Geheimtreffen vor Super TuesdayDonald Trump braucht dringend Geld für Wahlkampf – und zapft Elon Musk an

Lesezeit 4 Minuten
Elon Musk und Donald Trump haben sich laut US-Medienberichten getroffen.

Elon Musk und Donald Trump haben sich laut US-Medienberichten getroffen.

Donald Trump soll sich bereits mit Elon Musk getroffen haben und ein zweites Treffen anvisieren. Steigt der Milliardär als Großspender ein?

„Das ist groß“, zeigte sich Donald Trump nach unzähligen Wahlsiegen am Super Tuesday in seinem Privatanwesen Mar-a-Lago erleichtert. Es sei ein „fantastischer Abend“, so Trump vor seinen Anhängern. Die erneute Kandidatur des Ex-Präsidenten für seine Partei ist dem 77-Jährigen seit gestern praktisch sicher. „Donald Trumps Dominanz bei den Vorwahlen am Super Tuesday bedeutet, dass die Würfel für eine Wiederholung seines Duells gegen Präsident Joe Biden 2020 gefallen sind“, urteilte das „Wall Street Journal“ nach der Trump-Show.

Rein rechnerisch ist zwar noch nichts endgültig entschieden, politisch aber steht spätestens seit dem Super Tuesday fest, dass Trump die parteiinternen Vorwahlen gewonnen hat. Während sich Trump über den Wahlerfolg freuen kann, versucht er offenbar gleichzeitig, ein sich daraus ergebendes Problem zu lösen. Wie US-Medien am Mittwoch berichten, braucht der Immobilien-Mogul offenbar dringend finanzielle Unterstützung für den bevorstehenden Wahlkampf.

Donald Trump will Elon Musk offenbar als Großspender gewinnen

Die Kosten für Wahlen in den USA sind beträchtlich. Allein im vergangenen Wahlkampf wurden mehrere Milliarden Dollar in die Finanzierung der Kampagnen von Biden und Trump investiert.

Da die erneute Kandidatur nun mehr oder weniger feststeht, schaut sich Trump offenbar nach Unterstützern um – und hat dabei laut der „New York TimesElon Musk ins Auge gefasst. Wie die Zeitung berichtet, soll sich Donald Trump am Wochenende in Florida mit dem Tech-Milliardär getroffen haben. Auch mehrere republikanischen Spender seien bei der Zusammenkunft dabei gewesen, schreibt die Times unter Berufung auf mehrere nicht namentlich genannte Quellen. Weder Musk noch Trumps Wahlkampfbüro äußerten sich zunächst auf Anfrage.

Donald Trump braucht für anstehenden Wahlkampf finanzielle Unterstützung

Dass Trump mit Blick auf die anstehenden US-Präsidentenwahlen im Herbst 2024 finanzielle Unterstützung braucht, gilt als unbestritten. Der umstrittene Politiker hatte sich den vergangenen Wochen wiederholt maximal genervt davon gezeigt, dass seine parteiinterne Konkurrentin Nikki Haley nicht einfach hinwirft. Solange Haley weiter im Rennen ist, muss Trump nicht nur Zeit, sondern vor allem Geld im Wahlkampf für Angriffe gegen sie aufwenden.

Zudem ist Trumps Privatvermögen durch Urteile gegen ihn in einem New Yorker Betrugsprozess und einem separaten Verleumdungsprozess jüngst dezimiert worden. Allein im Betrugsprozess hatte ihn das Gericht zu einer Zahlung von 355 Millionen Dollar (rund 328 Millionen Euro) verurteilt, knapp hundert Millionen Dollar kommen zusätzlich an Zinsnachzahlungen hinzu. Weitere Urteile stehen noch aus.

Elon Musk hält sich bedeckt – Entscheidung zu möglicher Unterstützung für Donald Trump offenbar noch nicht gefallen

Ob Musk als Großspender infrage kommt, ist laut „New York Times“ noch nicht entschieden. Trump scheint sich aber offenbar große Hoffnungen zu machen, er wolle sich mit dem CEO von Tesla unbedingt noch einmal allein treffen, heißt es.

Musk, der sich selbst als politisch unabhängig bezeichnet, hat im Gegensatz zu anderen US-Milliardären bislang nie viel Geld für eine Präsidentschaftswahl ausgegeben. Medienberichten zufolge waren seine Spenden in den letzten Jahren gleichmäßig auf Demokraten und Republikaner verteilt. Äußerungen in den sozialen Medien ließen zuletzt aber darauf schließen, dass Musk gegen eine zweite Amtszeit von Joe Biden ist.

Musks Verhältnis zu Trump galt in der Vergangenheit nicht immer als das Beste. Während der Amtszeit des Republikaners als US-Präsident gerieten beide mehrfach aneinander. 2017 trat Musk aus zwei Wirtschaftsberatungsgremien aus, nachdem Trump angekündigt hatte, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen zu wollen.

Fünf Jahre später kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der insbesondere Trump den Tech-Visionär beschimpfte. Kurz darauf äußerte sich Trump allerdings lobend über Musk, nachdem dieser ihm die Rückkehr auf X, vormals Twitter ermöglicht hatte. „Er ist ein Charakter, und ich neige dazu, Charaktere zu mögen“, sagte der ehemalige Präsident über Musk. „Er ist klug“, so Trump. Ob diese Schmeicheleien reichen, um den 52-jährigen Milliardär zu einer Großspende zu überzeugen, wird sich noch herausstellen.

KStA abonnieren