BundeswehrStandort Euskirchen wird gestärkt

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Euskirchen – Das damalige Amt für Geoinformationswesen der Bundeswehr dürfte im Oktober 2011 ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung des Verteidigungsministeriums gewesen sein, Euskirchen als Bundeswehrstandort zu erhalten. Das Amt war der Hauptstandort mehrerer Dienststellen, die über ganz Deutschland verteilt waren.

Mittlerweile ist die Kreisstadt das militärische Zentrum für den Bereich Geowissenschaften und Meteorologie und versorgt sämtliche Einheiten im In- und Ausland mit den Erkenntnissen seiner 18 wissenschaftlichen Disziplinen. Rund 300 Mitarbeiter des meteorologischen Vorhersagedienstes am früheren Standort Traben-Trabach haben in Euskirchen eine neue berufliche Heimat gefunden. Alsbald wird die Fachhochschule der Bundeswehr für angehende Meteorologen und Geodäten von Fürstenfeldbruck in die Kreisstadt umziehen.

950 Mitarbeiter

Die derzeit 950 Mitarbeiter werden dann inklusive der Studierenden auf rund 1500 anwachsen. Diese Aufwertung hat in einer neuen Bezeichnung Ausdruck gefunden. Das ehemalige „Amt“ heißt nun Zentrum für Geoinformationswesen (ZGeoBw). Seit Dienstag hat das Zentrum auch seine dementsprechende Truppenfahne.

ZGeoBw-Chef, Brigadegeneral Roland Brunner, nahm die Fahne im Rahmen eines feierlichen Appells in der Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne entgegen. Brunners truppendienstlicher Vorgesetzter, Generalmajor Jürgen Setzer, hatte sich dafür auf den Weg nach Euskirchen gemacht. Der Zwei-Sterne-General ist Kommandeur des Bundeswehr-Kommandos Strategische Aufklärung.

Ranghohe militärische Gäste

Brunner begrüßte vor dem Appell seine „Kameradinnen und Kameraden“, Vertreter der Kreis- und der Stadtverwaltung sowie ranghohe militärische Gäste. Das vom Bundesminister der Verteidigung erlassene Stationierungskonzept habe für den Standort Euskirchen und insbesondere für den hier beheimateten Geoinformationsdienst der Bundeswehr eine Vielzahl von Aufgaben ergeben. Brunner: „Die vergangenen zwei Jahre standen daher ganz im Zeichen von Veränderungen und Neuerungen, die einerseits Einschnitte mit sich brachten, aber auch neue Perspektiven eröffneten.“

Mit der formellen Neuaufstellung des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr sei in diesem Zusammenhang ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung der Gesamtkonzeption „Neuausrichtung der Bundeswehr“ vollzogen worden, insbesondere im Hinblick auf Zentralisierung und Bündelung der Kräfte: „Wenn Ende März die Umstrukturierungsmaßnahmen ihren vorläufigen Abschluss gefunden haben werden, wird der Grundsatz »Geoinformationen aus einer Hand« vom ZGeoBw in gewohnter Weise fortgeführt werden.“

Die Umstrukturierung oder Neuaufstellung von anderen Dienststellen verlaufe „nicht überall so glatt wie in unserem Zentrum“. Brunner lobte seine Mitarbeiter, die trotz aller strukturellen Veränderungen, den Umbau- und Renovierungsmaßnahmen sowie den dadurch bedingten Umzügen, die Versorgung der Bundeswehr im Einsatz und im Grundbetrieb ohne qualitative Einschränkungen sichergestellt hätten.

Heute sei das ZGeoBw ein moderner, dienstleistungsorientierter militärischer Fachdienst, der mit dem Ziel größtmöglicher Nutzerzufriedenheit und Wirtschaftlichkeit maßgeblich zur Einsatzfähigkeit der Streitkräfte beitrage. „Mein Dank gilt daher an dieser Stelle allen Soldatinnen und Soldaten sowie den zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Dienstes, denn nur durch Sie, meine Damen und Herren, sind wir zu dem Spezialisten für Raum, Zeit und Umwelt geworden, der wir heute sind.“

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