Altenheim evakuiert, Kitas zu, ErdrutscheExtremwetter trifft Hagen richtig hart

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Die überflutete Hagener Innenstadt am Mittwoch (14. Juli).

Hagen – Geschlossene Kitas, ein evakuiertes Seniorenheim, von Wassermassen eingeschlossene Autofahrer und einige kaum erreichbare Ortsteile: Nach starken Regenfälle in der Nacht zu Mittwoch in viele Teilen Nordrhein-Westfalens hat es die Ruhrgebietsstadt Hagen besonders schwer getroffen. Ein Altenheim mit 76 Bewohnern wurde am Mittwoch wegen einströmender Wassermassen evakuiert. „Das Seniorenheim ist sehr stark betroffen und unbewohnbar geworden“, sagte ein Stadt-Sprecher.

Unwetter in Hagen: Feuerwehr muss Autofahrer retten

Eltern wurden gebeten, ihre Kinder nicht in die Kita zu schicken und auch die Ferienbetreuung an den Grundschulen nicht zu nutzen. „Wir wollen so wenig Fahrten durch das Stadtgebiet haben wie möglich“, betonte der Sprecher. Es gebe auch Schäden in einigen Kitas nach den starken Regenfällen in der Nacht.

Die Polizei hatte Bürger angesichts der Situation aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Wer das Haus unbedingt verlassen müsse, solle angesichts überspülter Straßen, womöglich gefährlichem Treibguts und umstürzender Bäume besonders achtgeben, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Wer nicht unbedingt von außerhalb in die Ruhrgebietsstadt fahren müssen, solle möglichst verzichten. „Es ist gerade eine schlechte Idee, nach Hagen zu kommen.“ 

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Überflutete Straßen in Hagen.

Eine verschüttete Person sei leicht verletzt gerettet worden. Mehrere Fahrer seien aus ihren von Wassermassen eingeschlossenen Autos befreit worden. An mehreren Stellen seien durch die Wassermassen zum Teil Wände von Gebäuden eingestürzt. Der Krisenstab der Stadt tagte. Es gab mindestens 200 Einsatzorte. 440 Feuerwehrleute und weitere Retter waren im Einsatz.

Erdrutsche: Hagener Stadtteile abgeschnitten

Besonders stark getroffen war der Süden von Hagen mit vier Stadtteilen, die zum Teil nicht mehr zu erreichen seien. Der Ortsteil Dahl sei praktisch abgeriegelt – außer für Einsatzkräfte, auch Ärzte könnten im Notfall durchkommen.

So sei ein Unimog, der auch Geröll überwinden könne, als Rettungswagen ausgerüstet worden, um eine notärztliche Versorgung absichern zu können. Hänge rutschten ab, überflutete Fahrbahnen wurden gesperrt. Hunderte Notrufe gingen bei der Feuerwehr ein. Die Polizei appellierte an die Bevölkerung, Zuhause zu bleiben. Externe sollte nicht in die Stadt einfahren.

Starkregen in Hagen beeinträchtigt auch Bahnverkehr

Der Starkregen sorgte auch bei der Bahn im Regionalverkehr rund um Hagen für Beeinträchtigungen. Auf der Strecke nach Rummenohl (RB52) waren im Sauerland nach Auskunft eines Sprechers Gleise unterspült worden. Züge aus Dortmund endeten in Hagen, Züge aus Lüdenscheid mussten in Rummenohl stoppen.

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Trockenere Zeiten sind vorerst nicht in Sicht. Für weite Teile des Landes galt am Mittwoch die höchste Warnstufe, wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte. Bis in die Nacht soll gebietsweise Starkregen fallen. In der Nacht zum Donnerstag verlagert sich der Starkregen dann auf die Westhälfte. (dpa)

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