„So was habe ich noch nicht erlebt“Tornado richtet in Wuppertal Verwüstung an – Anwohner berichten

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Ein Tornado hat in Nordrhein-Westfalen Schäden an Häusern verursacht. Die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon.

Die Feuerwehr musste in Wuppertal am Mittwochabend gleich mehrfach wegen Sturmschäden ausrücken. Offenbar war ein Tornado durch den Ortsteil Dönberg gezogen.

Tornado in NRW: Unwetter verursacht in Wuppertal Schäden an Häusern

Ein heftiges Unwetter hat in Wuppertal Schäden an Häusern verursacht. Wie Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, und die Einschätzung Wetterexperten belegen, fegte am Mittwochabend ein Tornado durch den Wuppertaler Ortsteil Dönberg.

Spektakuläre Aufnahmen von Privatfilmern zeigen einen rotierenden Luftwirbel, der größere Äste und ein Kinder-Spielhaus, das in einem Garten gestanden hatte, durch die Luft wirbelt. Die Aufnahmen sollen laut Urheber des Videos gegen 20 Uhr entstanden sein. „Eine unscheinbare Schauerzelle hat am Abend in Wuppertal einen Tornado gebracht“, bestätigt „Kachelmannwetter“ auf X, vormals Twitter, dass es sich hier um einen Luftwirbel handelte.

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Auch die WDR-Wetterexperten kommen laut eines Berichts des Westdeutschen Rundfunks (WDR) zur gleichen Einschätzung. Es habe sich bei dem Wetterphänomen um einen Tornado gehandelt. Dafür spreche, „dass die Windhose Bodenkontakt hatte und die starke Rotation des Luftwirbels“.

Tornado in Wuppertal: Feuerwehr im Einsatz

Bei der Wuppertaler Feuerwehr gingen etwa zur selben Zeit die ersten Notrufe ein. Laut WDR seien fünf Bäume umgestürzt, auch die Dächer mehrerer Häuser seien stark beschädigt. Menschen wurden ersten Erkenntnissen nach nicht verletzt. Der Schreck sitzt bei einigen Geschädigten aber dennoch tief.

„Ich saß ganz gemütlich im Wohnzimmer. Und auf einmal war das, als wenn eine Riesendruckwelle käme“, zitiert der WDR Anwohner Jürgen Köntgen. „Das war richtig heftig. So was habe ich noch nicht erlebt.“ Die Schäden an seinem Haus seien letztlich überschaubar gewesen, andere hatten weniger Glück. Der Tornado hatte zahlreiche Dachziegel von den Häusern geholt.

Immer wieder Tornados in Deutschland – auch in NRW

Tornados sind in Deutschland nicht ungewöhnlich, kommen aber vergleichsweise selten vor. Laut Kachelmannwetter treten hierzulande durchschnittlich 40 bis 60 Tornados im Jahr auf. Tornados entstehen über dem Festland unter einer Gewitterzelle. Versetzen Seitenwinde die aufsteigende feuchtwarme Luft in Rotation, entsteht ein wirbelnder Wolkenschlauch. Sobald diese Luftsäule die Erde berührt, spricht man von einem Tornado.

Im Mai 2022 traf ein Tornado Lippstadt in NRW. Ministerpräsident Hendrik Wüst sah sich damals die Schäden vor Ort an. (Archivbild)

Im Mai 2022 traf ein Tornado Lippstadt in NRW. Ministerpräsident Hendrik Wüst sah sich damals die Schäden vor Ort an. (Archivbild)

Die Rotation für den Tornado beginnt am Boden. Es ist ein Interagieren vom Abwind der Gewitterzelle mit dem Aufwind. In Küstennähe treten Tornados in Deutschland am häufigsten auf, da die dort vorherrschenden Windbedingungen ideal sind. Allerdings sind Tornados Begleiterscheinungen von Gewittern und daher nicht auf küstennahe Regionen beschränkt.

Der bisher verheerendste Tornado in Deutschland liegt inzwischen bereits rund 55 Jahr zurück: Am 10. Juli 1968 beschädigte er mehr als 2.000 Häuser und forderte zwei Todesopfer in Pforzheim. (pst)

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