Geraubt, gestohlen oder verschollenVon diesen 22 Kunstwerken fehlt bis heute jede Spur

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„Ein Kavalier“ von Frans van Mieris dem Älteren

„Ein Kavalier“ von Frans van Mieris dem Älteren: Das 1657 in Öl auf Leinwand gemalte Selbstporträt des niederländischen Porträt-, Historien- und Genremalers wurde 2007 aus der Art Gallery of New South Wales gestohlen.

Geraubt, verschollen, verbrannt oder doch noch irgendwo an einer Wand? Diese 22 Kunstwerke gelten als vermisst

Kunstwerke bewahren unser kulturelles Erbe. Doch manche sind verschwunden, sei es durch Diebstahl, Zerstörung oder absichtliches Verstecken.

Diese verlorenen Schätze üben eine besondere Faszination auf Kunstliebhaber, Detektive und Forscher aus. Manchmal tauchen sie nach Jahren oder gar Jahrzehnten wieder auf, wie der Fall des Van-Gogh-Gemäldes zeigt, das dreieinhalb Jahre nach seinem Diebstahl im September 2023 wieder aufgetaucht ist. Außerdem hat die US-Justiz in bekannten Museen des Landes drei mutmaßlich von den Nazis geraubte Kunstwerke beschlagnahmt. Zur gleichen Zeit wurden aus dem Ostasiatischen Museum in Köln mehrere wertvolle Exponate aus dem 16. bis 19. Jahrhundert im Gesamtwert von über einer Million Euro gestohlen.

In diesem Artikel gehen wir auf die Gründe näher ein – in der Galerie finden Sie einige Beispiele für besonders wertvolle Kunstwerke, die als verschollen gelten und deren Geschichte als besonders rätselhaft gilt.

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I. Diebstahl und Raub

Der Diebstahl von Kunstwerken ist eine der häufigsten Ursachen für ihr Verschwinden. Die Verlockung, ein wertvolles Gemälde oder eine Skulptur zu stehlen, kann für einige zu groß sein. Die Diebe sind oft gut organisiert und nutzen die Schwachstellen von Museen, Galerien oder Privatsammlungen aus. Diese Taten werden oft von einem schwarzen Markt für gestohlene Kunstwerke angeheizt, auf dem die Werke illegal gehandelt werden.

Unvergessen ist zum Beispiel der Bostoner Kunstraub, der sich am frühen Morgen des 18. März 1990 ereignete. Dreizehn Kunstwerke, darunter Meistwerke von Rembrandt, Vermeer oder Manet, wurden aus der Sammlung des Isabella Stewart Gardner Museums in Boston, Massachusetts, gestohlen.

II. Kriege und Konflikte

Kriege und bewaffnete Konflikte haben im Laufe der Geschichte zahlreiche Kunstwerke zerstört. Als sogenannte „Beutekunst“ werden Kulturgüter bezeichnet, die sich eine Kriegspartei außerhalb des eigenen Territoriums als Kriegsbeute aneignet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden beispielsweise viele Kunstschätze von den Nationalsozialisten geraubt und in geheimen Depots versteckt. Einige dieser Schätze sind bis zum heutigen Tag nicht wieder ans Tageslicht gekommen und werden nach wie vor an versteckten Orten vermutet.

III. Zerstörung und Naturkatastrophen

Naturkatastrophen wie Brände, Überschwemmungen oder Erdbeben können ebenfalls dazu führen, dass Kunstwerke verloren gehen. Historische Gebäude, in denen Kunst ausgestellt wird, sind oft anfällig für solche Katastrophen.

Ein trauriges Beispiel ist der Brand der Kathedrale Notre-Dame in Paris im Jahr 2019, bei dem wertvolle Kunstgegenstände und Reliquien vernichtet wurden. Auch der mysteriöse Brand im Flakturm II im Volkspark Friedrichshain, bei dem vermutlich 434 Gemälde von unschätzbarem Wert verbrannten, gehört in diese Kategorie.

IV. Geheimnisse und verborgene Schätze

Einige Künstler haben bewusst ihre Werke versteckt, sei es aus Angst vor Verfolgung oder aus dem Wunsch, ihr Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren. Ein berühmtes Beispiel ist Leonardo da Vincis „Codex Leicester“, der jahrhundertelang verschwunden war, bevor er wiederentdeckt wurde. Bill Gates bezahlte 1994 bei einer Auktion 30,8 Millionen US-Dollar für das Manuskript und machte es zum teuersten aller Zeiten. Verschollenen Kunstwerke wie dieses sind oft das Ziel intensiver Suche und Forschung.

V. Die Rolle von Sammlern und Museen

Manchmal verschwinden Kunstwerke auf mysteriöse Weise aus öffentlichen Sammlungen oder Museen. Dies kann auf Diebstahl, Betrug oder sogar auf Nachlässigkeit bei der Dokumentation zurückzuführen sein. Diese Vorfälle werfen Fragen nach der Sicherheit und Verantwortlichkeit von Institutionen auf, die unser kulturelles Erbe bewahren sollen.

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