochleistungsbatterie unter den Musikgenres
In der vergangenen Woche wurde in Russlands sozialen Netzwerken bereits ein Video von einem Konzert der Band DDT in der Stadt Ufa am Ural vielfach geteilt. Es zeigt, wie Frontmann Juri Schewtschuk ins Publikum ruft: „Heimat, meine Freunde, das ist nicht der Arsch des Präsidenten, den man ständig lecken und küssen muss. Die Heimat - das ist die arme Oma am Bahnhof, die Kartoffeln verkauft.“
Von den Konzertbesuchern erntete Schewtschuk dafür Applaus. Später wurde bekannt, dass gegen den Sänger nun Ermittlungen wegen der angeblichen Diskreditierung von Russlands Streitkräften laufen. (dpa)