Mögliche Parteineugründung?Wagenknecht will nicht mehr für die Linke kandidieren

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Sahra Wagenknecht spricht in ein Mikrofon.

Sahra Wagenknecht sitzt für die Linkspartei seit 2009 im Bundestag.

Zuletzt hatte es viele Kontroversen um Sahra Wagenknecht gegeben – auch innerhalb ihrer Partei. Sie habe verschiedene Ideen, wie es künftig weitergehen könnte.

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht will nicht mehr für die Linke kandidieren. Der „Rheinpfalz“ sagte die 53-Jährige: „Eine erneute Kandidatur für die Linke schließe ich aus.“ Damit äußerte sich Wagenknecht erstmals zu ihren politischen Zukunftsplänen. 

Sie wolle sich nach Ablauf der Legislaturperiode entweder aus der Politik zurückziehen und als Publizistin und Buchautorin arbeiten, „oder es ergibt sich politisch etwas Neues“, sagte Wagenknecht.

Sahra Wagenknecht lässt mögliche Parteineugründung offen

Auf eine mögliche Parteineugründung angesprochen, erklärte die Linken-Politikerin lediglich: „Darüber wird an vielen Stellen diskutiert.“ Es sei nach ihrer Beobachtung ein Problem, dass sich viele Menschen im heutigen Parteienspektrum von niemandem mehr wirklich vertreten fühlten.

Wagenknecht sitzt für die Linkspartei seit 2009 im Bundestag. Von 2015 bis 2019 war sie Co-Vorsitzende der Fraktion ihrer Partei. Aktuell hat sie über die NRW-Landesliste ein Abgeordnetenmandat. Eine erneute Kandidatur galt schon vor Wagenknechts Aussagen in der „Rheinpfalz“ als unwahrscheinlich. Bei der Listenaufstellung 2021 hatte es bereits erheblichen Gegenwind im NRW-Landesverband gegeben. Teile der NRW-Linken wollten eine Kandidatur Wagenknechts verhindern. 

Heftige Kritik an Sahra Wagenknecht – innerhalb und außerhalb der Linkspartei

Zuletzt war Wagenknecht innerhalb und außerhalb der Linkspartei heftig für das mit der Publizistin Alice Schwarzer verfasste „Manifest für Frieden“ und eine große Demonstration in Berlin kritisiert worden. Der Parteivorstand der Linken hatte sich deutlich von der Kundgebung distanziert. 

Die Vize-Parteivorsitzende der Linken, Katina Schubert, kritisierte nach der Veranstaltung den Auftritt von Wagenknechts mit scharfen Worten. „Unsere Befürchtungen haben sich bestätigt: Wer einen Aufruf startet, der querfronttauglich ist, erntet Querfront“, hatte Schubert der „Süddeutschen Zeitung“ gesagt. 

Bei der Demonstration vor dem Brandenburger Tor waren auch Teilnehmer aus dem rechten und rechtsextremen Milieu anwesend. Schubert, die auch Landesvorsitzende der Linken in Berlin ist, kritisierte Wagenknecht auch für die mangelnde Solidarität mit der Ukraine und die Verharmlosung des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Mehrere einstige Linkenmitglieder haben zudem Wagenknechts Verhalten als Grund dafür genannt, aus der Partei ausgetreten zu sein. (das/dpa)

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