Nach Corona-Boom8,7 Prozent weniger Neugeborene in NRW

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Düsseldorf – Die Zahl der Geburten ist in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,7 Prozent gesunken. Statt 84.766 wie im Jahr 2021 kamen von Januar bis Juni in NRW lediglich 77.972 Kinder auf die Welt. Dies teilte das nordrhein-westfälische Familienministerium auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit.

Deutschlandweit seien die Geburten laut Daten des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2022 um neun Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 zurückgegangen, heißt es in einer Anfrage der SPD-Landtagsfraktion an die Landesregierung. In Westdeutschland nahm die Geburtenzahl demnach um acht Prozent ab.

Corona-Babyboom in den vergangenen Jahren

Bei der Beurteilung der Daten von 2022 müsse auch bedacht werden, dass „bei einem Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 pandemiebedingte Einflüsse zu statistischen Abweichungen geführt haben können“, betonte ein Sprecher des NRW-Familienministeriums. Sprich: Die Zahl der Geburten hat in den vergangenen Jahren wohl auch aufgrund der diversen coronabedingten Shut- und Lockdowns landesweit Rekordwerte erreicht.

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Im vergangenen Jahr war sie noch einmal um 3,1 Prozent im Vergleich zu 2020 und auf den höchsten Stand seit 1999 gestiegen. Auf 175.400 Neugeborene kamen 220.000 Gestorbene.

Deutlich positve Tendenden seit 2010

„Üblicherweise“ würden die Geburtenzahlen vom Statistischen Landesamt (IT-NRW) nur jahrweise verglichen, um „monatsbedingte Schwankungen und Verschiebungen“ auszugleichen, betonte der Sprecher des Ministeriums. Tatsächlich gab es, im Vergleich zum Vorjahr, auch 2022 erhebliche Unterschiede zwischen den Monaten. Im März beispielsweise war nach Recherchen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein Minus von 16 Prozent zu verzeichnen, im Mai aber ein Zuwachs von 1,7 Prozent.

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Zwei Neugeborene auf der Wochenstation (Symbolbild).

Die langfristige „Geburten-Tendenz“ von 2010 bis 2021 jedenfalls sei „mit geringen Schwankungen positiv und weist eine Steigerung von rund 19 Prozent aus“, teile IT-NRW mit.

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