NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst verlieh Annika Sondenheimer und 15 anderen Menschen den Landesverdienstorden für außerordentliches Engagement.
Wüst würdigt EngagementGermanwings-Drama: Piloten-Witwe mit NRW-Landesverdienstorden geehrt
![Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, verleiht in der Staatskanzlei den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an Anne Katharina Sondenheimer, Witwe des ausgesperrten Flugkapitäns, dessen Co-Pilot 2015 eine Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in den französischen Alpen absichtlich abstürzen ließ. Mit dem Landesverdienstorden ehrt die Landesregierung traditionell gesellschaftlich besonders engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihre herausragenden Verdienste am Gemeinwohl und am Land.](https://static.ksta.de/__images/2024/02/21/f84245ab-0b77-4be8-a8a3-f4742af849c3.jpeg?q=75&q=70&rect=0,179,4000,2250&w=2000&h=5332&fm=jpeg&s=c3e6a050f744acf791b1ca10313ba660)
Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, verleiht in der Staatskanzlei den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen an Anne Katharina Sondenheimer, Witwe des ausgesperrten Flugkapitäns, dessen Co-Pilot 2015 eine Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in den französischen Alpen absichtlich abstürzen ließ.
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„Wo diese Stärke herkommt, weiß ich nicht, aber Sie haben sie. Das finde ich wirklich großartig“: Mit aufrichtigen Worten hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch die Witwe von Germanwings-Pilot Patrick Sondenheimer mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Annika Sondenheimer hatte sich nach dem tragischen Tod ihres Mannes beim Absturz von Germanwings-Flug 9525 selbst zur Trauerbegleiterin ausbilden lassen.
Wüst erinnerte vor rund 120 Gästen – darunter den Kindern von Patrick und Annika Sondenheimer – zunächst an die Katastrophe vor fast genau neun Jahren: „Ein Pilot brachte ein Flugzeug der Germanwings in den französischen Alpen absichtlich zum Absturz. 150 Menschen haben ihr Leben verloren. Einer von ihnen war Flugkapitän Patrick Sondenheimer. Er hatte noch versucht, die schreckliche Tat des Co-Piloten zu verhindern.“
Fonds hilft Kindern und Jugendlichen, die durch den Tod von nahestehenden Menschen traumatisiert sind
Nach dem furchtbaren Verlust nahmen Annika Sondenheimer und ihre damals drei und fünf Jahre alten Kinder das Angebot einer umfassenden Trauerbegleitung an. „Annika Sondenheimer fasst einen Entschluss, sie wird die Hilfe, die sie und ihre Kinder in dieser Lebenskrise erhalten haben, weitergeben, zurückgeben“, so Wüst: „Sie lässt sich zur Trauerbegleiterin ausbilden und sie gründet im Jahr 2017 den Patrick-Sondenheimer-Stiftungsfonds unter dem Dach der Bürgerstiftung Gerricius in Düsseldorf.“
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Der Fonds hilft unter anderem Kindern und Jugendlichen, die durch den Tod von nahestehenden Menschen traumatisiert sind, damit sie lernen können, mit diesem Verlust zu leben. „Gerade Kinder brauchen in ihrer Trauer die Aufmerksamkeit und das Verständnis von Erwachsenen“, so Wüst. Er verlieh Annika Sondenheimer und 15 anderen Menschen den Landesverdienstorden für ihr außerordentliches Engagement.
![Die Auszeichnung ist am Jacket eines Geehrten nach der Verleihung des Landesverdienstordens in der Staatskanzlei zu sehen.](https://static.ksta.de/__images/2024/02/21/58e884dd-b3aa-40d9-9c0c-e42b2f01ddb6.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=4500&fm=jpeg&s=6e31f9c0cf3f3648ed2767e1d12406f6)
Der Landesverdienstorden: „Tragen Sie die Dinger! Alleine, damit andere Sie fragen: Was ist das denn?“, forderte Wüst die insgesamt 16 Geehrten bei der Verleihung in der Düsseldorfer Staatskanzlei auf.
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„Wir Menschen sind manchmal komisch“, so Wüst zu allen Ordensträgern: „Wenn was Nettes über uns gesagt wird, fühlen wir uns nicht wohl. Lassen Sie es über sich ergehen wie eine warme Dusche.“ Er ermunterte die Geehrten, ihren Orden zu zeigen: „Tragen Sie die Dinger! Alleine, damit andere Sie fragen: Was ist das denn? Als Anreiz für ein Gespräch zu führen, über das, was Sie für die Gesellschaft tun.“
Annika Sondenheimer, die vorher schon gesagt hatte, dass sie den Orden in Demut annehme – aber andere ihn doch viel mehr verdient hätten – wirkte sichtlich gerührt. Aber: Sie lächelte auch viel. Sie werde an dem Tag natürlich an ihren Mann denken, so Sondenheimer. Er wäre stolz.