Wegen CoronaSpenden-Bereitschaft geht vor allem bei AfD-Wählern zurück

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Die meisten Hilfsorganisationen wie Sea-Eye sind auf Spenden angewiesen, um ihre Arbeit tun zu können. 

Berlin – Die Corona-Krise wirkt sich negativ auf die Spendenbereitschaft der Deutschen aus. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Analyse- und Beratungshauses Phineo hervor, das gemeinnützige Organisationen unterstützt. Die Ergebnisse der Untersuchung mit 2500 repräsentativ ausgewählten Befragten liegen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vor.

Gut ein Viertel (23,2 Prozent) der Befragte gab an, in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie „eher weniger“ oder „eindeutig weniger“ für soziale oder gemeinnützige Zwecke spenden zu wollen als vor der Krise. 12,7 Prozent der Befragten sagten, wegen Corona „eher mehr“ oder „eindeutig mehr“ Geld spenden zu wollen. 55,8 Prozent antworteten, dass sich an ihrem Spendenverhalten durch Corona nichts ändere.

Besonders deutlich wirkt sich die Corona-Pandemie auf das Spendenverhalten von Wählerinnen und Wählern der AfD aus. Insgesamt 61 Prozent von ihnen gaben an, infolge der Pandemie weniger spenden zu wollen. Auch bei den FDP-Wählern ging die Spendenbereitschaft vergleichsweise stark um 43 Prozent zurück. Ein umgekehrtes Bild gab es bei den Anhängern der Grünen, von denen nur 7 Prozent weniger spenden wollen.

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Betrachtet man die Altersgruppen, geht die Spendenbereitschaft vor allem bei den 30 bis 39-Jährigen zurück. In dieser Gruppe gab jeder Dritte (33,1 Prozent) an, wegen Corona weniger spenden zu wollen. Bei den über 65-Jährigen lag dieser Wert bei 17,5 Prozent. „Wer spendet, möchte sicher sein, dass sein Geld wirklich hilft. Manche Menschen haben ein Lieblingsprojekt, das sie gut kennen.

Beim Online-Spenden an unbekannte Organisationen sollte man sich aber vorher gut informieren“, rät Andreas Rickert, Vorstandsvorsitzender von Phineo. Die gemeinnützige Organisation berät und unterstützt seit 10 Jahren sowohl Organisationen und Vereine wie auch Fördernde in ihrem sozialen Engagement. „Auch im sozialen Bereich gibt es nachvollziehbare Kriterien für Erfolg und gute Arbeit“, betont Rickert. „Wer beim Spenden unsicher ist, kann sich bei uns Rat holen.

Eine Orientierung könne das „WIRKT-Siegel“ von Phineo geben, das transparent und wirksam arbeitende gemeinnützige Organisationen und Vereine kennzeichne. Seit 2010 hätten mehr als 1.000 Organisationen den Analyseprozess durchlaufen, über 300 Organisationen trügen inzwischen das kostenfreie Siegel, sagt Rickert. „Eine Organisation, die das WIRKT-Siegel trägt, wurde umfassend analysiert. Klar ist dann, welche Ziele sie verfolgt, woher die Mittel stammen und ob sie verantwortungsvoll damit umgeht“, fügt er hinzu.

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