Ausgezeichnetes BierDiese zehn kleinen Brauereien in der Region um Köln sind echte Geheimtipps

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Ein Glas mit Bonner Wiess der Brauerei Ale-Mania.

Das Bonner Wiess ist das Stammbier der Brauerei Ale-Mania in Bonn.

Die großen Bier-Marken kennt jeder. Wer nach echten Geheimtipps und einem Biererlebnis jenseits des Massengeschmacks sucht, ist hier genau richtig.

Echte Bier-Sommeliers sind immer auf der Suche nach neuen Entdeckungen. Weit fahren muss man dabei jedoch nicht unbedingt, denn auch in der Region um Köln lassen sich regelrechte Bier-Schätze finden.

Hier ein Überblick über Brauereien aus der Region um Köln, die mit Sicherheit einen Test wert sind:

Ale-Mania in Bonn

Adresse: Alaunbachweg 10, 53229 Bonn; Website: alemaniabonn.de

Das Ale-Mania aus Bonn ist eine wahre Fundgrube an unterschiedlichen Sorten und Geschmacksrichtungen. So manchem mag das Bier aus der Brauerei von Fritz Wülfing noch unter dem Namen „Fritz Ale“ bekannt sein. Aufgrund des Vornamens lag der Name zwar nah, doch wegen der Ähnlichkeit zur „fritz-kola“ des Hamburger Limonaden-Herstellers ließ Wülfing seine Marke 2014 in Ale-Mania umbenennen.

Ein Glas mit Bonner Wiess der Brauerei Ale-Mania.

Das Bonner Wiess ist das Stammbier der Brauerei Ale-Mania in Bonn.

Die Brauerei in Bonn steht für experimentelle Bier-Kunst und hebt sich bewusst ab von Massenbieren, weshalb sie ausschließlich Craft-Biere braut. Die Bandbreite, die Bier-Freunde bei Ale-Mania entdecken können, ist dementsprechend groß.

Neben frischen neuen Sorten bietet die Bonner Brauerei aber auch seine sogenannte „Core Range“, also seine ständig verfügbaren Kern-Biere oder Klassiker. Dazu gehören Bonner Wiess, IPA, New England IPA und Gose. Wer sich einen Überblick über die Bier-Vielfalt verschaffen möchte, sollte am besten einfach auf der Internetseite von Ale-Mania (siehe oben) vorbeischauen.

Abteibrauerei Siegburger Brauhaus

Adresse: Holzgasse 37-39, 53721 Siegburg; Website: siegburger-brauhaus.de

Auf eine lange Tradition kann die Abteibrauerei Siegburger Brauhaus in Siegburg zurückblicken. Natürlich nicht ganz so alt wie Abtei St. Michael in Siegburg, die auf das Jahr 1064 zurückgeht, doch seit 1990 wird im Brauhaus in der Holzgasse Bier gebraut.

Das Bier Siegburger aus dem Brauhaus in Siegburg.

Das Bier Siegburger ist das Stammbier aus dem Brauhaus in Siegburg.

Der Name „Abteibrauerei“ kommt dabei nicht von Ungefähr, schließlich orientieren sich die Biere an klassischer Braukunst, sie sollen den urigen Geschmack der langen Stadtgeschichte transportieren.

Die beiden Standardbiere der Siegburger Brauerei sind das Siegburger und das Michel. Während es sich beim Siegburger um ein naturtrübes und süffiges Bier handelt, orientiert sich das obergärig hergestellte Michel an der Tradition des Kölsch. Daneben werden saisonale Spezialitäten wie ein Schwarzbier oder ein Frühlingsbier angeboten.



Schnaff in Hückeswagen

Adresse: Heidenstraße 11b, 42499 Hückeswagen; Website: schnaff.beer.de

Jung, frisch, melodisch: So versteht sich Schnaff aus Hückeswagen. Das Bier atmet eine ganz besondere musikalische Note, wie schon der Zusatz im Markennamen verrät: Schnaff – Das Jazz-Bier.

Eine Bierflasche der Brauerei Schnaff in Hückeswagen.

Eine Bierflasche der Brauerei Schnaff in Hückeswagen.

Das kommt nicht von Ungefähr, denn die Bierbrauer-Brüder Roman und Julian Wasserfuhr sind von Haus aus Musiker. Im Zuge ihrer regen Konzerttätigkeit, die die Brüder jahrelang durch verschiedene Länder führte, entwickelte sich der Wunsch, ein Bier zu komponieren, das sich in Geschmack und Würze deutlich von herkömmlichen Biersorten abheben soll.

