Der Druck der Explosionen Fensterscheiben von Wohnungen, Geschäften und Banken zerbersten.
Notstand ausgerufenDutzende Verletzte bei Explosion in Sprengstofflager auf Seychellen
Bei einer Explosion in einem Sprengstofflager auf den Seychellen sind dutzende Menschen verletzt worden. Es seien 66 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagte am Donnerstag Präsident Wavel Ramkalawan. Wegen der Explosion und wegen schwerer Überschwemmungen rief er in dem Inselstaat im Indischen Ozean vorübergehend den Notstand aus, am Abend wurde dieser aber wieder aufgehoben.
Die Explosion ereignete sich gegen 3.00 Uhr in der Früh in einem Industriegebiet auf der Hauptinsel Mahé, auf der mit knapp 100.000 Menschen rund 87 Prozent der Einwohner der Seychellen leben. Sie war laut Augenzeugen kilometerweit zu hören, der Druck ließ Fensterscheiben von Wohnungen, Geschäften und Banken zerbersten. Dem Präsidenten zufolge war es Glück im Unglück, dass die Explosion mitten in der Nacht und nicht am Tage passierte. Ansonsten wäre die Opferbilanz wohl „viel dramatischer“ gewesen.
Ramkalawan verwies vor Journalisten zudem darauf, dass neben den körperlich Verletzten viele Menschen einen Schock erlitten hätten. Für sie solle psychologische Hilfe organisiert werden. Infolge des vom Präsidenten verhängten Notstandes blieben am Donnerstag alle Schulen geschlossen. Auch sonst sollten möglichst alle zu Hause bleiben, forderte der Staatschef. „Nur die Arbeiter, die in lebenswichtigen Bereichen arbeiten, dürfen unterwegs sein.“ Am Abend erklärte Ramkalawan dann, dass der Notstand aufgehoben sei, Geschäfte wieder öffnen und die Menschen wieder auf die Straßen dürften.
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Wetterphänomen El Niño macht den Seychellen zu schaffen
Das Tourismusamt des für seine weißen Palmenstrände berühmten Urlauberparadieses hatte bereits zuvor klargestellt, dass der internationale Flughafen und die Fähren zwischen den Inseln ohne Unterbrechung in Betrieb seien.
Der vorübergehende Notstand wurde wegen der Explosion sowie wegen heftiger Überschwemmungen verhängt. Den Seychellen machen ebenso wie anderen Inseln im Indischen Ozean und dem Osten Afrikas seit Wochen heftige Regenfälle zu schaffen, die mit dem Wetterphänomen El Niño zusammenhängen. Bei einem Erdrutsch wurden dabei auf Mahé zwei Menschen getötet, wie Ramkalawan mitteilte. (afp)