Die Kosten für das geplante neue Feuerwehrhaus in Kall sind auf gut 23 Millionen Euro gestiegen. Ein Großteil davon wird die Gemeinde tragen müssen.
23 Millionen EuroPlanung für ein neues Feuerwehrhaus in Kall vorgestellt

Diese Visualisierung des Architekten zeigt das geplante neue Feuerwehrgerätehaus in Kall.
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Mit Beifall quittierten am Donnerstagabend die anwesenden Mitglieder der Feuerwehr den Beschluss des Bauausschusses. Der hatte die Entwurfsplanung für das neue Gerätehaus zur Kenntnis genommen und für die weiteren Planungsphasen freigegeben. Für mehr als 23 Millionen Euro soll das neue Feuerwehrgerätehaus an der Straße „Am Kreisgarten“ errichtet werden.
Der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses ist schon seit einigen Jahren ein Thema. In dem alten Gebäude am Schwimmbad, das bei der Flut abgesoffen war, sind die Schulungs- und Sozialräume zu klein. Die Gebäudetechnik ist veraltet und reparaturanfällig, und Umkleide- und Duschräume, in denen Einsatz- und Straßenkleidung getrennt werden, gibt es auch nicht. Hinzu kommen energetische Mängel. Wegen der beengten Platzverhältnisse am alten Standort und den enormen Schäden, die durch die Flutkatastrophe entstanden waren, hatte sich die Gemeinde schon 2021 für einen Neubau entschieden.
Kosten sind von 14 auf mittlerweile 23 Millionen Euro gestiegen
Der Entwurf war in enger Abstimmung mit Vertretern der Feuerwehr und den Fachplanern erstellt und der Arbeitsgruppe Feuerwehr im Dezember vorgestellt worden. Die Kosten für den Neubau wurden Anfang 2024 noch auf rund 14 Millionen geschätzt.
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Im Mai stellte Architekt Frank Fietz aus Dortmund dann eine erste Planung für das Gerätehaus vor. Da waren die Kosten schon auf 19 Millionen Euro gestiegen. Nach Angaben von Kämmerer Markus Stoff stünden dem Mittel aus dem Wiederaufbau von 7,7 Millionen Euro gegenüber.
Doch die Baukosten sind seitdem gestiegen. Hinzu kam, dass die Planung überarbeitet werden musste, um das Gerätehaus an die neuen DIN-Vorschriften für die Feuerwehr anzupassen. Deshalb liegt die Schätzung jetzt bei 22,5 Millionen Euro. Laut einer Prognose werden die Kosten bis zur Vergabe der Arbeiten im dritten Quartal 2026 auf mehr als 23 Millionen Euro steigen.
Neubau mit drei Geschossen und einer Tiefgarage
Das Gebäude soll aus drei Geschossen und einer Tiefgarage bestehen. Die Planung ist der Tatsache geschuldet, dass das Grundstück ein Gefälle von 8,50 Meter hat. „Das ist ein Unterschied von fast drei Geschossen“, so der Architekt. Vorgesehen sind zwei Zufahrten und eine Straße rund um das Gebäude.
Im zweiten Untergeschoss ist die Tiefgarage mit rund 60 Stellplätzen und Technikräumen geplant. Zwölf Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge sind im ersten Untergeschoss vorgesehen. Hinzu kommen eine Waschhalle, Umkleiden, Toiletten und Duschbereiche, Werkstätten- und Lagerräume sowie eine Kleiderkammer und eine Wäscherei. Im Erdgeschoss sind Schulungs- und Lagerräume sowie Toiletten und eine Dachterrasse geplant. Im Obergeschoss sollen die Verwaltung einziehen und eine Koordinierungsstelle eingerichtet werden.
Beheizt und belüftet werden soll das neue Gerätehaus mit einer Wärmepumpe. Eine PV-Anlage auf dem Dach wird dafür den Strom liefern. Der Außenbereich erhält eine Beleuchtung mit einem insektenfreundlichen Farbton.
Entwässerungsplanung muss noch erstellt werden
„Um dem Gebäude etwas die Wucht zu nehmen, werden bei der Fassade zwei Materialien verwendet“, so Fietz. Der untere Teil werde verklinkert, der obere erhalte eine vorgehängte Fassade.
Was mit dem anfallenden Regenwasser passiert, muss noch untersucht werden. Eine Versickerung auf dem Grundstück ist wegen des felsigen Untergrunds nicht möglich. Deshalb wird jetzt ein Stauraumkanal favorisiert. Die Kosten für die Entwässerungsplanung sind in den bisher ermittelten Gesamtkosten nicht enthalten.
Bürgermeister Emmanuel Kunz betonte: „Die Feuerwehr ist kein Hobbyverein, sie übernimmt eine hoheitliche Aufgabe.“ Dafür benötige sie auch ein entsprechendes Gerätehaus. „Das ist eine Investition in unsere Sicherheit.“
Mit den Kosten sei die finanzielle Belastungsgrenze der Gemeinde mehr als erreicht. Förderprogramme seien nicht in Sicht, und ein beträchtlicher Teil werde auch nicht über den Wiederaufbau laufen können: „Den Großteil der Gelder werden wir wohl selbst aufbringen müssen.“ Das Feuerwehrgerätehaus sei wahrscheinlich das größte Vorhaben, das die Gemeinde vor der Brust habe.

