FrankreichPolizei startet neue Suchaktion nach vermisstem Émile – Drohnen im Einsatz

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Mitglieder der französischen Gendarmerie suchen im Ort Le Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence nach dem vermissten zweijährigen Jungen Émile.

Die französische Polizei hat in der Ortschaft Le Vernet etwa 30 Häuser durchsucht und mehrere Hektar an Feldern und Wald abgesucht. Am Dienstag ist überraschend eine neue Suchaktion gestartet worden.

Der zweijährige Émile wird seit mehr als zwei Wochen vermisst. Die Umstände seines Verschwindens sind rätselhaft.

Im Fall des vermissten zweijährigen Émile aus Frankreich haben die Ermittler überraschend eine neue Suchaktion gestartet. Die französische Gendarmerie sucht seit Dienstag mit einem Großaufgebot erneut in der Ortschaft Le Vernet nach dem vermissten Jungen. Dabei kommen laut Angaben der Staatsanwaltschaft auch Drohnen zum Einsatz.

Die Polizei hatte die Suchmaßnahmen in Le Vernet und den umliegenden Feldern und Wäldern vor rund zehn Tagen eingestellt. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Digne-les-Bains hatte eine neue Suche allerdings nicht ausgeschlossen, sollten sich aus den Hunderten Hinweisen zum Verschwinden von Émile neue Erkenntnisse ergeben.

Frankreich: Ermittler starten überraschend neue Suchaktion nach vermisstem Émile

Neben der Gendarmerie werden auch mehrere Hundestaffeln mit Spürhunden eingesetzt, um den seit mehr als zwei Wochen verschwundenen Émile zu finden. Die Spürhunde würden sich dabei alle paar Stunden abwechseln, um ihren Geruchssinn nicht zu überlasten, berichtet der französische TV-Sender „RTL“. Die Spürhunde seien auf die Suche nach menschlichen Überresten spezialisiert.

Erst vor wenigen Tagen hatten als Sonderermittler eingesetzte Ermittlungsrichter angeordnet, die Felder um Le Vernet mit hypersensiblen Metalldetektoren zu durchsuchen. Nach mehreren Hinweisen hatten die Polizisten vermutet, dass Émile möglicherweise unter Heuballen oder in einem dicht bewachsenen Getreidefeld liegen könnte.

Vermisster Émile: Polizei durchsucht Häuser in Le Vernet – Ermittler prüfen Verdacht gegen Familie

Die Staatsanwaltschaft geht weiterhin mehreren Theorien nach, darunter auch eine Verwicklung der Familie in das Verschwinden des zweijährigen Jungen. Émile war am 8. Juli vom Grundstück seiner Großeltern in Le Vernet verschwunden, zum Zeitpunkt des Vorfalls waren auch mehrere Verwandte anwesend. Der Bürgermeister von Le Vernet hat auf Nachfrage eine Beteiligung der Familie ausgeschlossen.

Ein französischer Polizeiwagen der Gendarmerie fährt durch den französischen Ort Le Vernet. Im Hintergrund stehen zahlreiche Helfer, die nach dem vermissten Émile suchen.

Die französische Gendarmerie bei Hausdurchsuchungen in der Ortschaft Le Vernet. Hunderte Freiwillige hatten sie bei der Suche nach dem vermissten Émile unterstützt.

Weitere Theorien der Ermittler sind eine Entführung oder ein Unfall. Die Polizei durchsuchte alle rund 30 Häuser in Le Vernet, das nur 125 Einwohner zählt. Nach dem Ende der polizeilichen Suchmaßnahmen wollte sich die Staatsanwaltschaft allerdings zunächst auf die Auswertung von Hinweisen und Zeugenaussagen konzentrieren. Es sei möglich, dass ein entscheidender Hinweis bisher noch nicht gesichtet wurde.

Vermisster Émile: Ferienlager in Frankreich erhöhen Sicherheitsvorkehrungen

Neben Spürhunden werden auch Drohnen eingesetzt, die bereits erkundete Bereiche erneut absuchen sollen. Die Ermittler hoffen, dass eine andere Perspektive dabei hilft, möglicherweise übersehene Hinweise aus der Luft besser erkennen zu können. Zur Dauer der erneuten Suchaktion machte die Polizei am Dienstag zunächst keine weiteren Angaben.

Die Ortschaft Le Vernet war nach dem Verschwinden des zweijährigen Émile abgeriegelt worden, trotz höchster Sicherheitsbestimmungen konnte die Polizei den zweijährigen Jungen allerdings nicht finden. Nach wie vor ist unklar, ob er Opfer eines Verbrechens geworden ist. Ferienlager im zugehörigen Département Alpes-de-Haute-Provence hatten in Kindergruppen deswegen die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. (shh)

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