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WeihnachtsmarktIm Kreuzgang des Klosters Steinfeld drängten sich die Besucher

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Im Kreuzgang des Klosters drängen sich Besucher an den Ständen mit Kunsthandwerk.

Hochbetrieb herrschte wieder beim Weihnachtsmarkt im Kloster. Die Besucher werden durch Einbahnstraßenregeln geleitet.

Schon früh musste der Zugang begrenzt werden, so viele Besucher wollten zum Weihnachtsmarkt ins Kloster Steinfeld. 

Zu einem besonderen Termin im Kalender der Weihnachtsmärkte der Region hat sich der im Kloster Steinfeld entwickelt. Zum siebten Mal fand das zweitägige Event nun statt, und der Zuspruch der Besucher wird immer stärker, seit der Reiz des Marktes sich mehr und mehr auch überregional herumspricht. So war die Parkplatzsuche schon zu Beginn der offiziellen Öffnungszeit um 12 Uhr durchaus herausfordernd. „Die ersten Besucher waren bereits um 11 Uhr hier“, sagte Christoph Böhnke, Leiter der Gästehäuser im Kloster Steinfeld.

Aufgrund des Andrangs musste am Samstag kurz nach 12 Uhr der Zugang begrenzt werden: Nur so viele Besucher wurden noch in den Kreuzgang hineingelassen, wie wieder herausgingen. Eine lange Schlange vor dem Eingang war die Folge. Mit der Tatsache, dass ein Kreuzgang wie der Steinfelder naturgemäß nur endlich Platz hat, mussten sich die Organisatoren schon nach der Premiere auseinandersetzen.

In Steinfeld gibt's zum Weihnachtsmarkt eine Einbahnstraße

Die erste Maßnahme, die erfolgreich umgesetzt wird, ist die Einbahnstraßenregelung. Seitdem fließt der Strom der Besucher rechts herum – das funktioniert auch dann reibungslos, wenn die Neugierigen auf der linken Seite vor den Ständen stehen bleiben und sich quasi eine Überholspur bildet. Gut ist das auch für die Händler, die bereits kurz nach der Eröffnung immer wieder ihre Auslagen neu bestücken mussten.

Für Ute Kühr aus Hellenthal war das keine neue Erfahrung: „Im letzten Jahr war ich Sonntagmorgen ausverkauft.“ Und auch an diesem Samstag sei viel los. „Es ist ein Wahnsinnsbetrieb, ich fülle dauernd die Ständer mit den Karten wieder auf“, freute sie sich über das Interesse. Kein Wunder, denn ihre Waren sind nur auf diesem Weihnachtsmarkt erhältlich.

Ute Kühn steht an ihrem Stand mit kunstvollen Stückereien.

Kunstvolle Stickereien und Karten bietet Ute Kühn an. Sie ist es gewohnt, den Stand immer wieder aufzufüllen.

„Schreiben Sie, Schwester wartet auf Erleuchtung“ – Schwester Erika von den Trappistinnen in Steinfeld bietet gut gelaunt die Waren des Klosters an.

„Schreiben Sie, Schwester wartet auf Erleuchtung“ – Schwester Erika von den Trappistinnen in Steinfeld bietet gut gelaunt die Waren des Klosters an.

Sie gestaltet kreative Stick-Kunst, und auch ihre Weihnachtskarten sind gestickt. „Ich kann mit diesen Sachen nicht auf einen Freiluftmarkt gehen, wo es regnen könnte.“ Überhaupt seien ihre handgestickten Stücke eine Seltenheit. „Ich bin Mitglied der Stickgilde, wir sind leider am Aussterben“, so Kühr. Das Publikum in Steinfeld sei super, weil es nicht immer auf den Preis gucke: „So kann auch etwas Teures dazwischenstehen.“

Trappistinnen hatten viel Arbeit investiert

Viel Vorbereitung hatten auch die Trappistinnen in ihren Stand im Kreuzgang gesteckt. Viele kleine Dinge hatten sie vorgefertigt, die nun verkauft werden sollten: Verzierte Kerzen, Lavendelsäckchen, getrocknetes Suppengemüse, Dörrobst und Fruchtleder waren nur einige der Dinge, die die Steinfelder Nonnen abgepackt hatten. „Wir haben gut geschafft in diesem Jahr“, sagte Schwester Erika. Für den Markt hatten die Schwestern sich in Zwei-Stunden-Schichten organisiert. „Danach glüht einem ja der Kopf“, sagte Schwester Erika.

Wir müssen uns zeigen, sonst weiß ja keiner, dass es uns gibt.
Schwester Erika

Der Markt habe nichts mit ihrem gewohnten Tagesverlauf zu tun: Normalerweise seien sie eher schweigsam – aber am Stand, wenn die Kunden etwas wissen wollten, sei das nicht günstig. Denn: „Wir müssen ja von etwas leben“, sagte Schwester Erika pragmatisch. Und Spaß mache es ihr und ihren Kolleginnen auch. „Wir müssen uns zeigen, sonst weiß ja keiner, dass es uns gibt“, betonte sie mit einem Augenzwinkern.

Zwischen 6000 und 7000 Besucher erwarte er an diesem Wochenende, sagte Böhnke – und die kämen längst nicht nur aus der Region. So waren Frido und Monika Mirbach aus Bornheim gekommen. Schnell hatten sie sich für eine Laubsägearbeit, ein von hinten beleuchtetes Köln-Panorama, entschieden, das sie stolz aus dem Kloster trugen. „Ich bin Köln-Fan“, sagte Monika Mirbach. In die Holzarbeit habe sie sich sofort verliebt.

Aus Saarbrücken war eine vierköpfige Gruppe gekommen. „Hier ist eine schöne Atmosphäre, die zweieinhalb Stunden Fahrt haben sich gelohnt“, sagte ein Mann. Man verbinde den Besuch in Steinfeld mit einem Treffen mit Freunden, die dort lebten. „Die haben uns auf den Markt aufmerksam gemacht“, so eine Frau.

Für musikalische Unterhaltung in der Hauskapelle sorgten an beiden Tagen „An Claddagh Dubh“, die ehemalige Folk-AG des Hermann-Josef-Kollegs (HJK) und das Harfentrio Triskel Ivesthga. In der Mutter-Maria-Lounge spielte die „Coppertown Dixie Cooperation“, während am Samstag der Konzertchor Bonn in der Basilika Weihnachtslieder intonierte. Den Sonntag eröffnete die Orchester-AG des HJK unter der Leitung von Vera Rothkopf mit einem Konzert vor der Klosterpforte.