Polizei zieht Bilanz105 Unfälle auf der Nordschleife

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Vielen Hobbyrennfahrern wurde im vergangenen der rasante Ritt durch die „grüne Hölle“ des Nürburgringes zum Verhängnis. Bei 105 Unfällen auf der Nordschleife wurden eine Person getötet und 76 teils schwer verletzt. (Bild: Polizei Adenau)

Vielen Hobbyrennfahrern wurde im vergangenen der rasante Ritt durch die „grüne Hölle“ des Nürburgringes zum Verhängnis. Bei 105 Unfällen auf der Nordschleife wurden eine Person getötet und 76 teils schwer verletzt. (Bild: Polizei Adenau)

Nürburgring – Die Unfallhäufigkeit bei den Touristenfahrten auf der Nordschleife des Nürburgringes hat der Polizeiinspektion (PI) Adenau auch im vergangenen Jahr die Unfallstatistik verhagelt, wenn auch die Zahl der schweren Unfälle mit Toten oder Personenschäden rückläufig waren. Rund um die Rennstrecke hagelte es allerdings wieder Knöllchen der Polizei.

In Zusammenhang mit den Touristenfahrten, bei denen jeder Krad- oder Autofahrer in der „Grünen Hölle“ Gas geben kann, wurde die Adenauer Polizei im vergangenen Jahr zu insgesamt 105 (111 im Vorjahr) Unfällen gerufen. Davon endeten 77 (82) mit Personenschäden. Ein (2) Verkehrsteilnehmer erlitt tödliche Verletzungen, 30 (31) wurden schwer und 46 (49) leicht verletzt. An den 105 Unfällen waren 98 Pkw und 77 Zweiräder beteiligt.

79 der Unfälle auf der Nordschleife, so Erster Hauptkommissar Eugen Linden, ereigneten sich samstags oder sonntags. Von den 77 Verunglückten auf der Nordschleife waren 55 (61) Motorradfahrer, von denen einer getötet, 23 schwer und 31 leicht verletzt wurden.

Auf den Bundes- und Landstraßen um den Nürburgring herum, ist im vergangenen Jahr die Häufigkeit der Verkehrsunfälle mit Personenschäden - drei (10) Tote und 226 (273) Verletzte - um 18,84 Prozent von 207 auf 168 zurückgegangen. Mit einem Anteil von 15,56 Prozent am Gesamtunfallgeschehen (1079 / ohne Nordschleife) liegt die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden im Bereich der PI Adenau noch immer über dem Durchschnitt des Landes (12,69%), des Polizeipräsidiums Koblenz (12,57%) und der Polizeidirektion Mayen mit 13,49 Prozent.

Noch ungünstiger zeigt sich die Statistik, wenn man die 77 Unfälle mit Personenschäden auf der Nordschleife dazu addiert. Dadurch steigt die Gesamtzahl der Unfälle mit Verletzten von 168 auf 241, was einen Anteil von 20,35 Prozent am Gesamtunfallgeschehen bedeutet. Immerhin, so Eugen Linden, ist das gegenüber dem Vorjahr mit 23,73 Prozent eine erhebliche Verbesserung. Alles in allem wurden im vergangenen Jahr im Bereich der PI Adenau 306 Verunglückte registriert, 55 weniger als im Vorjahr. „Der zweitniedrigste Wert seit fünf Jahren“, so Eugen Linden.

Und das kommt nicht von ungefähr: Nach einem deutlichen Anstieg von Motorradunfällen im Jahr 2007 hatte die PI Adenau im Frühjahr 2008 die Kontrollgruppe „Zweiradteam Nürburgring“ ins Leben gerufen. Die agierte nicht nur mit repressiven Kontrollen und der Überprüfungen der technischen Sicherheit der Zweiräder sondern sie führte auch sensibilisierenden Gesprächen mit den Bikern und verteilten Info- Flyer.

Unbelehrbare Verkehrsteilnehmer - und davon kamen nicht wenige aus dem Kreis Euskirchen - wurden zur Kasse gebeten. An insgesamt 60 Kontrolltagen waren rund um den Nürburgring diverse Messfahrzeuge im Einsatz: In 1745 Fällen mussten Raser Verwarnungsgelder bezahlen. 666 schnellen Krad- und Autofahren flatterten Anzeigen, hohe Bußgeldbescheide oder Fahrverbote ins Haus.

Auch in der Kriminalstatistik finden Großveranstaltungen auf dem Nürburgring ihren Niederschlag. Dass die Anzahl der Diebstähle um 53 (10 Prozent) rückläufig war, wird damit begründet, dass im Jahr 2008 kein Formel-1-Rennen am Nürburgrings stattfand. In dieser Größenordnung haben sich die Fallzahlen bei der Formel-1 in der Vergangenheit stets bewegt.

Die Mega-Veranstaltung „Rock am Ring“, so ein Polizeisprecher, sei dafür verantwortlich, dass sich die Anzahl der Taschendiebstähle im vergangenen Jahr mit einem Anstieg von 45 auf 79 Fälle fast verdoppelt habe. Auch der stetige Anstieg der BTM-Delikte im Bereich der PI Adenau stehe mit den großen Veranstaltungen am Nürburgring in Zusammenhang.

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