Witz, Musik, TanzMaria Crohn und Co. boten in Euskirchen alle Facetten der Travestie

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Euskirchen Travestie

Fünf Herren-Damen begeisterten als Gruppe „Festival der Travestie“  die Fans im Stadttheater. 

Euskirchen – In zahlreichen Ländern haben Menschen mit außergewöhnlicher Geschlechtlichkeit zurzeit nichts zu lachen. Einen Kontrapunkt setzte dagegen die Gruppe „Festival der Travestie“ mit teils sehr ungepolsterten Witzen über Sex und Geschlecht. Es wurde herzlich gelacht und geklatscht im Stadttheater.

Das weist darauf hin, dass die Gruppe unter Leitung von Maria Crohn, bürgerlich Michael Koch, auch manche unausgesprochene Wahrheit über das Liebesleben der etwa 220 Zuschauer getroffen hatte. Gleich zu Beginn bekannte Maria Crohn zum Thema Gendersprache: „Ich habe das nie gebraucht. Ich wusste immer, wer ich war.“ Und herzliches Lachen erfüllte das Theater.

Blitzschnell Rollen und Kostüme gewechselt

So wortgewandt die Moderatorin und Sängerin Crohn auch ist, Travestie lebt von Musik und Tanz. Auch in dieser Hinsicht kam das Publikum auf seine Kosten. Alte Schlager, moderne Songs und Rock aus der Ära von Queen wurden gesungen und choreographiert. Die hochgewachsene Lady Maxime überzeugte mit stimmlicher Qualität und gutem Schauspiel.

Bei der „Company of Thunderman“, ein eigenes Ensemble innerhalb der Show, wechselten die Darsteller so schnell Rollen und Kostüme, dass auch der Geschlechterwechsel kaum nachvollziehbar war. Es entsteht ein Gefühl dafür, wie wenig eine Geschlechterrolle über einen Menschen aussagt.

Maria Crohn und Co. kommen nächstes Jahr wieder

Die Gruppe gastierte zum zweiten Mal in Euskirchen und hat hier schon ihre Fans gefunden. Als eine der drei großen Travestiegruppen in Deutschland bemüht sie sich um ihr Publikum. Bevor es losging, standen Crohn und Lady Maxime etwa im Foyer und begrüßten die Gäste. Hürden wurden so schon am Eingang abgebaut: Beide sind offen, freundlich und zugänglich und bereit, über alles zu sprechen. In der Pause geben sie Autogramme.

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Diese Nähe ist nicht bloßes Kalkül, um Zuschauer zu binden. Crohn: „Ich habe den besten Beruf der Welt. Und ich freue mich auf mein Publikum.“ Alles an diesem Team ist echt, auch wenn es auf den ersten Blick gar nicht so aussieht. Die Ausgelassenheit des Euskirchener Publikums beflügelt die Profis – daher will die Gruppe nächstes Jahr wieder ins Stadttheater kommen.

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