Mit dem Jeckliner über das Meer: Bekannte Bands und zahlreich Stars gaben sich bei der fünften Karnevals-Kreuzfahrt wieder die Ehre. Los ging es im Hafen von Palma de Mallorca.
Viele Kölner auf Rekord-KreuzfahrtSo lief die jecke Karnevalsparty auf dem Mittelmeer

Beste Stimmung herrschte beim Auftritt der Höhner auf dem Jeckliner.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Karneval im September, Kostüme im Pool, Ausnahmezustand auf dem Meer. Zum fünften Mal ist der Jeckliner von TUI Cruises unterwegs. Und der bunte Ausnahmezustand sorgt in diesem Jahr für eine neue Bestmarke.
Als es am Freitagabend (19. September 2025) zur Klüngelköpp-Hymne „Jeckliner – Dat nennt mer Jlöck“ im Hafen von Palma de Mallorca „Leinen los“ für die Mein Schiff 2 hieß, konnten die Verantwortlichen um Christiane Blaeser von der Hennefer Agentur Conneccted einen neuen Rekord verkünden.
Jeckliner: Höhner, Paveier, Rabaue, Björn Heuser und Scharmöör dabei
2900 Jecke sorgen für ein ausverkauftes Schiff, hinzu kommt noch einmal eine rund 1100-köpfige Crew. So viele waren seit der Premiere 2019 noch nie dabei. Ein kurzer Stimmungscheck von Moderator Guido Cantz (54) zeigte, dass die Mehrheit der Gäste aus dem Rheinland ins Mittelmeer gereist war.
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Die Stars, die beim fünften Jeckliner mit an Bord sind, beim Gruppenfoto beim Auslaufen aus dem Hafen von Palma de Mallorca.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Auch die Fahnen am Pool dokumentieren, dass viele Kölner Karnevalisten die viertägige Tour mitmachen. Alstädter, Treuer Husar, Jan von Werth – rund um das Pooldeck wurden die Reviere markiert.
Bürgergarde-Präsident Markus Wallpott, Michael Gerhold von der Nippeser Bürgerwehr, Jeck-im-Sunnesching-Macher Jochen Gasser, die Gastronomen Daniel Rabe und Alexander Manek – sie alle sind dabei.
Von der Balearen-Insel ging es nach Marseille, danach steht noch ein Stopp im spanischen Tarragona an, ehe die bunte Gemeinschaft wieder Palma ansteuert. Kölsche Musik nahezu rund um die Uhr, Kölsch vom Fass und kölsche Größen zum Anfassen, das ist das Erfolgsrezept der Tour.

Feiern zu kölscher Musik bis tief in die Nacht. Beim Jeckliner fließt das Kölsch in Strömen. Dazu wird unentwegt gesungen.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Die Stars verkrochen sich nach ihren Auftritten nicht auf ihren Zimmern. Sie mischten sich unter das Volk, schrieben Autogramme, posierten permanent für Selfies uns hatten teilweise ihre Familien mitgebracht, um so auch etwas Urlaubsfeeling neben der Arbeit zu genießen.
Am Freitagabend sorgte Björn Heuser (43) für das größte Mitsingkonzert auf dem Meer. Normalerweise stimmt der zu der Zeit immer im Gaffel am Dom die Hits an. Doch ausnahmsweise hieß es nun im Mittelmeer „Heidewitzka, Herr Kapitän“. Der Kölner Liedermacher war nach seiner Jeckliner-Premiere völlig erstaunt. „Wahnsinn, was hier den ganzen Tag los ist. Die Leute feiern ohne Pause“, sagte er begeistert.

Guido Cantz (M.) zusammen mit Kreuzfahrtdirektor Max Kenntemich (l.) und Kapitän Panagiotis Varotsos.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Der Samstag startete mit einem Redner-Frühschoppen. Zu ungewöhnlich früher Uhrzeit war das Theater schon voll besetzt, um Tom Gerhardt (67), Ingrid Kühne (56), Tim Becker (44) und Cantz in Aktion zu erleben. „Zu meiner ersten Tour 2019 war ich mit gemischten Gefühlen angereist“, gestand der blonde Moderator im EXPRESS.de-Gespräch.
„Ich hatte zuvor noch nie eine Kreuzfahrt gemacht, war dann aber ganz begeistert von dem Spirit. Man merkt, dass das Feiern in der Sonne anders als in der Karnevalszeit ist. Die Menschen sind alle sehr positiv. Inzwischen hat sich eine richtige Community gefunden, die mit zahlreichen Kostümen anreist“.