Mit ihrem Schnaff ist ihnen dieser Plan durchaus gelungen. Neben dem Schnaff Jazz-Bier, einem hellen bernsteinfarbenen Pale Ale, wird noch das dunkle und würzige Schnaff Siena angeboten. Beide können über die Website bestellt werden, inzwischen wird das Schnaff aber auch im Kölner Jazz-Club King George und in der Alten Drahtzieherei in Wipperfürth ausgeschenkt.

Brauhaus Gummersbach

Adresse: Hindenburgstraße 15, 51643 Gummersbach; Website: brauhaus-gummersbach.de

Ebenfalls traditionell versteht sich die Bierbrauerei-Kunst im Brauhaus Gummersbach. Bereits seit 2002 werden Gäste hier in angenehmer Atmosphäre mitten im Herzen der Stadt bewirtet. Die selbstgebrauten Biere gibt es auch im Ausschank in der Wirtsstube.

Bei der Stammsorte Oberberger - Bräu handelt es sich um ein untergäriges Zwickelbier, trüb, würzig, naturbelassen. Als ganzjähriges Angebot hinzugekommen ist inzwischen das Oberberger - Dunkel. Ursprünglich war die Malzmischung als saisonales „Weihnachtsbier“ ausgeschenkt worden, doch aufgrund der großen Nachfrage wird sie nun das ganze Jahr hindurch eingebraut.

Neben den Stammsorten werden im Gummersbacher Brauhaus zudem saisonal immer wieder verschiedene Biersorten angeboten.

Alter Bahnhof Frechen

Adresse: Kölner Straße 39, 50226 Frechen; Website: gleisbrauer.de

Die „Gleisbrauer“ vom Alten Bahnhof Frechen setzen auf Abwechslung und ein saisonales Gaumenerlebnis. Wofür eine eigene Brauerei, wenn dort immer dasselbe Bier gebraut wird? So in etwa könnte das Motto der Frechener Bier-Sommeliers lauten. Die Bandbreite der Biersorten beeindruckt wohl auch immer wieder Stammkunden.

Das Foto zeigt das Bier Lokstoff der Gleisbrauer im Alten Bahnhof Frechen.

Lokstoff heißt das Stammbier der Gleisbrauer im Alten Bahnhof Frechen.

Winterbier im Januar, Citra im Juni, Klosterbier im November: Im Alten Bahnhof folgt man einem Bier-Kalender. Zwischendrin werden selbstverständlich noch Spezialbiere angeboten, wie etwa das Wit-Bier zum Weltfrauentag.

Als Stammbier wird unterdessen das Lokstoff, ein obergäriges naturtrübes Bier, aufgetischt. Als Kölsch-Äquivalent gibt es im Alten Bahnhof Frechen das Finchen (benannt nach der Vorort-Bahn-Linie F, die Frechen mit Köln verband).

Gemünder Brauerei in Schleiden

Adresse: Kölner Straße 69, 53937 Schleiden; Website: gemuender-brauerei.de

Das „Bier der Eifel“ nennt die Gemünder Brauerei in Schleiden ihr Produkt – und hat damit nicht Unrecht. Seit mehr als 60 Jahren wird in der Biermanufaktur bereits gebraut. Inzwischen ist das „Bier der Eifel“ weit über die Grenzen hinaus bekannt und wohl mit Abstand die größte der „kleinen“ Brauereien in der Region, die hier aufgelistet werden.

Eine Kiste Bier der Gemünder Brauerei in Schleiden-Gemünd.

Eine Kiste Bier der Gemünder Brauerei in Schleiden-Gemünd.

Seit der Gründung im Jahr 1961 setzt die Gemünder Brauerei auf ihr Eifeler Landbier sowie das Ur-Gemünder Obergärig, zwei klassische Biersorten in traditioneller Brautradition, die dennoch nicht eine gewisse Individualität vermissen lassen. Großer Beliebtheit erfreuen sich aber unter anderem auch das Steinfelder Klosterbier und das Eifelböckchen.

Ein eigenes Brauhaus mit Gaststube betreibt das Unternehmen nicht. Doch einige der Biersorten sind in vielen Restaurants, Lokalen und Hotels vor allem in der Eifel erhältlich.

