L165: Schon fünf Tote

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Wieder ein schlimmer Unfall auf der L165.

Wieder ein schlimmer Unfall auf der L165.

Bad Münstereifel-Esch - Erneut ist auf der Landstraße 165 zwischen Bad Münstereifel und dem rheinland-pfälzischen Schuld ein Motorradfahrer ums Leben gekommen. Diesmal handelt es sich um einen 36 Jahre alten Mann aus Brühl, der sich mit zwei weiteren Motorradfahrern auf dem Heimweg aus Richtung Schuld befand. Die Kombination aus einsetzendem Nieselregen und viel zu hoher Geschwindigkeit wurde dem Mann, der der kleinen Gruppe vorausfuhr, am Sonntag zum Verhängnis. In einer Rechtskurve zwischen Hardtbrücke und Esch kam er ins Schlingern und verlor vollends die Kontrolle über seine Sportmaschine.

Der 36-Jährige raste kurz vor Beginn einer Leitplanke geradeaus über den Grünstreifen und den Fahrradweg gegen einen Baum, stürzte den bewaldeten Straßengraben hinab und blieb an einem weiteren Baum liegen. Bereits beim ersten Aufprall zog sich der Mann fatale Verletzungen am Kopf und im Halsbereich zu, an denen er später starb.

Feuerwehrleute aus Mutscheid, ein Notarzt aus Euskirchen und Rettungskräfte aus Schleiden kämpften verzweifelt um das Leben des Brühlers. Bis zum Eintreffen der Ärzte und Sanitäter musste der Mann gleich mehrfach reanimiert werden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen forderte man auch den Rettungshubschrauber Christoph 3 an, der den Mann in die Uniklinik nach Köln bringen sollte. Doch dazu kam es nicht mehr. Die L 165 wurde für die Dauer der Unfallaufnahme und bis zur Bergung des Motorrades gesperrt.

Der Unfall ereignete sich nicht weit entfernt von der Stelle, an der im Juni ein Engländer ums Leben gekommen war, nachdem er frontal mit einem Laster zusammen gestoßen war. Insgesamt ließen in diesem Jahr auf der L 165 zwischen Bad Münstereifel und der Landesgrenze fünf Motorradfahrer ihr Leben, wie die Polizei am Montag noch einmal bestätigte.

Anwohner schlugen Alarm

Die Anwohner der Mutscheid haben bereits vor einiger Zeit Alarm geschlagen und die Münstereifeler Stadtverwaltung aufgefordert, endlich auf baulichen Änderungen auf der gut ausgebauten Verbindung Richtung Nürburgring zu bestehen. Ende August hatte es zwar eine Sitzung im Rathaus mit Beteiligung von Polizei, Kreis und Straßenbauern gegeben. Aber konkrete Ergebnisse hat diese Zusammenkunft bis heute noch nicht gebracht.

„Wir haben im Moment nicht das Geld, um aus dem Stand einen Kreisel an der Wasserscheide anzulegen“, erklärte Bernd Egenter gestern auf Anfrage. Der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Straßen NRW in Euskirchen war sich jedoch sicher, dass ein Kreisverkehr bis zum Beginn der neuen Motorrad-Saison im Frühjahr an der Einmündung kurz vor dem Münstereifeler Ortsteil Esch zu realisieren ist. „Notfalls mit Legosteinen“, wie Egenter sich einließ.

Mit mobilen Elementen wurde vor zwei Jahren ein Kreisel in Nöthen angelegt. Es gibt zwar im Kreisgebiet viele schönere Verkehrsanlagen, aber bislang hat der Kreisverkehr seine Dienste getan. Denn wo es früher regelmäßig krachte, rauschen zwar hin und wieder ein paar Autofahrer in die rot-weißen Markierungssteine. Aber mehr als Blechschäden sind dabei nicht zu beklagen. „Unsere Straßenmeisterei muss öfters ausrücken, um die Steine wieder ordnungsgemäß aufzustellen“, beklagte Egenter den erhöhten Unterhaltungsaufwand des provisorischen Kreisels, der ganze 40 000 Euro gekostet hat.

Die Kreuzung an der Wasserscheide bei Esch hat der Landesbetrieb inzwischen vermessen lassen und dabei festgestellt, dass genügend Platz für einen Kreisverkehr vorhanden ist. Man hat auch schon ein erstes Konzept entwickelt. Außerdem wird es diesbezüglich noch in diesem Monat ein Abstimmungsgespräch mit den beteiligten Behörden geben. Ob sich der Landesbetrieb auch dazu durchringen wird, die seit langem geforderte Ampelanlage an der Kreuzung Hardtbrücke zu installieren, steht dagegen noch in den Sternen.

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