Reaktionen auf KuselFaeser: „Erinnert an Hinrichtung“ – NRW-Polizei mit Trauerflor

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Straßensperrung in Rheinland-Pfalz nahe des Tatorts.

Köln – Nach den tödlichen Schüssen bei einer Verkehrskontrolle in Rheinland-Pfalz auf eine Polizistin und einen Polizisten, zeigte sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser bestürzt. „Unabhängig davon, welches Motiv der Tat zugrunde liegt: Diese Tat erinnert an eine Hinrichtung, und sie zeigt, dass Polizistinnen und Polizisten jeden Tag ihr Leben für unsere Sicherheit riskieren“, sagte die SPD-Politikerin am Montag. „Meine Gedanken sind bei den Familien, Freunden und Kollegen der Opfer. Wir werden alles tun, um die Täter dingfest zu machen.“

Ebenfalls betroffen zeigte sich CDU-Vorsitzende Friedrich Merz. Er sprach am Montag in Berlin den Familien und den Kolleginnen und Kollegen der Getöteten sein Beileid und sein Mitgefühl aus. Er wolle dies mit einem Wort des Dankes an die Polizei verbinden, sagte Merz: „Sie tun jeden Tag für unser Land, für diese Gesellschaft, für die Menschen in Deutschland Ihren Dienst. Und wie wir in solchen Augenblicken feststellen müssen, ist dieser Dienst nicht ohne Gefahr. Herzlichen Dank dafür, dass Sie auch an einem so schweren Tag wie heute Ihre Arbeit tun.“ 

Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing und seine Mainzer Amtskollegin Daniela Schmitt (beide FDP) reagierten schockiert auf die Nachricht aus Rheinland-Pfalz. Wissing schrieb am Montag auf Twitter: „Eine Tat, die erschüttert und fassungslos macht. Mit meinen Gedanken, meiner Trauer und meinem Mitgefühl bin ich bei den Opfern, deren Angehörigen und Freunden sowie ihren Kolleginnen und Kollegen...“. Schmitt äußerte sich ähnlich auf Twitter und sprach von einer „unfassbaren und grausamen Tat“. Wissing ist auch rheinland-pfälzischer FDP-Chef.

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Zuvor hatte der designierte Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour den gewaltsamen Tod der Polizisten als „extrem bedrückend“ bezeichnet. Polizisten leisteten ihren Dienst für das Allgemeinwohl und arbeiteten gerade in der Pandemie „Millionen Stunden und Überstunden“, sagte Nouripour am Montag in Berlin.

„Wenn sie bei Verkehrskontrollen so unter Lebensgefahr sind, ist das eine ganz, ganz schwierige Angelegenheit, und wir werden hoffentlich sehr schnell Erkenntnisse haben.“ Den Hinterbliebenen drückte er sein Mitgefühl aus. „Ich glaube, wir sind alle bei ihnen und wissen, dass ihr Verlust unser aller Verlust ist.“

Malu Dreyer: „Die Tat ist entsetzlich, es bestürzt uns sehr“

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz haben sich unterdessen „zutiefst schockiert“ über die tödlichen Schüsse auf eine Polizistin und einen Polizisten in Rheinland-Pfalz gezeigt. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen“, heißt es in einer Mitteilung der beiden SPD-Politiker in Mainz vom Montag. „Die Tat ist entsetzlich. Es bestürzt uns sehr, dass zwei junge Menschen im Dienst ihr Leben verloren haben.“ Die Ministerpräsidentin hat aufgrund der Ereignisse als sichtbares Zeichen der Trauer im Einvernehmen mit dem Innenminister Trauerbeflaggung im Land angeordnet. Für alle Streifenwagen des Landes ist Trauerflor vorgesehen.

Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner zeigte sich „schockiert“ über die Tat. „Zwei Polizisten sind erschossen worden, die ihre Arbeit machten. Zwei Beamte, die für unsere Sicherheit da waren, die nun selbst Opfer unfassbarer Gewalt geworden sind“, teilte Klöckner mit. Den Familien und Angehörigen der Opfer sprach sie „volle Solidarität“ aus.

Herbert Reul: „Die Nachricht traf mich heute Morgen ins Mark“

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich ebenfalls erschüttert: „Die Nachricht traf mich heute Morgen ins Mark“, sagte Reul am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Ich wünsche den Angehörigen und den Kolleginnen und Kollegen der beiden Polizisten viel Kraft. Es zeigt sich einmal mehr, dass es in diesem Beruf keine einfachen Einsätze gibt. Umso wichtiger ist es, dass wir alles tun, um diese Frauen und Männer bestmöglich zu schützen.“ Reul ergänzte: „Ich hoffe sehr, dass die Täter schnell gefasst und zur Rechenschaft gezogen werden.“

Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zeigte sich betroffen. „Ich bin zutiefst erschüttert, dass eine Polizistin und ein Polizist in Rheinland-Pfalz heute früh im Dienst getötet wurden“, schrieb Wüst am Mittag auf Twitter. „Meine Gedanken sind bei ihren Familien und Kolleginnen und Kollegen. Die nordrhein-westfälische Polizei hat Unterstützung angeboten.“

Einige Stunden nach dem Vorfall bekundeten auch Vertreter der Kirche ihr Mitgefühl. Das katholische Bistum Speyer erklärte: „Wir beten für die Opfer und trauern mit den Angehörigen und Freunden der beiden getöteten Polizisten.“ Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der evangelischen Kirche der Pfalz, Marianne Wagnerin, teilte mit: „Ich bin wie viele Menschen sprachlos - und kann nur beten.“ Auf der Internetseite veröffentlichte die pfälzische Landeskirche eine Fürbitte.

Zuvor hatte die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sich bereits „tiefbestürzt über den gewaltsamen Tod einer Kollegin und eines Kollegen“ aus dem Polizeipräsidium Westpfalz geäußert. „Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen der beiden Getöteten und auch bei allen Kolleginnen und Kollegen. Wir durchleben gerade den realen Alptraum aller Polizistinnen und Polizisten!“, sagte die Landesvorsitzende Sabrina Kunz am Montagmorgen in Mainz.

„Wir durchleben den realen Alptraum aller Polizisten“

„Unser tiefes Beileid gilt den Angehörigen. Hoffentlich können die oder der Täter zeitnah festgenommen werden, damit mögliche Gefahren für die Bevölkerung abgewendet sind“, sagte Kunz. „Dieses skrupellose Vorgehen und die Tat machen mich fassungslos.“ Zudem appellierte Kunz an die Bürger der Region Kusel und Kaiserslautern sich an diesem Montagabend nicht an Versammlungen gegen die Corona-Politik zu beteiligen – „aus Rücksichtnahme auf das, was passiert ist“.

Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat unterdessen Trauerflor an allen Einsatzfahrzeugen und in den Sozialen Medien angeordnet. Das sagte ein Ministeriumssprecher am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zahlreiche Polizeibehörden in NRW und aus dem ganzen Bundesgebiet bekundeten bei Twitter und Facebook ihr Beileid. (das/dpa) 

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