Fettleibigkeit überholt Untergewicht bei Kindern, mit Ausnahme von Subsahara-Afrika und Südasien. Deutschland verzeichnet konstante Übergewichtsrate.
Globale ErnährungstrendsWeltweit mehr fettleibige als untergewichtige Kinder laut Unicef-Bericht

Fast jeder Zehnte im Alter von 5 bis 19 Jahren ist nach Unicef-Zahlen adipös (Archivbild).
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Die Anzahl fettleibiger Kinder und Jugendlicher weltweit hat laut einem aktuellen Bericht von Unicef erstmals die Anzahl untergewichtiger Kinder überholt. Während Untergewicht bei Kindern im Alter von 5 bis 19 Jahren seit 2000 von rund 13 Prozent auf 9,2 Prozent gesunken ist, ist die Rate an Fettleibigkeit von 3 Prozent auf 9,4 Prozent angestiegen. Dies bedeutet, dass Fettleibigkeit nun in den meisten Regionen der Welt häufiger vorkommt als Untergewicht, mit Ausnahme von Subsahara-Afrika und Südasien.
In Deutschland bleiben die Zahlen laut Unicef relativ stabil. Jedes vierte deutsche Kind im Alter von 5 bis 19 Jahren ist übergewichtig, mit einer leichten Steigerung von 24 Prozent im Jahr 2000 auf 25 Prozent im Jahr 2022. Der Anteil an adipösen Kindern in dieser Altersgruppe beträgt konstant 8 Prozent.
Zahlen auch für Deutschland
Catherine Russell, Exekutivdirektorin von Unicef, betont: „Fettleibigkeit ist ein wachsendes Problem, das sich auf die Gesundheit und Entwicklung von Kindern auswirken kann. Stark verarbeitete Lebensmittel verdrängen zunehmend Obst, Gemüse und Proteine in einer Lebensphase, in der Ernährung eine entscheidende Rolle für das Wachstum, die kognitive Entwicklung und die psychische Gesundheit von Kindern spielt.“
Der Bericht warnt vor den Risiken von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Fast Food, die oft preisgünstig erhältlich und aggressiv vermarktet sind. Des Weiteren haben sie einen starken Einfluss auf das junge Publikum über digitale Kanäle.
Mexiko wird als Positivbeispiel genannt, da die Regierung kürzlich den Verkauf und Vertrieb von stark verarbeiteten Lebensmitteln und Produkten mit hohem Salz-, Zucker- und Fettgehalt in öffentlichen Schulen verboten hat, was über 34 Millionen Kinder betrifft. (KNA)