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Von Alexander bis Juliette„Deutschland sucht den Superstar“ – Was wurde aus den Kandidaten der ersten Staffel?

9 min
Daniel Küblböck, Juliette Schoppmann, Alexander Klaws, Gracia Baur und Vanessa Struhler posieren nebeneinander.

Die Finalisten der ersten „DSDS“-Staffel: Daniel Küblböck, Juliette Schoppmann, Alexander Klaws, Gracia Baur und Vanessa Struhler im Friedrichstadtpalast in Berlin, 22. Januar 2003. (Archivbild)

Wir blicken zurück auf die erste „DSDS“-Staffel 2002/2003: Was wurde aus Alexander Klaws, Juliette Schoppmann, Daniel Küblböck & Co.?

Die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ 2002/2003 war ein TV-Phänomen und machte Casting-Shows in Deutschland zum Massenereignis. Millionen verfolgten Woche für Woche die Auftritte der Kandidatinnen und Kandidaten, der Hit „We Have a Dream“ stürmte die Charts. Heute, mehr als 20 Jahre später, sind viele Gesichter von damals aus der Öffentlichkeit verschwunden – doch einige haben sich neue Karrieren aufgebaut oder stehen bis heute auf der Bühne. Von Musical-Hauptrollen über Gesangsunterricht bis hin zu privatem Rückzug: Wir werfen einen Blick darauf, was aus den Stars der ersten DSDS-Staffel geworden ist.

Alexander Klaws

Alexander Klaws gewann 2003 die erste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ und stürmte mit dem Siegersong „Take Me Tonight“ sowie der Staffel-Hymne „We Have a Dream“ direkt an die Spitze der Charts. Es folgten weitere Top-10-Erfolge, darunter erneut ein Nummer-eins-Hit mit „Free Like the Wind“. Nach zwei erfolgreichen Pop-Alben, die beide Platz eins in Deutschland erreichten, wandte er sich dem Musical zu und übernahm Hauptrollen in Produktionen wie „Tarzan“, „Jesus Christ Superstar“ und „Tanz der Vampire“.

Später veröffentlichte Klaws noch vier weitere Alben, die allerdings nicht mehr an seine frühen Erfolge anknüpfen konnten. Dennoch bringt er bis heute regelmäßig neue Singles heraus, zuletzt „Das Lied das Leben heißt (Hello! Again?)“. Auch als Schauspieler („Anna und die Liebe“) und Moderator trat er in Erscheinung. 2020 kehrte er als Moderator zu „DSDS“ zurück. Klaws lebt mit seiner Familie bei Köln und steht bis heute regelmäßig auf der Bühne. Im Sommer 2025 übernimmt der 42-Jährige zum Beispiel erneut die Titelrolle in den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg und reitet als „Winnetou“ über die Freilichtbühne.


Juliette Schoppmann

Obwohl Juliette Schoppmann in der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ lange als Favoritin galt, belegte sie 2003 nur den zweiten Platz. Mit ihrem erst ein Jahr später veröffentlichten Debütalbum „Unique“ erreichte sie die Top 20 der deutschen Charts, konnte aber nicht dauerhaft an die Erfolge aus der Show anknüpfen. Immerhin, zwei Singles, „Calling You“ und „I Still Believe“ erreichten die Top 10.

In den folgenden Jahren arbeitete die heute 45-Jährige als Sängerin und Songwriterin weiter, bevor sie sich zunehmend dem Musical und Coaching widmete. 2012 nahm sie an der Show „Das Supertalent“ teil und schaffte es bis ins Finale. Heute ist Schoppmann als Vocal Coach tätig, unter anderem bei „DSDS“ und „Das Supertalent“. Privat ist sie seit Anfang 2023 mit der Komikerin Tahnee Schaffarczyk verheiratet. Gemeinsam betreiben beide den erfolgreichen Podcast „Fühl Vergnügen – mit Tahnee & Juliette“, in dem sie offen und unterhaltsam über Musik, Alltag und queere Themen sprechen.


Daniel Küblböck

Das Schicksal von Daniel Küblböck ist eine der größten Tragödien in der Geschichte von „Deutschland sucht den Superstar“. 2003 belegte der 17-Jährige den dritten Platz und wurde schnell zur schillerndsten wie umstrittensten Figur der Staffel – gefeiert für seine Eigenwilligkeit, aber auch oft verspottet. Sein Debütsong „You Drive Me Crazy“ schoss an die Spitze der Charts, es folgten ein Album und zahlreiche Auftritte in TV-Shows und Reality-Formaten. Zum Beispiel war er auch in der ersten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ dabei, wo er ebenfalls den dritten Platz belegte.

