Kritik am KonzeptMechernicher Stadtrat diskutiert Pläne für Tourist-Information

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Die Tourist-Information der Stadt Mechernich auf dem Krewelshof in Obergartzem: Interessierte können sich an einem hübsch gestalteten Regal mit Prospekten und Infomaterial versorgen.

Mechernich – Touristisch hat die Stadt Mechernich viel zu bieten: Kakushöhle, Römerkanal, Freilichtmuseum, Besucherbergwerk, Sommerrodelbahn – die Liste der attraktiven Ziele für Urlauber und Tagesausflügler ließe sich sicher noch beliebig fortsetzen. „In kaum einer Kommune im Kreis Euskirchen haben wir eine solche Häufung attraktiver Angebote“, lobte dann auch Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Nordeifel Tourismus GmbH (NET), bei seinem Besuch der jüngsten Sitzung des Mechernicher Stadtrats.

Bislang keine eigene Tourist-Info in Mechernich

Nachholbedarf gebe es hingegen beim Thema Tourist-Information, denn Mechernich sei neben Bad Münstereifel die einzige Kommune im NET-Gebiet, die keine eigene Anlaufstelle für Touristen betreibe. Derzeit können sich Besucher, die im Mechernicher Stadtgebiet Informationen über touristische Ziele und Veranstaltungen suchen, auf dem Erlebnis-Bauernhof „Krewelshof“ in Obergartzem mit gedrucktem Infomaterial versorgen.

Schmidder stellte den Ratsmitgliedern das Konzept der „Tourist-Info der Zukunft“ vor, das in Kooperation mit einer Kölner Agentur und den Tourismus-Fachleuten aus den jeweiligen Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Kreis erstellt worden war (siehe auch „Relaunch der Touristinformationen“).

Relaunch der Touristinformationen

Einheitliches Erscheinungsbild

Inspirierender, digitaler und barrierefreier sollen die Tourist-Informationen im Kreis Euskirchen werden. Das Konzept der Nordeifel Tourismus GmbH sieht vor, dass alle Tourist-Informationen ein einheitliches Raumdesign erhalten. Das gesamte Konzept steht unter dem Motto: #eifelreif. (jre)

Verschiedene Elemente

Es soll Inspirationspunkte, Begegnungspunkte und Erlebnis- und Attraktionsräume geben.  In Mechernich und Weilerswist soll es einen Inspirationspunkt geben. Dabei handelt es sich um Informationstafeln an stark frequentierten Standorten.  Die Begegnungspunkte sind Touristinformationen mit eigenen Räumlichkeiten. Diese sollen in Dahlem, Euskirchen, Kall und Zülpich entstehen und digitale wie analoge Informationen bieten. Die Erlebnis- und Attraktionsräume sollen darüber hinaus zum Verweilen einladen und etwas Besonderes bieten. Sie sind in Bad Münstereifel, Blankenheim, Hellenthal, Nettersheim und Schleiden geplant. (jre)

Leitthema für jede Kommune

Fotopoints, große, runde Rahmen mit dem Schriftzug #eifelreif, sollen zusätzlich  im ganzen Kreis  aufgestellt werden.  Und es soll mehr digitale Infotafeln geben. Außerdem wurde für jede Kommune ein Leitthema erarbeitet, unter dem die jeweiligen Touristinformationen stehen. In Mechernich soll es „DenkMal, SchauMal, GenießMal“ lauten. (jre)

Für Mechernich sind demnach ein (digital aufgerüsteter) Infopunkt am Krewelshof und vier „Fotopoints“ geplant. Da man für das Gesamtprojekt mit einer 90-prozentige Förderung durch die Bezirksregierung Köln rechne, belaufe dich der Eigenanteil für die Stadt Mechernich auf rund 13.000 Euro.

Kommunalpolitiker vermissten Einbindung

Widerspruch hagelte es überraschend aus fast allen Fraktionen: Die Politik sei nicht ausreichend eingebunden worden, so der Tenor. „Der Kreis will der Stadt Mechernich ein Konzept überstülpen“, beklagte Marco Kaudel. Peter Kronenberg (beide CDU) fand die Kostenaufstellung der NET intransparent und nicht nur Heike Waßenhoven (UWV) kritisierte den geplanten Standort des Infoterminals am Krewelshof.

NET-Chefin Iris Poth konterte: „Das Konzept ist nicht im stillen Kreis-Kämmerlein erarbeitet worden: Die Kommunen waren eingebunden.“ Ein Punkt, dem Bertram Wassong (SPD) zustimmte: „Das Problem ist wohl eher, dass die Verwaltung die Politik nicht stärker mit eingebunden hat.“

Widerspruch aus der Stadtverwaltung

Das wollte hingegen Dezernent Ralf Claßen nicht unkommentiert stehen lassen: Erst im Juni sei das Konzept der NET erstellt worden, man habe die Ergebnisse direkt in der ersten Ausschusssitzung nach der Sommerpause präsentiert.

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Erst nach einer Sitzungsunterbrechung durch Günter Kornell, der die Ratssitzung in Vertretung von Bürgermeister Peter Schick leitete, kehrte wieder Ruhe ein.

Ergebnis: Die Verwaltung zog die Abstimmung über die Vorlage zurück und will nun bis zur Schulausschusssitzung am 22. November eine überarbeite Version vorlegen. „Die NET wird bis dahin nicht das gesamte Konzept überarbeiten können“, sagte Claßen. Es gehe jetzt darum, für die Stadt Mechernich einige Korrekturen vorzunehmen.

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