Auch viele Freunde und Kollegen zeigen sich nach dem Tod von Tarek Ehlail schockiert und nehmen mit bewegenden Worten Abschied.
„Fassungslos und leer“Regisseur stirbt bei Unfall auf A1 bei Köln – Familie tief erschüttert

Tarek Ehlail (M.) mit Sarah Maria Besgen (l.) und Hanni Bergesch (r.) beim Neujahrsempfang 2013 im Hotel Empire Riverside in Hamburg.
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Die Trauer und das Entsetzen nach dem tödlichen Unfall am Freitag (29. August) auf der Autobahn 1 bei Köln sind groß. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Todesopfer um den bekannten Hamburger Regisseur Tarek Ehlail. Die Familie und auch viele Freunde und Bekannte des Dokumentarfilmers nahmen mit bewegenden Worten Abschied.
Regisseur Tarek Ehlail auf der A1 bei Köln tödlich verunglückt
Zu dem tödlichen Unfall war es am Freitagabend zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Nord und der Anschlussstelle Köln-Niehl gekommen. Der 43-Jährige soll mit seinem Auto an einem Stauende auf einen Sattelzug aufgefahren sein, teilte die Polizei Köln mit.
Jede Hilfe kam bereits zu spät. Er erlag noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Die Polizei ließ die A1 für die Unfallaufnahme und zur Klärung des Unfallhergangs sperren. Bislang ist aber noch unklar, wie es zu der tödlichen Kollision kommen konnte.
Die Familie von Tarek Ehlail zeigte sich geschockt über die Todesnachricht. Der 43-Jährige sei „auf dem Weg in den Urlaub zu uns – seiner Familie“ gewesen, als er auf der A1 bei Köln tödlich verunglückte.
Familie zeigt sich geschockt: „Auf dem Weg zu uns“ tödlich verunglückt
„Wir sind fassungslos und leer. Sein Tod reißt das tiefste Loch in unsere Herzen, das man sich überhaupt vorstellen kann“, heißt es in der emotionalen Nachricht in den sozialen Netzwerken.
Und weiter: „Nichts kann dieses Loch füllen, niemals. Wir werden Dich für immer lieben, Tarry!“
Er war eine kompromisslose Stimme des deutschen Independent-Kinos.
Die Filmkunst-Welt trauert unterdessen um einen Kollegen. „Er war eine kompromisslose Stimme des deutschen Independent-Kinos, bekannt für mutige Filme über Subkulturen, Außenseiter und radikale Gesellschaftsentwürfe“, so der Saarländische Rundfunk (SR).

Benno Fürmann (l.) und Tarek Ehlail bei der Premiere des Kinofilms „Volt“ im Metropol Kino 2017 in Düsseldorf.
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Die Landesmedienanstalt Saarland reagiert ebenfalls mit tiefer Bestürzung auf den Tod des 43-Jährigen. Tarek Ehlail sei ein visionärer Filmemacher gewesen, der „nicht nur seiner Kunst, sondern auch seiner Leidenschaft und seinem Engagement die saarländische Filmszene maßgeblich geprägt“ habe, hieß es in einem öffentlichen Statement.

Tarek Ehlail und Produzentin Stephanie M. Blum bei der Kinopremiere des Films „Gegengerade - 20359 St. Pauli“.
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Bekannt wurde Ehlail mit Filmen wie „Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor“ und „Glaubenskrieger“, die 2011 und 2013 beim Festival Max Ophüls Preis präsentiert wurden.
Freundin und Wegbegleiterin verabschieden sich mit bewegenden Worten
Auch die Hamburger Bundestagsabgeordnete Cansu Özdemir (Die Linke) teilte nach Bekanntwerden der Identität des Unfallopfers einen Trauer-Post in ihrer Instagram-Story. Auf Nachfrage erklärte sie, dass Tarek Ehlail mehrmals als Personenschützer für sie tätig gewesen sei.
Eine Freundin verabschiedete sich mit bewegenden Worten von „ihrem besten, geliebten Freund Tarek“, der viel zu früh aus dem Leben gerissen worden sei. „Jede Begegnung mit ihm war ein Geschenk, jedes Gespräch eine Bereicherung. Tarek hatte die seltene Gabe, Menschen nicht nur zu hören, sondern wirklich zu verstehen – und genau dadurch Spuren zu hinterlassen, die bleiben.“
In einem anderen öffentlichen Trauermitteilung erinnert sich eine Wegbegleiterin an ihre erste Begegnung mit Tarek Ehlail: „Vor genau 15 Jahren hast Du mich das erste Mal so angeguckt – und ganz ehrlich: Diesem special Ehlail-Blick kann fast keine Frau auf dem Planeten widerstehen ...“
In ihrem Post vom Dienstag (2. September) schreibt die Wegbegleiterin weiter, sie versuche bereits seit Tagen zu begreifen, dass ihr geliebter Freund nicht mehr da ist. „Du warst sowas von da, immer. Du wusstest, was Du tust. Jetzt war es ein unachtsamer Moment, der Dich aus dem Leben gerissen hat?“