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„Grapschereien waren salonfähig“Annette Frier spricht über Machtmissbrauch im Showbusiness

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Annette Frier blickt kritisch auf die Filmbranche. (Archivbild)

Annette Frier blickt kritisch auf die Filmbranche. (Archivbild)

Die beliebte Kölner Komikerin knöpft sich auch US-Präsident Donald Trump und Russlands Machthaber Wladimir Putin vor. 

Mit ihrer neuen Serie „Frier und Fünfzig“ ist Annette Frier derzeit in aller Munde. Darin stehen die Herausforderungen der Wechseljahre im Mittelpunkt. Die beliebte Schauspielerin spricht darin aber auch über die Schattenseiten der Branche.

Die gebürtige Kölnerin verurteilt den Machtmissbrauch von Männern in der Branche in früheren Jahren scharf. „Grapschereien, erst recht unter Alkoholeinfluss, waren im Prinzip salonfähig“, sagte die 51-Jährige der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Wochenende.

Annette Frier packt über die Schattenseiten im Showbusiness aus

Als sie sich für ihre neue Serie „Frier und Fünfzig“ mit ihren Erinnerungen auseinandergesetzt habe, sei sie bestürzt gewesen, „wie wenig Einspruch gegen solche Übergriffe erhoben wurde, auch nicht von mir“.

Solidarität unter Frauen sei damals „nicht auf der Liste der wichtigen Dinge“ gewesen, fuhr Frier fort. Sie sei nun „sehr alarmiert“, dass sich die Stimmung nach den Erfolgen durch die „MeToo“-Bewegung wieder drehen könne. „Nehmen Sie nur die Gleichstellungsvorgaben, die in jahrelanger mühsamer Arbeit erkämpft worden sind und jetzt bei großen amerikanischen Konzernen im Handstreich wieder abgeschafft wurden“, sagte sie. „Bei uns geht der Trend in die gleiche Richtung.“

Annette Frier ist verheiratet und hat zwei Kinder

Die zweifache Mutter glaube allerdings in ihrer „unerschütterlichen Naivität“ fest daran, dass sich die rückwärtsgewandten Gesellschaftsmodelle von Männern wie US-Präsident Donald Trump, Russlands Präsident Wladimir Putin oder Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban „nicht durchsetzen werden“.

Annette Frier ist am 22. Januar 1974 in Köln geboren. Nach ihrem Abitur absolvierte die Kölnerin eine Ausbildung an der Schauspielschule „Der Keller“ in der Domstadt. Privat ist sie seit 2002 mit dem Drehbuchautor und Regisseur Johannes Wünsche verheiratet, den sie 1999 bei den Dreharbeiten zur Serie „Hinter Gittern – Der Frauenknast“ kennenlernte.

Das Paar hat Zwillinge, die im Frühjahr 2008 geboren wurden und die Annette Frier als „unglaubliche Banditen“ beschreibt. Auf Social Media wie Instagram (160.000 Follower) teilt sie sporadisch Alltagsmomente, bleibt aber insgesamt zurückhaltend mit detaillierten privaten Enthüllungen. (mbr/afp)