2T Brauerei in Lindlar

Adresse: Bismarckstraße 1, 51789 Lindlar; Website: 2t-brauerei.de

Craft-Bier steht für Kreativität und Innovation in der Braukunst. Wohl kaum eine andere Brauerei in der Region um Köln kann diese Kategorien für sich beanspruchen. Die Rezepturen werden immer wieder in kleinen und kleinsten Schritten angepasst und weiterentwickelt. Die 2T-Brauerei spricht in diesem Zusammenhang von der „Bier-Evolution“.

Das Ergebnis ist eine Bandbreite an Bieren, die sich sehen lassen kann. Die Stammsorten sind das 2T Pale Ale als Kölsch-Ersatz, das dunkle 2T Kellerbier sowie das 2T Helles, eine Art Biergartenbier.

Besonderes Highlight ist wohl auch die 2T Braustube mit Blick auf die Braukessel. In moderner, rustikaler Atmosphäre kann man eine Auswahl an kleineren Speisen, vor allem aber natürlich die frisch gezapften 2T Biere genießen.

Brauhaus Rheinbach

Adresse: Wilhelmsplatz 1, 53359 Rheinbach; Website: brauhaus-rheinbach.de

Gemütliche Atmosphäre, deftige Gerichte und dazu ein selbstgebrautes Bier: Das Brauhaus Rheinbach erfüllt diese Kriterien in Perfektion. Das Gastro-Unternehmen versteht sich selbst als obergärige Spezialitäten-Brauerei und besticht durch ein ausgewähltes und ausgereiftes Konzept.

Als Stammsorten werden Rheinbacher Naturtrüb, Rheinbacher Dunkel und das Rheinbacher Weizen angeboten. Die Brauerei setzt dabei auf natürliche Rohstoffe aus Deutschland und Wasser aus der regionalen Wahnbachtalsperre.

Brauhaus Bönnsch in Bonn

Adresse: Sterntorbrücke 4, 53111 Bonn; Website: boennsch.de

In Bonn kennt es jeder: das Bönnsch! Wer noch nie da war, der sollte das ändern. Denn ein Besuch lohnt sich. Die Atmosphäre ist urig, rustikal und absolut brauhaustypisch. Und in der Speisekarte finden sich viele leckere rheinische Spezialitäten.

Das Bönnsch aus dem Brauhaus Bönnsch in Bonn.

Das Bönnsch ist das Stammbier im Brauhaus Bönnsch in Bonn.

Ganz zu schweigen vom Bier, das in dem Lokal in der Bonner Innenstadt gebraut wird. Denn das Bönnsch ist schon etwas Besonderes. Ganz so einfach lässt es sich nämlich nicht in die typischen Biertypen einordnen, da es irgendwo in der obergärigen Mitte zwischen Kölsch und Hefeweizen changiert.

Seit 1989 wird das Bönnsch in dem gleichnamigen Brauhaus produziert. Neben dem Stammbier wird dort auch das Bönnsch Weizen gebraut, ein typisches Weißbier. Und dann gibt es noch wechselnde Saisonbiere, die immer nur für eine begrenzte Zeit angeboten werden.

Brauhaus Aloysianum in Leichlingen

Adresse: Am Bahnhof 1, 42799 Leichlingen: Website: brauhaus-aloysianum.de

Ein echter Geheimtipp ist das Brauhaus Aloysianum in Leichlingen. Die Liebe zum Bierbrauen lag den Betreibern schon lange am Herzen. Ihr eigenes Bier „Aloysianum Bräu“ wurde zunächst in Opladen am Marktplatz ausgeschenkt. 2015 eröffneten sie dann ein „echtes“ Brauhaus im historischen Bahnhof Leichlingen.

Bei klassischem Ambiente wird im Aloysianum typische Brauhausküche aufgetischt – natürlich zum frisch gezapften und selbstgebrauten Bier. Als feste Biersorten haben sich Aloysianum Hell Naturtrüb, Aloysianum Bräu Dunkel, Aloysianum Bräu Pils und Aloysianum Bräu Hefe Weizen durchgesetzt.

Einziger Dämpfer: Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten wird das Aloysianum nicht im Brauhaus, sondern im Lohnbrauverfahren in der Eifel gebraut. Aber schließlich zählt das Ergebnis – und das kann sich sehen und schmecken lassen!

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