Opel gewinnt erstmals 24-Stunden-Rennen

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Manuel Reuter im Opel Astra V8 Coupe rast über den Nürburgring.

Manuel Reuter im Opel Astra V8 Coupe rast über den Nürburgring.

Nürburgring - Opel kann mit dem Astra V8 Coupé dochgewinnen. Mit dem Fahrzeug aus dem Deutschen Tourenwagen Masters(DTM) feierten die Rüsselsheimer am Sonntag den ersten Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Vor der Rekord-Kulisse von194 000 Zuschauern hatten Manuel Reuter (Saalfelden), Timo Scheider(Altach), Marcel Tiemann (Monaco) und Volker Strycek (Dehrn) fünfRunden Vorsprung auf den Audi TT-R, den Karl Wendlinger (Monaco),Christian Abt (Kempten), Kris Nissen (Monaco) und Marco Werner(Schweiz) steuerten. Rang 3 sicherte sich auf der 25,947 km langenKombination aus Grand-Prix-Kurs und Nürburgring-Nordschleife derPorsche 996 von Manthey-Racing.

Während bei den Erstplatzierten gejubelt wurde - Opel-SportchefStrycek: "Der Erfolg ist unglaublich, der macht süchtig" -, herrschtebeim Titelverteidiger Zakspeed dicke Luft. Das Team aus Niederzissenhatte die Chrysler Viper, mit der Peter Zakowski (Niederzissen) inden Jahren 1999, 2001 und 2002 siegreich war, diesmal als Dodge Vipergemeldet. "Das haben wir dem Veranstalter vor dem Rennen mitgeteilt",sagte Zakowski. Der Vorteil: Statt eines 90 Liter Tanks stände derViper wegen der geänderten Einstufung ein 120 Liter Tank zu. In derNacht zum Sonntag entschieden die Rennkommissare, dass es sich umeinen Chrysler handelt, der Zusatz "Dodge" sei die Typenbezeichnung.Deshalb dürfe das Team dem Reglement nach lediglich 90 Liter tanken.

Weil Zakspeed dagegen verstieß, verhängten die TechnischenKommissare den Abzug von fünf bereits absolvierten Rennrunden. ZweiStunden vor Rennende traf die Niederzissener noch eine 45-minütigeZeitstrafe, weil sie weiter bis zu 111,33 Liter nachgetankt hatten."Das ist Willkür, wir sind nach gültigem Reglement gefahren", zürnteder vierfache Nürburgring-Sieger Zakowski. Über einen Einspruch istnach Angaben des Teams noch nicht entschieden.

Unter keinem guten Stern stand der Werks-Auftritt von BMW, obwohlMotorsport-Direktor Mario Theissen extra von der Formel 1 aus Monacoin die Eifel geflogen war. Trockeneis sollte auf der langenEinführungsrunde den beiden BMW M3 GTR Kühlung verschaffen, dochdadurch wurden die Ölleitungen undicht und sorgten für Defekte an denGetrieben beider Fahrzeuge, die schon in der ersten Rennrundeausfielen. "Jetzt greifen wir an. Wir rollen das Feld von hintenauf", sagte Theissen nach der missratenen Startphase und schnellemGetriebewechsel.

"Altmeister" Hans-Joachim Stuck, der 1970 den ersten Langstrecken-Klassiker in der Eifel gewonnen hatte und sich 1998 noch einmal indie Siegerliste eintragen konnte, startete eine imposante Aufholjagdbis auf Rang 5. Teamkollege Boris Said (USA) musste das Fahrzeug inNacht nach einem Unfall aber abstellen. Auch der zweite BMW M3 GTRfiel kurz vor Rennende nach einem heftigen Einschlag in dieLeitplanken aus. "Sportsgeist ist beim 24-Stunden-Rennen wichtigerals zu gewinnen", sagte Theissen. (dpa)

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