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KirmeswochenendeHöhenfeuerwerk in Bad Münstereifel fasziniert Hunderte von Besuchern

4 min
Vor einem dunklen Himmel explodieren Feuerwerkskörper.

Das Highlight der Bad Münstereifeler Kirmes bildete erneut das weit über die Stadt hinaus sichtbare und beliebte Höhenfeuerwerk.

Ein farbenfrohes Lichtspektakel und das Late-Night-Shopping lockten viele Besucherinnen und Besucher an. Experten sprechen über Vorkehrungen gegen Unwetter.

Schon Stunden vor dem großen Höhepunkt des Kirmeswochenendes in Bad Münstereifel richteten die Verantwortlichen ihren Blick immer wieder zum Himmel.

Dunkle Regenwolken sorgten zwischenzeitlich für einige Sorgenfalten auf den Gesichtern, doch diese verschwanden ebenso schnell wieder. „Bisher musste ich noch kein Feuerwerk wegen Regen absagen“, berichtete Sascha Vossen vom Pyroteam Düsseldorf, der bereits seit mehr als zehn Jahren für das Kirmesfeuerwerk in der Kurstadt verantwortlich ist.

„Beim Aufbau schützen wir die Elemente mit einem Pavillon. Und sollte der Regen anhalten, können wir die einzelnen Rohre zusätzlich mit einer Art dicker Klarsichtfolie wasserdicht abschließen.“ Diese Folie könne sogar während des Feuerwerks über den Abschussröhren gespannt bleiben. „Durch den Druck beim Abschuss der Geschosse würde sie einfach zerreißen, aber das ist wirklich nur bei Starkregen nötig.“

Bad Münstereifel: Feuerwerk reichte von Palmenmustern bis Goldregen

Glücklicherweise erwies sich diese Vorsichtsmaßnahme als unnötig. Die Zuschauer konnten ihre Regenschirme kurz vor Beginn des Spektakels wieder wegstecken. Im gesamten Ortskern hatten sich am Samstagabend Hunderte Besucher versammelt, um das Schauspiel am Himmel zu verfolgen.

Einen der wohl besten Aussichtspunkte nahe der Wallgrabenpromenade hatten sich dabei Eva Gerhards und Richard Ülpenich gesichert. Das Paar war bereits zweieinhalb Stunden vor dem Feuerwerk auf den Beinen, um den hölzernen Liegestuhl mit Blick über die Altstadt für sich zu reservieren. „Ich habe das Feuerwerk schon im letzten Jahr miterlebt und fand es richtig super“, erklärte Richard Ülpenich. Zwar mussten sie ihre traute Zweisamkeit schon bald mit vielen weiteren Bad Münstereifelern teilen, bereut habe sie den Besuch aber dennoch nicht, betonte Eva Gerhards. „Das Warten hat sich absolut gelohnt und ich würde auch nächstes Jahr wieder hierherkommen.“

Von farbenfrohen Palmenmustern bis zum abschließenden Goldregen erntete die aufwendige Show von den kleinen und großen Beobachtern großes Lob. Mit begeisterten Ausrufen machten Kinder ihre Eltern immer wieder auf das Geschehen aufmerksam. Kaum waren die letzten Lichter erloschen und der aufbrandende Applaus verstummt, kamen bereits die ersten Fragen auf, wann denn endlich Silvester sei, um das nächste Feuerwerk bestaunen zu können.

Sicherheitsplanung begann bereits Wochen im Voraus

Um dieses Schauspiel für die Besucher der Kurstadt so angenehm wie möglich zu gestalten und einen Unfall zu verhindern, wie er sich einen Tag zuvor bei einem Feuerwerk in Düsseldorf ereignet hat, sei man schon Wochen im Voraus mit der Sicherheitsplanung beschäftigt, erklärte Ernst Springer, Mitarbeiter des Ordnungsamts und Mitglied der örtlichen Feuerwehr. „Die Bezirksregierung war vor Ort, um sich alles ganz genau anzusehen und mit der Ordnungsbehörde abzusprechen. Außerdem sind heute anderthalb Löschzüge der Feuerwehr mit mehr als 30 Einsatzkräften und das Malteser Hilfswerk hier, um für Sicherheit zu sorgen.“

Marius Wilszek und Sascha Vossen präparieren Rohre für ein Feuerwerk.

Rund zwei Stunden waren Marius Wilszek und Sascha Vossen (l.) mit dem Aufbau des Höhenfeuerwerks beschäftigt.

Auch seien ein Sicherheitsbereich mit 140 Metern Durchmesser um die Abschusszone eingerichtet und die L194 zwischen beiden Kreiseln abgesperrt worden, fügte die Beauftrage für Gefahrenabwehr, Petra Schneider-Jonas hinzu. Pyrotechniker Sascha Vossen betonte ebenfalls die Stabilität des Aufbaus. „Das ganze System ist so konstruiert, dass es gar nicht umfallen kann. Es kann zwar immer mal passieren, dass eine einzelne Bombe nicht richtig zündet, aber dann geht hier oben nur maximal das Rohr kaputt. Und davon kriegen die Zuschauer gar nichts mit.“

Beim Late-Night-Shopping blieben Geschäfte bis 22 Uhr geöffnet

Neben dem knapp achtminütigen Höhenfeuerwerk erlebten die Besucher Bad Münstereifels an diesem Wochenende auch am Boden einige Unterhaltung. Nachdem Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian mit dem traditionellen Fassanstich die Kirmes am Freitagabend eröffnet hatte, lockten zahlreiche Schausteller mit ihren Angeboten.

Während die kleineren Gäste dabei meist von einem Fahrgeschäft zum nächsten stürmten, genossen andere das gesellige Beisammensein an den Imbissständen oder schlenderten bis in die Abendstunden durch das City-Outlet. „Samstags ist unser Gastrobereich eigentlich immer lange geöffnet, aber heute ist die Stadt natürlich besonders gut besucht“, freute sich Gastwirt Stefanus Kootis vom Hotel Wolfsschlucht.

Dies war am Samstag dem Late-Night-Shopping zu verdanken, bei dem Geschäfte ihre Türen bis 22 Uhr geöffnet hielten. Und auch einen Tag später lud der verkaufsoffene Sonntag zu einem ausgiebigen Einkaufsbummel ein. „Es ist etwas ganz anderes, um diese Uhrzeit noch shoppen zu können, aber ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen“, berichtete Pauline Coenen lachend, die mit einigen Freunden aus den Niederlanden nach Bad Münstereifel gekommen war. „Zusammen mit dem Feuerwerk ist das ein richtig rundes Erlebnis und ich denke, dass wir auch nächstes Jahr wieder zusammen hierherkommen, um einen entspannten Abend in dieser schönen Stadt zu erleben.“