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Skandal um Prinz AndrewNeues Buch von Virginia Giuffre droht mit explosiven Enthüllungen

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Virginia Roberts Giuffre mit einem Foto aus ihrer Jugend.

Virginia Roberts Giuffre mit einem Foto aus ihrer Jugend, mit dem sie ihre Vorwürfe gegen Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell und Prinz Andrew untermauerte. (Archivbild von 2022)

Virginia Giuffres Tod und neue Mitschnitte von Ghislaine Maxwell rücken Prinz Andrew erneut in den Fokus des Epstein-Skandals.

Am 21. Oktober 2025 soll ein posthumes Buch von Virginia Giuffre erscheinen. Die Frau, die Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell schwer belastete, arbeitete bis kurz vor ihrem Tod im April 2025 an den Erinnerungen. Das Werk trägt den Titel „Nobody’s Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice“ (deutsche Übersetzung: „Niemandes Mädchen: Erinnerungen an das Überleben von Missbrauch und den Kampf um Gerechtigkeit“) und wurde in Zusammenarbeit mit der Journalistin Amy Wallace fertiggestellt. Nach Angaben der Tageszeitung „The Guardian“ schildert Giuffre darin erneut ihre Erfahrungen mit Epstein, Maxwell und Prinz Andrew.

Ghislaine Maxwell widerspricht – und stellt Foto infrage

Medienberichten zufolge enthält das Buch bislang unveröffentlichte Details, die ihre Vorwürfe weiter untermauern sollen. Für das britische Königshaus bedeutet die Veröffentlichung, dass der Fall nach Jahren der juristischen Einigung erneut Schlagzeilen macht. Giuffre hatte 2022 ihre Zivilklage gegen Prinz Andrew in den USA außergerichtlich beigelegt, ohne dass es zu einem Prozess kam.

Parallel sorgt Ghislaine Maxwell für neue Schlagzeilen. In Mitschnitten von Gesprächen mit dem US-Justizministerium, über die „The Daily Beast“ berichtet, wiederholt sie ihre bekannten Zweifel an den Vorwürfen gegen Andrew. Neu ist, dass diese Aussagen nun erstmals in offiziellen Tonaufnahmen dokumentiert sind.

Maxwell lachte über Giuffre und nannte deren Schilderungen „unmöglich“. Auch das bekannte Foto, das Giuffre als Beweisstück vorlegte, bezeichnete sie erneut als „gefälscht“. In den Aufzeichnungen wird sie mit den Worten zitiert: „Das ist nicht echt, jeder weiß das.“ Damit versucht Maxwell, den Herzog von York von der Affäre zu entlasten. Konkrete neue Beweise liefert sie jedoch nicht. 

Familie Giuffres kritisiert Veröffentlichung der Maxwell-Bänder

Für Kritik sorgte die Freigabe der Mitschnitte vor allem bei Giuffres Familie. Nach einem Bericht von „The Times“ warfen Angehörige dem US-Justizministerium vor, Maxwells Aussagen schadeten dem Andenken der Verstorbenen und stellten die Ereignisse falsch dar. Die Familie betonte, dass Giuffre ihre Version der Geschehnisse stets konsequent vertreten habe.

Eine vom US-Justizministerium veröffentlichte, undatierte Aufnahme soll Prinz Andrew (l-r), Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell zeigen. Andrew stellte bereits in einem BBC-Interview die Echtheit des Fotos infrage.

Eine vom US-Justizministerium veröffentlichte, undatierte Aufnahme soll Prinz Andrew (l-r), Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell zeigen. Andrew stellte bereits in einem BBC-Interview die Echtheit des Fotos infrage. (Archivbild)

Virginia Giuffre nahm sich im April 2025 im Alter von 41 Jahren in Australien das Leben. Ihre Familie bestätigte den Tod öffentlich, ohne weitere Details zu den Umständen zu nennen. In den Jahren nach dem Vergleich mit Prinz Andrew war sie sowohl Unterstützung als auch heftigem Druck ausgesetzt.

In Interviews hatte sie mehrfach betont, ihre Anschuldigungen nicht zurückzunehmen. Auch nach ihrem Tod erklärten Angehörige, dass sie diese Haltung bis zuletzt beibehalten habe. Giuffre habe bis zuletzt den Anspruch verfolgt, ihre Sicht der Ereignisse festzuhalten.