Wie Straßenbauer Fastelovend fiere

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Exotisches bei der Jummimüüs-Party

Exotisches bei der Jummimüüs-Party

Doppelte Premiere - doppelt geglückt. Erstmals veranstaltete die KG Treuer Husar eine Damensitzung am Abend und erstmals wurde auch auf eine Pause verzichtet. „Das Konzept kam an“, waren sich Husaren-Sprecher Heiner Beermann und Präsident Marco Scheuermann einig, der gleich noch eine Neuerung vorstellte. So sorgte Husar Bruno Wirtz mit blau gefärbten Haaren und blauer Perücke als „Husaren-Pumuckel“ für die Bewirtung auf dem Podium. Wird das nun ein neuer Dienstgrad?

Wollte der Herr Minister uns etwa provozieren? Oliver Wittke , Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, wurde von der Kölner CDU bei ihrer Sitzung im Maritim neben Regierungspräsident Hans-Peter Lindlar mit dem „Närrischen C“ ausgezeichnet. Und der gebürtige Gelsenkirchener und Ex-OB des RuhrpottStädtchens kam im Schalke-Trikot! Kommentar: „Wir haben wie Köln Karneval und Fußball. Aber wir spielen besser!“ Im gepflegtem Anzug dagegen erschien - völlig unverfänglich - Ministerpräsident Jürgen Rüttgers . Er gratulierte der Großen Kölner gestern Nachmittag zur 125-Jahr-Jubiläumssitzung.

Soll das die Entschädigung dafür sein, dass es kaum noch ein Fleckchen in Köln ohne Baustelle gibt? Im Kristallsaal feierte die Straßen- und Tiefbau-Innung Köln . Die Sitzung diene zwar der Öffentlichkeitsarbeit, gab Organisatorin Marita Caspary zu, finde aber bereits seit 23 Jahren statt. Der Vorstand schunkelte als Elferrat. Nur Obermeister Edelhard Werner ließ sich auf der Bühne von Schnüsse Tring -Präsident Dieter Kaspers vertreten. Die Tanzgruppe Kammerkätzchen und Kammerdiener wurde noch vor der Tür vor der tückischen Bühne gewarnt. Dass die Innung jedoch das breite, aber wenig tiefe Podium umbauen wollen, ist jedoch ein Gerücht. Caspary: „Das gehört in den Bereich der Köln-Messe. Wir müssen nehmen, was wir kriegen können.“ Jawoll, es gibt wichtigere Baustellen in der Stadt . . .

Ein Hauch von brasilianischem Karneval bei der Benefiz-Gala der Jummimüüs (Motto: „Tropical Night“) im Maritim. Doch bevor die mehr als 30 Tänzer und Tänzerinnen der Gruppe Brazil über das Parkett wirbelten, wurden von Jummimüüss-Gründer Günter Pütz erst mal mehrere Schecks übergeben - an Bürgermeister Josef Müller und den CDU-Vorsitzenden Walter Reinarz. 58 000 Euro für soziale Zwecke. Die Jummimüüs haben in den vergangenen sechs Jahren fast 800 000 Euro gesammelt und weiterverteilt. Seit 18 Jahren feiern die Jummimüüs „Karneval einmal anders“ und das Maritim ist stets rappelvoll. Diesmal kamen auch der Ex-Zehnkämpfer Jürgen Hingsen und Schwimmweltmeister Mark Keller sowie reichlich kölsche Prominenz - von Birgit Schrowange bis Jean Pütz . Im Programm gab's die gewohnte Mischung aus internationalen Hits, deutschen Schlagern und kölschen Tönen. Dafür sorgten Nino de Angelo und Roland Kaiser sowie fast die komplette erste Liga der Musikgruppen mit Bläck Fööss und Höhner , Paveier und Räuber.

Für das Kind im Manne: Der Elferrat der Roten Funken im Sartory sah aus, als hätte er gerade einen Spielzeugladen überfallen: Präsident Heinz-Günther Hunold und seine Mannen winkten und wedelten fast minütlich mit einem anderen Instrument wie Leuchtstäben, illuminierten Windmühlen, Rasseln, Puscheln und Fähnchen. Das war niedlich! Und brachte eine so gute Laune, dass der „Funke“ der „Funken“ sofort übersprang.

V on wegen Steh-Sitzungen mit Party-Elementen seien eine Er findung der jüngeren Karnevalsge schichte. Beim Polizei Chor Köln

von 1902 e.V. wurde in der Flora nach einem 30 Jahre alten Prinzip gefeiert. Ein Programmpunkt auf der Bühne, ein Tänzchen des Publikums, ein Programmpunkt auf der Bühne, ein Tänzchen des Publikums . . .

E in Geburtstagskind als Glücks fee. Bei der Till-Sitzung der KG Unger Uns im Congress-Saal der Messe ließ Präsident Udo Beyer

Tanzmariechen Vanessa Schoenen von den Roten Funken einige Gewinn-Nummern ziehen. Schließlich hatte die KG vor der Sitzung ans Publikum Lose verteilt, mit denen es Karten für den Ball „Till-Alaaf“ am Karnevalssonntag zu gewinnen galt. Und dann wurde ein Geburtstagsständchen angestimmt. Für die Marie, denn die wurde 21 Jahre alt. „Richtig gefeiert wird aber erst nach

Aschermittwoch. Für 'ne rauschende Party hab ich doch im Moment gar keine Zeit“, sagte Vanessa und freute sich sichtlich über die vielen Blumen, mit denen sie von ihrem Korps und den KGs, bei denen sie auftrat, überschüttet wurde. „So viele Vasen hab ich doch gar nicht.“

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