Mother Mary, CassandraDiese Filme, Serien und TV-Shows wurden in 2023 rund um Köln gedreht

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Die Dreharbeiten für „Wäldern“ laufen seit Ende September in Köln und Umgebung. Dabei wird auch in einem Wald in der Eifel und in einem Bunker in Rösrath gedreht.

Die Dreharbeiten für „Wäldern“ laufen seit Ende September in Köln und Umgebung. Dabei wird auch in einem Wald in der Eifel und in einem Bunker in Rösrath gedreht.

Ein Portal zu einem Labyrinth in Wesseling, Anne Hathaway in Bonn und Schloss Drachenburg als Trödelkulisse – Dreharbeiten in der Region.

Dass der Dortmunder „Tatort“ des Öfteren bereits in Leverkusen gedreht wurde und „Rheingold“ von Fatih Akin an vielen Orten in Bonn spielt, ist Film-Enthusiasten wohl nichts Neues.

Dass eine Hollywood-Produktion mit Anne Hathaway aber vollständig in NRW gedreht wurde, ist wohl nur den Wenigsten bis dato bekannt. Wir listen die spannendsten TV- und Filmproduktionen in 2023 aus der Region rund um Köln auf.

„Cassandra“: Netflix-Serie wird in Bonn gedreht

Lange Koteletten, Dauerwelle, Schlaghosen: Im September konnte man drei Tage lang der Produktionsfirma Rat Pack im Bonner Stadtteil Kessenich auf der Renoisstraße bei der Arbeit zuschauen.

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Gedreht wurde die Netflix-Miniserie „Cassandra“, die in den 1970er Jahren spielt. Darin geht es um das älteste Smart Home Deutschlands, das seit über 50 Jahren leer steht. Der Eigentümer ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen.

Nicht nur in Bonn, auch in Köln, Düren und Umgebung wurde zwischen dem 20. September und dem 23. November 2023 für Netflix gedreht.

„Wäldern“: Neue Mystery-Reihe von WDR und ARD

Die Filmreihe „Wäldern“ drehen WDR und ARD im Bergischen, der Eifel und Rhein-Sieg. In der Filmreihe geht es um das plötzliche Verschwinden junger Menschen in einem bergischen Dorf und ein uraltes Geheimnis unter der Stadt.

Die Dreharbeiten für Wäldern laufen seit Ende September in Köln und Umgebung. Dabei wird auch in einem Wald in der Eifel und in einem Bunker in Rösrath gedreht.

Die Dreharbeiten für Wäldern laufen seit Ende September in Köln und Umgebung. Dabei wird auch in einem Wald in der Eifel und in einem Bunker in Rösrath gedreht.

Eine Pianistin kehrt zurück in ihre Heimat, das namensgebende Städtchen „Wäldern“, um nach ihrer Nichte zu suchen. Magda, die Nichte, ist wie auch andere Kinder und Jugendliche auf rätselhafte Weise verschwunden. Die Suche führt die Pianistin Lara Glanz (Rosalie Thomass) in ein geheimnisvolles Labyrinth unter dem Ort Wäldern.

In Köln und der Region wird derzeit die Mystery-Reihe mit dem Arbeitstitel „Wäldern“ gedreht. Die Protagonistin Lara sucht nach ihrer Nichte. (v.l. Lara Glanz (Rosalie Thomass), Rudolf Klein (Peter Franke), Dorothea Freiberg (Sabine Vitua)

In Köln und der Region wird derzeit die Mystery-Reihe mit dem Arbeitstitel „Wäldern“ gedreht. Die Protagonistin Lara sucht nach ihrer Nichte. (v.l. Lara Glanz (Rosalie Thomass), Rudolf Klein (Peter Franke), Dorothea Freiberg (Sabine Vitua)

Ein Portal in besagtes Labyrinth befindet sich zum Beispiel in Wesseling. Gedreht wird in der Region an den verschiedensten Orten, unter anderem in der Eifel, Mechernich, in Bergisch Gladbach, Rösrath, Siegburg, Odenthal und in Much.

