Streit um FDP-SpitzeJunge Liberale wollen Höne als Parteichef verhindern

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Der FDP-Politiker Henning Höne steht vor einer hellblauen Wand, er ist 35 Jahre alt.

Will auch FDP-Parteichef werden: Henning Höne aus Coesfeld.

Wie geht es weiter bei der NRW-FDP? Henning Höne, Chef der Landtagsfraktion, möchte in der Partei der neue Frontmann werden. Aber die einflussreichen Jungen Liberalen verwehren ihm die Gefolgschaft.   

Die Jugendorganisation der NRW-FDP, die Jungen Liberalen (JuLi), sperren sich dagegen, dass Hennig Höne der neue starke Mann der FDP im Land werden soll. Der Chef der Landtagfraktion will sich beim Parteitag Anfang nächsten Jahres auch an die Spitze der FDP wählen lassen.  

Dabei muss er aber auf die Unterstützung der JuLis verzichten. Deren Vorsitzende Alexander Steffen stellte jetzt klar, dass die Jugendorganisation gegen Höne als Parteichef ist: „Was jetzt benötigt wird, ist ein echter Neuanfang und eine breitere Aufstellung der FDP“, so der 29-Jährige.

Teile der Jungen Liberalen hatten darauf gesetzt, dass der Landtagsabgeordnete Marc Lürbke sich um den Parteivorsitz bewerben würde. Der Innenexperte erklärte jetzt allerdings, er wolle auf eine Kandidatur verzichten. Offen bleibt, ob nun andere Interessenten ihren Hut in den Ring werfen. Im Landtagswahlkampf hatte die Grüne-Spitzenfrau Mona Neubaur unter Beweis gestellt, dass auch Bewerber und Bewerberinnen erfolgreich sein können, die nicht dem Landtag angehören.

Höne wurde von den Jungen Liberalen kühl empfangen

Höne war am Wochenende beim Landeskongress der JuLis in Mülheim/Ruhr aufgetreten und dort kühl empfangen worden.  Der Politiker aus dem Münsterland gehörte als Fraktionsgeschäftsführer zu den Stützpfeilern der schwarz-gelben Vorgängerregierung.

Die JuLis kritisieren, die damalige Führungsspitze habe schwere strategische Fehler zu verantworten: „Nie wieder darf sich unsere Landespartei so sehr von einem Koalitionspartner kastrieren lassen, nie wieder darf eine Landespartei so wenig eigenständig sein und nie wieder darf die Loyalität dem Koalitionspartner gegenüber größer sein als den eigenen Mitgliedern und ihren Überzeugungen“, so Steffen.

Höne sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage, er haben den 20.000 Mitgliedern der NRW-FDP mit seiner Kandidatur ein „Angebot gemacht“.   Für die Profilbildung der Partei müsse die Stimme der Liberalen „in Land und Landtag klar und deutlich zu vernehmen“ sein. Die Verknüpfung von Fraktions- und Parteivorsitz sei „dafür eine große Chance“.

Höne ist der Wunschnachfolger von Stamp 

Der noch amtierende Parteichef der NRW-FDP, Joachim Stamp, setzt sich für den Fraktionsvorsitzenden als Nachfolger ein. „Henning Höne ist ein inhaltlich und charakterlich starker Kollege, der trotz seines jungen Alters viel Führungserfahrung mitbringt“, sagte der frühere Integrationsminister dem „Kölner Stadt-Anzeiger". „Wir brauchen in der Opposition eine wahrnehmbare Führungsfigur und dazu ein gutes Team. Die Jungen Liberalen sind herzlich eingeladen, sich aktiv mit Programm und Personen an der neuen Mannschaftsaufstellung zu beteiligen.“

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