Später versuchte er sich als Schauspieler, veröffentlichte noch fünf weitere Alben und startete mehrere Unternehmungen, konnte jedoch nicht dauerhaft an seine frühen Erfolge anknüpfen. 2018 verschwand Küblböck während einer Kreuzfahrt vor der Küste Neufundlands spurlos; die Umstände seines Verschwindens sind bis heute nicht vollständig geklärt. 2021 wurde er offiziell für tot erklärt. Zu seinem 40. Geburtstag im Jahr 2025 widmete die ARD ihm die dreiteilige Dokuserie „Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser“, die seinen Weg vom Casting-Star bis zu seinem Verschwinden nachzeichnet.


Dieter Bohlen bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main am 7. Mai 2003: Oben (v.l.) Juliette Schoppmann, Stephanie Brauckmeyer, Nicole Süßmilch, Andrea Josten und Nektarios Bamiatzis. Unten (v.l.) Alexander Klaws, Vanessa Struhler, Gracia Baur und Daniel Küblböck.

Die „DSDS“-Stars der ersten Staffel mit ihrem Mentor Dieter Bohlen bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main am 7. Mai 2003: Oben (v.l.) Juliette Schoppmann, Stephanie Brauckmeyer, Nicole Süßmilch, Andrea Josten und Nektarios Bamiatzis. Unten (v.l.) Alexander Klaws, Vanessa Struhler, Gracia Baur und Daniel Küblböck. (Archivbild)


Vanessa Struhler

Dieter Bohlen zeigte schon früh Sympathie für die damals 17-jährige Vanessa Struhler und nannte sie in der ersten DSDS-Staffel liebevoll „Knutschkugel“. Das Kandidaten-Küken schaffte es 2003 bis in die Top 10. Kurz nach der Show veröffentlichte sie unter dem Künstlernamen Vanessa S. mehrere Singles, darunter der Top-10-Hit „Ride or Die (I Need You)“ mit Trooper Da Don und „Fiesta“ mit Ferris MC. Anders als viele ihrer Mitstreiter setzte die gebürtige Oberhausenerin dabei stärker auf R&B- und Hip-Hop-Einflüsse.

Außerdem war sie zeitweise als Backgroundsängerin, Model und Moderatorin aktiv. Ein größerer Durchbruch blieb jedoch aus. Heute lebt Vanessa Struhler in Berlin, tritt weiterhin als Sängerin unter dem Namen Vanessa Struhlinsky auf und bleibt über Instagram mit ihrem Publikum verbunden, wo sie regelmäßig private Einblicke und Eindrücke von Auftritten teilt.


Gracia Baur

In der ersten Staffel von „DSDS“ wurde Gracia Baur für ihre starke Stimme gefeiert und erreichte einen Platz in den Top 5. Direkt nach der Show landete sie mit „I Don’t Think So!“ einen Top-3-Hit in den Singlecharts. Doch der Erfolg hielt nicht lange an. Als sie 2005 mit „Run & Hide“ beim Eurovision Song Contest für Deutschland antrat, war von der anfänglichen Euphorie kaum noch etwas zu spüren. Überschattet wurde ihr Auftritt zudem von einem Skandal um Chartmanipulationen durch ihr Umfeld.

Im ESC-Finale reichte es nur für den letzten Platz – ein Tiefpunkt, von dem sich ihre Karriere nicht erholen konnte. Zwar folgten noch zwei weitere Top-40-Hits, doch das Interesse der Hörer ließ spürbar nach. Ihre Website wird seit Ende 2014 nicht mehr aktualisiert. Heute arbeitet Gracia als diplomierte Krankenschwester in der Schweiz und lebt dort mit ihrem langjährigen Partner, dem Produzenten David Brandes. Für die ARD-Dokuserie „Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser“ gab sie 2025 ein seltenes Interview.


Nicole Süßmilch

Sie war die Nachrückerin für Judith Lefeber: Nicole Süßmilch belegte in der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ 2003 den sechsten Platz und durfte bei drei Mottoshows singen. Die Berlinerin, die schon als Teenager mit den Puhdys auf Tournee gegangen war, trat kurz darauf im Musikvideo zu Daniel Küblböcks Hit „You Drive Me Crazy“ auf. 2005 nahm sie gemeinsam mit Marco Matias an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil.

Nicole Süßmilch und Marco Matias

Nicole Süßmilch und Marco Matias durften beim ESC-Vorentscheid 2005 antreten. Es reichte für den zweiten Platz. (Archivbild)

Mit dem von Ralph Siegel und Bernd Meinunger komponierten Titel „A Miracle of Love“ erreichten sie im Televoting den zweiten Platz; die Single stieg für eine Woche in die Charts ein. Im selben Jahr veröffentlichte Süßmilch zudem „The Keys to My Car“. Später arbeitete sie als Kosmetikerin und versuchte 2011 noch einmal ihr Glück bei „X Factor“. Seither ist es ruhig um sie geworden.


