Festnahme auf MallorcaDeutsches Ehepaar fährt 15-Jährigen an, flüchtet und will Unfall vertuschen

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Ein Fahrzeug der Nationalpolizei in Palma de Mallorca. Auf der Insel wurde ein Deutscher wegen des Verdachts der Fahrerflucht festgenommen.

Ein Fahrzeug der Nationalpolizei in Palma de Mallorca. Auf der Insel wurde ein Deutscher wegen des Verdachts der Fahrerflucht festgenommen.

Bei dem Unfall in Porto Christo wurde ein Jugendlicher verletzt. Auch der Ehefrau des Deutschen droht eine Anklage wegen Urkundenfälschung. 

Auf Mallorca hat die Polizei einen Deutschen festgenommen, der im Verdacht steht, mit seinem Auto einen 15-Jährigen angefahren und sich dann unerlaubt vom Unfallort entfernt zu haben. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien auf der spanischen Baleareninsel. Auch gegen die Ehefrau des nun Festgenommenen wird ermittelt. Wie „Ultima Hora“ schreibt, leitet die Kriminalpolizei in Manacor, der drittgrößten Stadt Mallorcas, die Ermittlungen. 

Die Festnahme des Deutschen erfolgte bereits am 8. März, erst jetzt wurde der Fall jedoch von der Polizei bekannt gemacht. Die Hintergründe sind etwas kompliziert. Der Unfall ereignete sich bereits am 2. Oktober 2023 in Porto Cristo, einem auch bei Touristen beliebten Küstenort im Osten Mallorcas. Ein 15-jähriger Mopedfahrer war schwer verletzt worden.

Unfallflucht in Porto Cristo: Deutsche macht falsche Angaben

Die Polizei traf am Unfallort in der Avenida de los Pinos jedoch nur den Verletzten und eine deutsche Frau an. Vom Unfallwagen fehlte jede Spur. Die Frau gab an, eine Freundin von ihr sei das Auto gefahren. Die Personenbeschreibung, die sie machte, stellte sich jedoch später als frei erfunden heraus. Die Ermittler fanden das Nummernschild eines Autos, das jedoch nicht zum Unfallwagen gehörte, wie sich ebenfalls später herausstellte.

Den Ermittlungen zufolge war der Fahrer des tatsächlichen Unfallautos der Ehemann der Frau, ebenfalls ein Deutscher. Er saß am Steuer, seine Frau auf dem Beifahrersitz. Er raste nach dem Unfall davon, während seine Frau am Unfallort blieb. Der Mann versteckte das Auto auf einem Gelände in der Nähe ihres Hauses. 

Unfallflucht: Deutscher wird am 8. März auf Mallorca festgenommen

Das von der Frau als Kennzeichen des Unfallwagens angegebene Nummernschild gehörte zu einem anderen Auto der Frau, mit dem sie im Mai 2023 zuvor schon einen Unfall hatte. Unmittelbar nach dem Unfall in Porto Christo wurde die Frau wegen Vertuschung festgenommen, ihr droht eine Anklage wegen Urkundenfälschung.

Ein Augenzeuge konnte eine Personenbeschreibung des Unfallfahrers abgeben, die mit dem Ehemann der Deutschen übereinstimmte. In der Nähe der Wohnung der Mallorca-Residenten fanden die Polizisten schließlich auch das Auto, mit dem die Deutschen den Mopedfahrer angefahren hatten.

In die Ermittlungen gegen das Paar waren auch die deutschen Behörden eingebunden. Am 8. März nahm die spanische Polizei den Ehemann fest, weil er den Unfall mutmaßlich verursachte. 

Wie sich herausstellte, hatte das Ehepaar für das Unfallauto von Porto Christo keinen Fahrzeugschein, das Auto war bei der Verkehrsbehörde abgemeldet. Um dennoch damit fahren zu können, hatten die Deutschen einfach ein anderes Nummernschild angeschraubt. (cme)

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