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Unglück in BlessemLandesregierung muss Wille zur Aufklärung zeigen

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Wassermassen hatten an der Blessemer Kiesgrube zu einem Erdrutsch geführt.

Die Bilder von der eingestürzten Kiesgrube in Erftstadt-Blessem sind um die Welt gegangen. Fast ikonisch wurden sie zu einem Symbol dafür, welch verheerende Schäden Hochwasser anrichten kann - auch wenn es sich um die Umgebung eines kleinen Flüsschens handelt. Und die Kiesgrube wurde zu einem Sinnbild für das Leid der Menschen, die alles verloren haben. Vier angrenzende Häuser wurden in die Tiefe gerissen, andere durch das Unglück unbewohnbar.

Jetzt werden die Fotos von der Tragödie wohl auch zum Symbol der Pannen, die das Ausmaß der Schäden mit begünstigt haben. Unabhängig voneinander haben mehrere Gutachter festgestellt, dass der Hochwasserschutz an der Kiesgrube mangelhaft war. Anwohner berichten, die Schäden am Damm seien sogar mit bloßem Auge sichtbar gewesen.

Waren die Experten vor Ort?

Merkwürdig, dass dieser Zustand den Experten nicht aufgefallen ist. Waren sie tatsächlich vor Ort? Oder wurden Genehmigungen nach Aktenlage erteilt? Der Untersuchungsausschuss des Landtags soll klären, welche Mängel die Flut-Katastrophe begünstigt haben.

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Einmal scheinen die Aufklärer jetzt fündig zu werden. Das Wirtschaftsministerium muss den Verdacht aus dem Weg räumen, die Aufsichtsbehörde habe aus Rücksichtnahme auf den Betreiber RWE großzügig über Mängel hinweggeguckt. Der Verdacht, dass RWE gegen Genehmigungen verstoßen hat, wurde im Wirtschaftsministerium offenbar schon im August geäußert. Dass entsprechende Hinweise bislang nicht öffentlich gemacht wurden, wirft kein gutes Licht auf den Aufklärungswillen der Landesregierung.  

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