„Ich gehe mit großer Dankbarkeit“

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Zugleiter Alexander von Chiari (l) kündigte seinen Rücktritt an und präsentierte Christoph Kuckelkorn als Wunsch-Nachfolger.

Zugleiter Alexander von Chiari (l) kündigte seinen Rücktritt an und präsentierte Christoph Kuckelkorn als Wunsch-Nachfolger.

Über seine Entscheidung sprach Alexander von Chiari mit Anja Katzmarzik.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr von Chiari, wann stand für Sie die Entscheidung fest?

ALEXANDER VON CHIARI: Als sich herausstellte, dass Christoph Kuckelkorn ein guter Mann ist. Er erfuhr es vor einer Woche. Hans-Horst Engels weiß es seit Montag.

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Was sind Ihre Beweggründe?

VON CHIARI: Es ist weder Heidi Klum noch ein bestimmter Wagen. Es sind auch keine privaten oder beruflichen Gründe. 16 Jahre sind einfach eine lange Zeit. Und wenn man einen guten Nachfolger hat, muss man ihm die Chance geben. Der Zeitpunkt war genau richtig.

Ihren Wunschnachfolger arbeiten Sie - wie es Hans-Horst Engels mit Markus Ritterbach tut - bereits seit einiger Zeit ein. Wie ist er so?

VON CHIARI: Christoph Kuckelkorn ist witzig, charmant, eloquent, ideenreich und marketingorientiert. Ich bin überzeugt davon, dass er gute Züge für Köln leiten wird. Ich gehe wie ein Brautvater mit seiner Tochter zum Altar - mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber ich gehe mit großer Dankbarkeit. Ich habe viel Freundschaft und Menschlichkeit erfahren.

Sie haben aber auch Kritik und Rückschläge erlebt.

VON CHIARI: Rückschläge gibt es immer. Doch am absoluten Tiefpunkt war ich, als vor drei Jahren bei diesem schrecklichen Unfall ein junges Mädchen, das die Wagen schützen sollte, zu Tode kam.

Welche Momente waren die schönsten?

VON CHIARI: Jedes Jahr, wenn es um 18 Uhr hieß: Nichts passiert, der Zug ist gut durchgekommen.

Ursprünglich wollten Sie den Job gar nicht.

VON CHIARI: Als mich mein Vorgänger Franz Wolf bat, sagte ich: „Okay, aber nur fünf Jahre.“ Das hatte meine Frau genehmigt.

Wie viele Blumensträuße kauften Sie ihr für die Verlängerung?

VON CHIARI: Keinen. Zumindest keinen aus diesem Grund.

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