Partner von Fynn KliemannGlobal Tactics-Chef nach Böhmermann-Enthüllungen bedroht

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Kliemann Böhmermann dpa 120522

Moderator Jan Böhmermann (l.) und Unternehmer Fynn Kliemann (Archivbild)

Köln – Nach den Enthüllungen im „ZDF Magazin Royale“, ist der Geschäftsführer der Firma „Global Tactics“, Tom Illbruck, eigenen Angaben zufolge bedroht worden, das berichtet die „Rheinische Post“ am Donnerstag. Die Drohungen habe es, so die Zeitung, per E-Mail und in den sozialen Medien gegeben. 

In der letzten Aussage seiner ZDF-Sendung hatte Moderator Jan Böhmermann schwere Vorwürfe gegen „Global Tactics“ und den Influencer Fynn Kliemann erhoben. So sollen Masken, die als fair und in Europa produziert deklariert waren, ursprünglich aus Bangladesch und Vietnam stammen. Außerdem hätten Kliemann und „Global Tactics“100.000 fehlerhafte Masken an Flüchtlingslager gespendet – und dafür Lob in der Öffentlichkeit eingeheimst. Kliemann entschuldigte sich zwischenzeitlich für sein Verhalten. Der Influencer betonte jedoch, dass alle Partner von der Herkunft der Masken gewusst haben sollen.

Partner von Fynn Kliemann ziehen Konsequenzen

Mehrere Kunden von „Global Tactics“ und Partner von Fynn Kliemann haben mittlerweile dennoch Konsequenzen gezogen und die Geschäftsbeziehungen beendet oder sie ruhen lassen. Dazu gehört der Fußballverein FC St. Pauli, die Hilfsorganisation „Viva con Aqua“ und der Online-Mode-Shop „About You“.

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Am Mittwoch war zudem bekannt geworden, dass auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR) rechtliche Schritte gegen „Global Tactics“ prüfe. Wie das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ berichtete, hatte die Rundfunkanstalt Anfang 2020 5000 Gesichtsmasken aus Kliemanns Sortiment bestellt. „Das Angebot von Global Tactics war mit Abstand das wirtschaftlichste“, sagte ein WDR-Sprecher. Beim WDR sei man allerdings davon ausgegangen, dass die Masken tatsächlich in Europa produziert worden seien. Daher prüfe man nun rechtliche Schritte.

Ermittlungen gegen Kliemann und „Global Tactics“eingeleitet

Die Polizei im Landkreis Rotenburg hat unterdessen nach mehreren Hinweisen und einer Strafanzeige Ermittlungen gegen Kliemann und „Global Tactics“ eingeleitet, das berichtete die „Kreiszeitung“ am Mittwoch. Man stehe mit der Staatsanwaltschaft in engem Austausch und wolle gegebenenfalls mehrere Verfahren, auch gegen Kliemanns Geschäftspartner, bündeln, erklärte ein Polizeisprecher demnach. Sollte sich der Verdacht erhärten, würde die Staatsanwaltschaft ein offizielles Verfahren gegen den Musiker und Influencer eröffnen. (das) 

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