KreistagswahlCDU bleibt trotz Verlusten stärkste Fraktion im Kreis Euskirchen

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Die Wahlbeteiligung für die Kreistagswahl lag bei 56 Prozent.

Kreis Euskirchen – Bis in den späten Abend hinein war unklar, wie sich der Kreistag zusammensetzten wird. Weilerswist hatte lange gebraucht, um die Ergebnisse zu ermitteln, während alle anderen Kommunen längst die Resultate durchgegeben hatten. Um 22.59 standen die Resultate und die Sitzverteilung endlich fest. Der kommende Kreistag wird 54 statt bisher 56 Sitze haben.

Die CDU bleibt bei Verlusten von 3,7 Prozentpunkten stärkste Fraktion im Kreistag. Sie büßt drei Sitze ein und kommt auf 21 Mandate. „Dennoch bin ich mit dem Ergebnis unter dem Strich zufrieden“, so Spitzenkandidatin und Fraktionschefin Ute Stolz. Der Bundestrend spreche derzeit für die Grünen, so Stolz.

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Die Stimmenverteilung im Kreis Euskirchen

Enttäuschend sei allerdings, dass die CDU, die 2014 noch alle Wahlkreise gewonnen hatte, dieses Mal zwei habe abgeben müssen: Frank Weimbs verlor gegen den SPD-Bewerber Karl Vermöhlen in Kall/Hellenthal und David Dreimüller in Blankenheim gegen Markus Ramers: „Das finde ich aber auch nicht ganz sauber. Herr Ramers hat doch gesagt, er trete ohne Netz und doppelten Boden an.“

SPD verliert in Euskirchen 1,4 Prozentpunkte

Von einer Absicherung könne aber nun wirklich keine Rede sein, entgegnete Ramers: „Dort hat seit dem Zweiten Weltkrieg immer die CDU gewonnen.“ Auf der Reserveliste hatte er sich nicht absichern lassen. Er wolle ohnehin am 27. September Landrat werden, um dann das Direktmandat seinem Koppelkandidaten Daniel Lüdke zu überlassen.

Mit dem Verlust der SPD bei den Kreistagswahlen von 1,4 Prozentpunkten könne er gut leben, sagte Ramers, der auch Kreisparteichef ist. Die Genossen kommen auf 13 statt bisher 14 Mandate. „Wenn man den Bundes- und Landestrend der SPD sieht, kann man damit doch sehr zufrieden sein.“ Und so wie Ute Stolz den Verlust zweier Wahlbezirke bedauert, freute Ramers sich über seinen Direktsieg und den seines Genossen Vermöhlen: „Zwei gewonnene Wahlkreise hat die SPD seit 1994 nicht mehr gehabt.“ 

Linke hat nur noch einen Sitz

Die Grünen werden statt fünf künftig acht Vertreter haben. Sie haben rund 5,4 Prozentpunkte zugelegt, kamen auf 15,1 Prozent. „Ich hätte mir etwas mehr erhofft“, so Hans-Werner Ignatowitz angesichts des Trends, der zurzeit ein Freund der Grünen ist. 

Die FDP erreicht 7,9 Prozent – das bedeutet vier Sitze, einen weniger als bisher. Auch die UWV muss leichte Verluste von 0,8 Punkten hinnehmen, verliert einen Sitz, kommt nun auf drei Mandate. 

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Die Linke büßt nach innerparteilichen Streitereien, die letztlich zu einem Führungswechsel an der Parteispitze führten, deutlich. Kam sie 2014 noch auf 3,9 Prozent, verlor sie nun 1,5 Prozentpunkte – und mit noch 2,4 Prozent eines der bisherigen zwei Mandate. Einzig die Spitzenkandidatin Melanie Hill wird die Linke künftig im Kreistag vertreten. 

Die AfD verbessert sich um 1,5 Punkte auf 6,6 Prozent und kann mit nun vier Sitzen im Vergleich zu 2014 einen dazu gewinnen. Die PARTEI verpasst mit 0,77 Prozent den Einzug in den Kreistag deutlich.

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