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Kommentar

Ausfall der RB 48
Absurde Züge bei der Bahn

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Lesezeit 2 Minuten
Pendler steigen in Köln im Hauptbahnhof aus dem Regionalzug

Unklarheit für Pendler: Welche Zumutungen bringt das Bau-Chaos bei der Bahn wohl noch?

Wohl bis Jahresende wird auf der linksrheinischen Strecke Köln – Bonn der Bahnverkehr stark eingeschränkt. Über die genaue Planung herrscht aber Unklarheit. Eine Zumutung für Tausende Pendler.

Die 45.000 Pendler, die täglich auf die Regionalzüge zwischen Köln und Bonn angewiesen sind, dürften schon so ziemlich jedes Bahnchaos erlebt haben. Wie viele von ihnen trotz Deutschlandticket wieder ins Auto geflüchtet sind, lässt sich nicht ermitteln.

Peter Berger

Peter Berger

Chefreporter des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Jahrgang 1959, Schwerpunkte NRW, Verkehrsinfrastruktur, öffentlicher Nahverkehr und Verkehrswende, Kohleausstieg und Energiewende. Seit 2001 beim KStA, zuvor ...

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Dabei haben die meisten Bahnnutzer längst verstanden, dass es zum Bauen auf der Schiene keine Alternative gibt, wenn der Nahverkehr zuverlässiger und attraktiver werden soll. Und dass es noch mindestens ein Jahrzehnt so weitergehen wird.

Bahn sagt Baustellen zu kurzfristig ab

Doch das Bau-Chaos, das seit Jahren zwischen Köln und Bonn an ihren Nerven zehrt, ist schon jetzt kaum noch zu überbieten. Die Bahn sagt Baustellen so kurzfristig ab, dass Züge, die eigentlich fahren könnten, im Depot bleiben müssen, weil die Menschen, die den Mangelberuf Lokführer ergriffen haben, auf anderen Strecken verplant sind oder auch mal Urlaub haben.

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So geschehen im Dezember auf der Regionalbahn 48, die für den Nahverkehr zwischen Köln und Bonn die gleiche Bedeutung hat wie die Linie 1 der KVB zwischen Bensberg und Weiden-West. Also nicht zu ersetzen ist. Doch jetzt kommt es: Wie lange dieser Zug noch ausfallen wird, ob „nur“ bis Ende Mai oder bis gar bis zum Fahrplanwechsel im Dezember, darüber streiten sich die Deutsche Bahn und go.Rheinland jetzt öffentlich.

Krachen tut es auch zwischen der DB und dem Eisenbahnunternehmen National Express, dem unterschwellig vorgehalten wird, es habe die Einsatzplanung für das Fahrpersonal nicht im Griff. Umgekehrt heißt es, plant ihr erstmal eure Baustellen besser. Mittendrin stehen Zehntausende Pendler, die ihren Anspruch auf eine reibungslose und pünktliche Beförderung längst aufgegeben haben. Das kann man nachvollziehen. Dass ihre Dienstleister es ihnen gleichtun, ist eine Bankrotterklärung.