„Mother Mary“: Anne Hathaway auf Burg Adendorf in Wachtberg

Wenn Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway („Plötzlich Prinzessin“, „Der Teufel trägt Prada“) und die Schauspielerinnen Michaela Coel („I May Destroy You“) und Hunter Schafer („Euphoria“) in Wachtberg und Bonn einen Kinofilm drehen, bleibt das nur schwer unbemerkt.

Gleich für vier Wochen gastierte ein Teil Hollywoods im Juni und Juli auf Burg Adendorf in Wachtberg. Weitere Szenen wurden Ende Juli auf dem Konzertgelände des KunstRasen in der Bonner Rheinaue gedreht. 

Anne Hathaway, US-Schauspielerin, beim Fototermin für den Film Armageddon Time in Cannes. Sie schaut und gestikuliert in Richtung der Kamera, hinter ihr fotografieren zig Menschen.

Anne Hathaway, US-Schauspielerin, beim Fototermin für den Film „Armageddon Time“ in Cannes in 2022. (Archivbild)

Das Psychodrama „Mother Mary“ handelt von der fiktiven Popsängerin Mother Mary (gespielt von Anne Hathaway) und ihrer Beziehung zu der Modedesignerin Sam (gespielt von Michaela Coel). Der gesamte Film wurde in Nordrhein-Westfalen gedreht, unter anderem auch in den MMC-Studios in Köln-Ossendorf

„Marie Brand“: Mariele Millowitsch ermittelt auf Schloss Ehreshoven in Engelskirchen

Das Engelskirchener Schloss Ehreshoven war bereits des Öfteren Kulisse für einen Filmdreh. Fünf Drehtage lang wurde das Wasserschloss im September zur Kulisse für Mordermittlungen. Dem Drehbuch nach führt eine Täterfahndung Mariele Millowitsch alias Marie Brand in das Umfeld einer Hochzeit, weswegen das Schloss in Ehrenhoven als Kulisse dienen durfte.

Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann posieren vor dem Schloss Ehreshoven in Engelskirchen für die Kamera.

Seit der ersten Folge im Jahr 2008 sind Mariele Millowitsch und Hinnerk Schönemann ein Ermittlerteam (hier vor dem Schloss Ehreshoven).

Warner Bros. International Television Production Deutschland aus Köln, eine Tochter der weltberühmten US-Filmgesellschaft mit Sitz in Hollywood, übernahm die Dreharbeiten. 2024 soll die neue Folge im ZDF ausgestrahlt werden. Die 32. Folge im Januar verfolgten damals mehr als acht Millionen Zuschauer.

„Sterben“: Kinofilm mit Lars Eidinger und Corinna Harfouch in Königswinter

Im Frühjahr wurden im Hotel Loreley sowie im Drachenfelshotel in Königswinter Szenen für den Kinofilm „Sterben“ (Arbeitstitel) gedreht. Der Film handelt von einer Familie, die sich auseinandergelebt hat. Als der Tod in vielen verschiedenen Formen an ihre Türen klopft, finden die Familienmitglieder wieder zueinander.

Im Hotel Loreley an der Rheinallee findet seit März 2019 kein Hotelbetrieb mehr statt. Das ehemalige, zugehörige Restaurant diente als Kulisse für eine Frühstücksszene, weitere Hotelzimmerszenen wurden im Dachgeschoss des Gebäudes abgedreht. Das Drachenfelshotel wurde zur Aufnahme einer Szene in einem Pflegezimmer genutzt.

Gedreht wurde neben Königswinter auch in Bonn, Berlin, Hamburg, München, Mülheim an der Ruhr und Düsseldorf. Kinostart ist 2024.

„Bares für Rares“: Drehort Schloss Drachenburg in Königswinter

Gleich zwei Sonderfolgen „Bares für Rares“ wurden auf Schloss Drachenburg in Königswinter produziert. Das Schloss blieb Anfang Oktober für Besucher und Besucherinnen eine Woche lang gesperrt. Die Herbstfolge wurde bereits am 15. November ausgestrahlt und ist in der Mediathek anschaubar.

