Konzert in Mechernich-StremptMinguet-Quartett sucht weitere Eifeler Auftrittsorte

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Minguet Quartett

Ungewohnte Klänge: Das Minguet-Quartett spielte Mozarts „Requiem“ in der selten zu hörenden Fassung für Streichinstrumente.

Mechernich-Strempt – „Neustart Kultur“ heißt das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgelegte Förderprogramm. Es ist als Entschädigung für die von Einnahmeausfällen während der Corona-Zwangspause betroffenen Kulturschaffenden gedacht.

Auch das Minguet-Quartett hat davon profitiert. Es gastierte mit seinem Konzertprogramm „Eifel-Klang“ in der Strempter St.-Rochus-Kirche.

Quartett existiert seit 1988

„Dieses Programm ist für uns eine Premiere“, sagte der in Strempt lebende Matthias Diener, Cellist des 1988 gegründeten und international bekannten Quartetts. Doch von Lampenfieber war bei ihm wie seinen drei Mitmusizierenden, Ulrich Isfort (1. Violine), Annette Reisinger (2. Violine) und Aida-Carmen Soanea (Viola) vor Beginn des 50-minütigen Konzertes nichts zu merken.

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Dabei spielte das Quartett Mozarts „Requiem“, ein Standardwerk der klassisch-romantischen Musikliteratur, in dem selten zu hörenden Arrangement für Streichinstrumente. Das achtsätzige Werk wird normalerweise mit Chor und Orchester, also in großer Besetzung, aufgeführt.

Entstanden ist das Requiem 1791, es war Mozarts letzte Komposition, die er zu etwa zwei Dritteln geschrieben hat, bevor er am 5. Dezember 1791 im Alter von nur 35 Jahren starb.

Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr, Letzterer ein Schüler Mozarts, vollendeten das Werk auf Bitten der Witwe Constanze Mozart. Peter Lichtenthal, ebenfalls Zeitgenosse Mozarts, schrieb die Fassung für Streicher, die das Quartett präsentierte.

Minguet-Quartett musste auf Einnahmen aus 150 Konzerten verzichten

Es war ein Konzert innerhalb der „Eifel-Klang“-Konzertreihe des Quartetts, das Dritte von geplanten zehn Konzerten. Zustande kommt der Reigen durch die Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Claudia Roth führt in Nachfolge von Monika Grütters das im Sommer 2020 verabschiedete, zwei Milliarden Euro schwere Förderprogramm fort. Kreative der unterschiedlichen Gattungen wie Literatur, Bildende Kunst, Musik und Theater sollen entschädigt werden für Einnahmeverluste aufgrund von Auftritts-, Ausstellungs- oder Lesungsausfällen.

Das Minguet-Quartett hat, so Matthias Diener, während der Lockdowns auf Einnahmen aus 150 Konzerten verzichten müssen, die es sonst gespielt hätte. Für den Neustart gab nun es eine Förderung von 150.000 Euro, die gebunden ist an ein Konzertkonzept: die „Eifel-Klang“-Reihe.

Sieben der zehn Konzerte finden in der Region statt. „Bei freiem Eintritt“, so Diener: „Wir können in dieser vom Hochwasser geplagten Region den Besuchern nicht auch noch das Geld für Eintrittskarten aus der Hosentasche ziehen.“

Auf den Bühnen der Welt zu Hause

Alle Termine stehen bereits fest – allerdings nicht alle Auftrittsorte, so Diener. Klar ist nur, dass drei Konzerte in Berlin stattfinden. Für vier Termine in der Eifel werden noch Bühnen gesucht. Etwa im Kino Vogelsang oder im alten Tanzsaal des Freilichtmuseums in Kommern, schlägt Diener vor.

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Für das seit 1988 bestehende Quartett ist das vermutlich das geringste Problem. Ob in Berlin, Wien, New York, London, in den USA oder Südkorea: Die vier Musiker sind auf den Bühnen der Welt zu Hause. Umso erfreulicher, dass sie genauso professionell in der Hamburger Elbphilharmonie wie in St. Rochus in Strempt musizieren.

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