Eisenbahnclub EuskirchenDirk Gardemann ist einer der letzten „Bahndoktoren“

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„Bahndoktor“ Dirk Gardemann brachte noch vor Ort defekte Modelle wieder auf Vordermann.

Euskirchen-Palmersheim – Erwartungsvoll warf Sebastian einen Blick auf den Arbeitstisch und die filigranen Werkzeuge, mit denen Dirk Gardemann zu Werke ging. Der Elfjährige hatte dem selbst ernannten „Bahndoktor“ soeben seine defekte Modelleisenbahn überreicht, deren Elektronik wegen der langen Lagerung schwer gelitten hatte. „Das Modell habe ich selbst als Kind von Sebastians Opa geschenkt bekommen, seitdem jedoch nie wirklich benutzt“, erinnerte sich Vater Jörg. Ein paar Mal sei sie zwar zum Einsatz gekommen, dann jedoch schnell wieder in einem Karton verschwunden.

Gardemann repariert Züge aus der ganzen Welt

„Als Sebastian vor einiger Zeit anfing, sich für Züge und Eisenbahnen zu interessieren, habe ich mich daran erinnert und die Kiste noch einmal hervorgekramt“, so der Vater. Damit der Nachwuchs, der bei seinem Großvater bereits eine erste kleine Rundstrecke aufgebaut hat, seinem neu entdeckten Hobby nachkommen kann, nutzten Vater und Sohn am Sonntag die Modellbahnbörse des Eisenbahnclubs Euskirchen (ECE), um dem „Bahndoktor“ einen Besuch abzustatten.

„Es gibt nicht mehr viele Menschen, die sich mit der Reparatur alter Modelle beschäftigen, die Hersteller möchten natürlich am liebsten neue Ware verkaufen“, so Gardemann: „Daher hatte ich neben günstigen Modellen schon Züge aus der ganzen Welt im Wert von bis zu 20 000 Euro auf meinem Tisch.“

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Insgesamt 15 Aussteller waren bei der Modellbahnbörse der Eisenbahnclubs Euskirchen vertreten.

Insgesamt 15 Händler hatten im Palmersheimer Dorfgemeinschaftshaus ihre Stände aufgebaut, damit Sebastian und die übrigen Bahnfreunde ihre kleine Modellwelt mit Leben füllen können. „Von der kleinsten Spur Z im Maßstab 1:220 bis zu der großen H0 im Maßstab 1:87 findet man hier alles was das Herz begehrt“, berichtete der Vorsitzende des ECE, Marcel Roels.

Zuschauen, wie eine eigene kleine Welt wächst

Neben originalgetreuen Nachbauten von Zügen und Waggons standen auch Miniaturen anderer Fahrzeuge wie etwa Einsatzwagen von Polizei und Rettungsdienst zum Verkauf. Nachbildungen von Fachwerkhäusern, Bahnhöfen sowie winzige menschliche Figuren in allen Lebenslagen rundeten das bunte Bild ab.

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„Beim Hobby-Modellbau ist man nicht nur kreativ und handwerklich tätig, sondern kann auch dabei zuschauen, wie die eigene kleine Welt mehr und mehr Form annimmt“, schwärmte Roels: „Man ist nie wirklich fertig mit einem Projekt und findet immer eine neue Kleinigkeit, mit der man die Bahnstrecke und die umliegende Landschaft verfeinern kann.“ Die Börse solle auch dazu dienen, sich mit anderen Bahnfreunden auszutauschen und mit passenden Ersatzteilen auszustatten. www.ece-ev.de

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