Bei der zweiten Folge handelt es sich um ein Weihnacht-Special mit Stargast Johannes B. Kerner als Verkäufer. Die Sendung wird am 20. Dezember ab 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt. Bislang sind 16 Folgen von „Bares für Rares“ auf Schloss Drachenburg entstanden.

„Mannequins“: Liebesdrama am Brühler Eisenwerk

In 2024 soll „Mannequins“ (Arbeitstitel) in die Kinos kommen, im März 2023 führte der Weg des jungen Regisseurs Michael Fetter Nathansky nach Brühl. Und welcher Ort in Brühl würde sich für ein Liebesdrama im Arbeitermilieu besser eignen als das Eisenwerk. Außenaufnahmen entstanden zuvor auch in Bergheim und Rösrath.

Fetter Nathansky ist im Kölner Stadtteil Sürth aufgewachsen. Während seines Studiums bis 2021 an der Filmuniversität Babelsberg realisierte er bereits mehrere Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilme. Seine Kinoproduktion „Sag du es mir“ gewann auf dem Festival des deutschen Films in Ludwigshafen 2019 den Hauptpreis.

Die Film- und Medienstiftung NRW fördert die Produktion, die von Contando Films und Network Movie in Zusammenarbeit mit dem „Kleinen Fernsehspiel“ des ZDF realisiert wird.

„Mord mit Aussicht“: Dreharbeiten zur fünften Staffel in Bornheim

13 neue Folgen wurden bis Mitte November abgedreht, zu sehen sein werden sie in der ARD wohl ab dem zweiten Quartal 2024: Für „Mord mit Aussicht“ verwandelt sich Bornheim-Hemmerich zu dem fiktiven Eifelort „Hengasch“. Auch Hürth wurde zum Schauplatz der bekannten Krimiserie, die bereits in die fünfte Staffel geht.

In Bornheim verwandelt sich die alte Schule in die Polizeiwache und somit in die Arbeitsstätte von Kommissarin Marie Gabler (gespielt von Katharina Wackernagel). Der „Pascha-Grill“, den man in der humoristischen Krimiserie immer wieder sieht, ist übrigens eine Bäckerei in Kürten-Olpe.

„Vor unserer Haustür“: Natur-Doku aus dem Kottenforst

Für die Natur-Doku „Vor unserer Haustür“ haben sich die Naturfotografen und -Filmemacher Stefan Decker und Heinrich Pützler im Kottenforst im Südwesten Bonns unter Rothirsche gemischt, Schildkröten beobachtet und das Verhalten von Teichhühnern analysiert.

Heinrich Pützler fotografiert seit 60 Jahren Tiere und bemerkt, es sei „stiller geworden im Wald“. Früher habe man sich in den Morgenstunden, wenn die Vögel erwachen, kaum unterhalten können, so laut sei das Vogelgezwitscher gewesen, äußert er sich in der Doku.

Die Dokumentation lässt sich auf www.naturparkdigital.de kostenlos ansehen. Das Ziel von Pützler und Decker sei es, mit dem Film den Artenrückgang und Klimawandel auf unterhaltsame Weise zu zeigen.

„2 zu 1“: Der Schatz von Halberstadt in Bedburg

Normalerweise Anlaufstelle für Bedburger Bürgerinnen und Bürger, wurde das Rathaus in Kaster am 15. August zum Filmset. Die Filmproduktionsfirma ROW Pictures GmbH drehte Szenen zu dem Film „2 zu 1“. 

Eine Frau schiebt einen Kinderwagen in Richtung des Bedburger Rathauses in Kaster.

Das Bedburger Rathaus in Kaster wurde im August 2023 zur Filmkulisse.

Natja Brunckhorst führte nicht nur Regie, sondern verfasste auch das Drehbuch zu dem Film, der im Jahr 1990 spielen und den sogenannten Schatz von Halberstadt thematisieren soll. Bei diesem wurde im Zuge der Währungsunion das gesamte Papiergeld der DDR in Stollensystemen eingelagert. Bis heute gilt der Schatz von Halberstadt als verschwunden.

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