Björn Heuser (l.) veranstaltete das größte Mitsingkonzert, das es je auf dem Meer gegeben hat.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Neben den Rheinländern erlebte Cantz auch Gäste aus Hessen, dem Allgäu, aus Hamburg oder Fulda. „Für die ist es spannend, den Künstlern hier gegenüberzustehen, die sie sonst nur im Fernsehen erleben. Für Kölnerinnen und Kölner ist es eher normal, die Gruppen live zu sehen“.
Der Moderator, der auch immer die Sessionseröffnung am 11.11. am Heumarkt präsentiert, hatte auch das Gespräch mit dem Festkomitee gesucht, weil dort solche Events abseits der Session kritisch gesehen werden. „Ich habe nicht ‚Dreimol vun Hätze Kölle Alaaf‘ ausgerufen. Es gibt hier auch kein Dreigestirn. Ich empfinde mich durchaus als traditionellen Karnevalisten. Aber diese Tage tun dem etablierten Karneval in Köln keinen Abbruch“, sagte Cantz.

Beim Karnevalsumzug auf dem Schiff präsentierten die Mitglieder der Crew ihre Kostüme und Mottowagen.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Außerdem strahle die kölsche Musik inzwischen das ganze Jahr weit über das Rheinland hinaus. Viele Bands gehen in ganz Deutschland auf Tour. „Der Karneval funktioniert auch am Ballermann extrem gut und die Lieder sind gerade bei den jungen Menschen sehr beliebt“. Spätestens nach der Tour ist auch klar, welcher Song der Sessionshit 2026 wird: „Karnevalsmaus“ von Druckluft.
Nach der Rednerrunde startete wieder der Wahnsinn am Pool. Zum Räuber-Hit „Oben unten“ fand quasi die Wassergymnastik statt. Eine Mitreisende präsentierte einen Bikini im Brings-Karo-Look und ließ auch im Wasser den Hut auf. Neben ihr drehte einer mit BVB-Schwimmflügeln seine Runden, andere im FC-, Gladbach- oder Düsseldorf-Trikot kümmerten sich um die nächsten Kölsch-Lieferungen.

Bei Bauchredner Tim Becker konnte sogar der Mettigel sprechen.
Copyright: Kay-Uwe Fischer für TUI Cruises
Traditionell sorgte auch die Crew für ein Highlight. Zehn verschiedene Gruppen – vom Gästeservice über die Küche bis hin zum Friseur- und Tattoo-Shop – hatten Wagen und Kostüme für einen Umzug gebastelt. Ein Hauch von Rosenmontag bei 28 Grad im strahlenden Sonnenschein im Mittelmeer.
Anschließend startete der Konzert-Marathon. In der prallen Sonne legten die Newcomer von Scharmöör („Hätz voll Jold“) los. Danach suchten die Höhner bei einem einstündigen Auftritt nach „Gisela“. Zwei Frauen in der ersten Reihe versuchten es mit dem Motto „Ick bin Gisela“ auf ihren Shirts. Die Rabaue läuteten den Abend ein, den die Paveier („Leev Marie“) mit einer umjubelten Show krönten.
Kreuzfahrtdirektor Max Kenntemich gab das Motto für die weiteren Tage aus: „Mer losse d’r Dom in Kölle – aber das jecke Jeföhl nehmen wir mit auf See“. Von der Atmosphäre auf der Karnevals-Kreuzfahrt ließ sich auch der griechische Kapitän Panagiotis Varotsos anstecken. Er übermittelte nur Lob von der Crew. Denn trotz des hohen Kölsch-Konsums an Bord blieben zum Auftakt unschöne Zwischenfälle aus. (msw)