Daniel Lopes

Lange war es ruhig um den smarten Latin-Sänger: Daniel Lopes belegte in der ersten Staffel von „DSDS“ den siebten Platz und galt als Frauenschwarm. Kurz nach seinem Ausstieg arbeitete er mit Produzent Frank Farian zusammen, veröffentlichte das Album „For You“ und erreichte mit der Single „Shine On“ Platz 14 der deutschen Charts. 2012 zog er nach Brasilien und nahm an „The Voice Brasil“ teil, bevor er 2020 musikalisch zurückkehrte. Zwischenzeitlich musste er Insolvenz anmelden.

Seit 2014 ist er mit Magna Cavalcante verheiratet. Er hat drei Kinder. Musikalisch setzt Lopes inzwischen auf deutschsprachige Pop- und Schlagersongs. Gemeinsam mit Pia-Sophie, die in der 18. DSDS-Staffel in die Top 5 kam, veröffentlichte er 2025 das Duett „Ich kann für nichts garantieren“, das die Spitze der konservativen Airplay-Charts erreichte. Aktuell arbeitet er an neuen Songs und an einem Album.


Nektarios Bamiatzis

Nektarios Bamiatzis belegte in der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ 2003 den siebten Platz. Sein Markenzeichen war eine kraftvolle Soulstimme, mit der er sich von vielen Mitstreitern abhob. Wie alle Finalisten war er am Nummer-eins-Hit „We Have a Dream“ beteiligt. Nach seinem Ausscheiden startete er eine Solokarriere, veröffentlichte die Top-40-Single „Looks Like We Made It“ und wirkte in Projekten wie „4 United“ und „RecAllstars“ mit. Ein nachhaltiger Durchbruch gelang ihm jedoch nicht.

Später wandte er sich dem Radio zu, moderierte bei Hit-Radio Antenne 1 und arbeitete als Nachrichtensprecher bei Sendern in Rheinland-Pfalz und im Saarland. 2009 kandidierte er für die CDU in Fellbach. Heute steht er nur noch selten auf der Bühne, ist aber weiterhin im Medienbereich tätig. Im Sommer 2025 feierte er seinen 50. Geburtstag und meldete sich dazu auch auf Instagram.


Judith Lefeber

Sie galt in der ersten „DSDS“-Staffel als eine der Favoritinnen – nicht zuletzt wegen ihrer warmen, souligen Stimme mit tiefer Klangfarbe –, doch Judith Lefeber stieg 2003 nach eigenen Angaben wegen psychischer Belastungen freiwillig aus, noch bevor die Live-Mottoshows begannen. Danach startete sie eine eigene Musikkarriere, veröffentlichte zwei Alben und landete mit „I Will Follow You“ einen Top-20-Hit in den deutschen Single-Charts.

Später wandte sie sich dem Musical zu und übernahm Hauptrollen in Produktionen wie „Aida“ und „Hair“. Heute steht Judith Lefeber weiterhin auf Musical- und Theaterbühnen. Seit 2018 ist sie verheiratet. Im April 2025 präsentierte sie ihr Programm „Judith Lefeber in Concert – Musical & Pop unplugged“.


Andrea Josten

Um Andrea Josten wurde es nach „Deutschland sucht den Superstar“ zunächst ruhig – sie belegte 2003 den neunten Platz. Die in Chile geborene Sängerin startete keine große Solokarriere, blieb der Musik aber treu. „Ich wollte ich sein, authentisch sein“, sagte sie 2025 zu den „Weinheimer Nachrichten“. Ihre musikalische Laufbahn führte sie auf große Bühnen, unter anderem als Support von Nick Carter bei dessen vier Deutschland-Konzerten, wo sie auch im Background sang.

Bis heute tritt die Wahl-Affolterbacherin (Südhessen) regelmäßig mit Pop- und Soul-Programmen auf, zuletzt im Januar 2024 beim „Monday Live Club“ im Blue Tower Ludwigshafen und im März 2024 bei einer ausverkauften „MUK Afterwork“-Party in Weisenheim am Sand. Auch 2025 steht sie weiterhin auf der Bühne. Seit 2020 ist sie verheiratet.


Stephanie Brauckmeyer

Kaum jemand wird sich noch an sie erinnern: Stephanie Brauckmeyer schaffte es in die Top 10 der ersten Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, musste die Show jedoch als Erste der Liveshows verlassen und belegte damit den zehnten Platz.

In der Auftakt-Mottoshow mit dem Thema „Mein Superstar“ sang sie „I Say a Little Prayer“ von Aretha Franklin. Die heute 45-Jährige veröffentlichte nach ihrem Ausscheiden im Gegensatz zu ihren Kolleginnen und Kollegen keine Singles oder Alben.

Privat wurde sie 2006 Mutter eines Sohnes, Jaden Romeo, den sie gemeinsam mit dem Basketballspieler Stefano Garris bekam. Seit ihrer Hochzeit 2009 trägt sie den Namen Stephanie Garris und ist unter diesem Namen auch bei Instagram aktiv. Hin und wieder tritt sie zudem mit einer Band unter dem Namen „Stephanie & Friends“ auf.